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  1. #1
    Bernardo Gast

    Standard Katholische Jugendliche weniger kriminell

    Katholische Jugendliche weniger kriminell

    Eine interessante Meldung:

    Eine Studie im Land Niedersachsen ergibt, dass Jugendliche, die Mitglied in der katholischen Kirche sind, weniger zu Gewalt und Kriminalität neigen als andere.

    Die “präventive Kraft der katholischen Kirche” zählt Christian Pfeiffer, Leiter des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN) zu den Ursachen, warum Jugendliche im Emsland auffallend wenig zu Gewalt und Kriminalität neigen als anderswo. Dies berichtet die taz.

    Der Kriminologe beruft sich dabei auf eine Studie der KFN, für die 5000 Jugendliche befragt worden waren. Diese Studie ergab, dass 72 Prozent der Jugendlichen im Emsland katholisch sind, was Pfeiffer mit der überdurchschnittlichen Gesetzestreue in Verbindung bringt. Positive Auswirkungen habe außerdem die soziale Vernetzung der Jugend im katholischen Lebensmilieu: im Vergleich zu anderen Jugendlichen wachsen katholische Jugendliche häufiger bei beiden biologischen Elternteilen auf, außerdem sind 30 Prozent von ihnen in kirchliche Jugendgruppen integriert, diese Gemeinschaft habe „präventive Wirkung“. [...]
    http://dontyoubelievethehype.com/201...ger-kriminell/

  2. #2
    Bernardo Gast

    Standard

    Es geht weiter ....

    Ein Auszug aus einem Interview mit Christian Pfeiffer, Direktor des Kriminologischen Forschungs-Institutes Niedersachsen:

    Pfeiffer:

    Wir haben bei den Evangelischen generell weniger Gläubige als bei der katholischen Kirche und eine Erklärung zeigt sich im Emsland bei den Zehnjährigen, da ist der Unterschied riesig. Von hundert katholischen Kindern sind 70 Prozent richtig gläubig und beten und gehen regelmäßig in die Kirche und bei den Evangelischen sind es nur 39 von 100. Das heißt, die katholische Kirche schafft es vor allem besser die Kinder zu erreichen. Wir vermuten - wir sind alle keine Katholiken, die diese Forschung gemacht haben - wir vermuten, dass die Kommunion eine große Rolle spielen könnte. Denn das ist ja etwas ganz besonderes, wo man als Neunjähriger herausgehoben wird, sehr viel Anerkennung dafür bekommt, dass man jetzt ein katholischer Christ wird, der auch zur Beichte gehen kann.
    http://www.domradio.de/aktuell/74513...er-gewalt.html

  3. #3
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    Wirklich interessante Artikel, wenngleich ich beide als "nicht seriös" erachte. Die Hintergründe der Untersuchungen sind mangelhaft dargestellt, und die Angaben bezüglich der 70% strenggläubiger Katholiken und nur 39% strenggläubiger Evangelen ist auch total aus dem Zusammenhang gerissen. Wichtig wäre doch auch zu wissen, gibt es denn genug Evangelen für ein funktionierendes Netzwerk? Auch sind wie angesprochen Krisenherde usw. nicht ausreichend berücksichtigt. Aber schöner Anstoß!

  4. #4
    Bernardo Gast

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    Zitat Zitat von EinTräumer Beitrag anzeigen
    Aber schöner Anstoß!
    So ist es auch gedacht.

  5. #5
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    Danke Bernado für dieses schöne Beispiel für das Problem von Mediendarstellungen wissenschaftlicher Berichte. Ich frage mich ja, was diese Artikel suggerieren wollen und was sie tatsächlich sagen.

    Was die Untersuchung wie ich es sehe völlig richtig festgestellt hat (und in anderen Studien ebenfalls zu belegen war), ist der Umstand, dass ein entwicklungsförderliches Umfeld stärker mit der Zugehörigkeit zur katholischen Kirche korreliert. Insofern kann man in einer stark katholisch geprägten Region entsprechend ein etwas höheres soziales Kapital für Jugendliche erwarten. Dies mag zu gewissen Teilen auch im Katholizismus selbst begründet sein (z.B. durch niedrigere Scheidungsquoten, Einbindung Jugendlicher über Ministrantendienst oder verstärkte Sündenangst), kann aber auch an gemeinsamen Drittvariablen liegen. (z.B. regionale Verteilung) Hinzu kommt, dass es nach meinem Wissensstand nicht etwa die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Religionsgemeinschaft ist, die die Bereitschaft zu straftätlichem Verhalten mindert, sondern die persönliche Religiosität. Auf diesem Umweg mag dann wieder die verstärkte Einbindung von Kindern vermittels z.B. der genannten Kommunion oder sozialer Netzwerke eine Rolle spielen, jedoch ist das Phänomen nicht auf den Katholizismus beschränkt.

    Bezeichnend finde ich auch, dass in der Mediendarstellung einige ebenfalls interessanten Aspekte nicht so sehr in den Mittelpunkt gerückt werden. Z.B. den deutlich geringeren Anteil an Jugendlichen mit Migrationshintergrund, oder der Umstand, dass die Anzeigequote in der Region deutlich niedriger liegt. Aber das spielt sicher nur eine völlig untergeordnete Rolle. Aber was ist mit dem im Vergleich zum Umland deutlich stärkere Anstieg bei den Gewaltdelikten, die im Vergleich zum Bund deutlich größere Kriminalität der regionalen Viertklässler oder ganz einfach der deutlich höhere Alkoholkonsum der Jugendlichen in der Region - auch alles Ergebnis des Katholizismus? Naja, zumindest bezüglich des letzten Punktes gibt es ja auch einige Studien, denzufolge dieser tatsächlich mit restriktiveren (Glaubens)konventionen des Elternhauses korreliert. ^^

    Mein Fazit: Die Zugehörigkeit zur Katholischen Kirche mag ein regulativer Aspekt unter vielen sein, aber zum einen sicherlich nicht der entscheidende, und zum anderen ist dies nicht zwingend ein Verdienst des Glaubenskonzeptes an sich. Aber es ist ein schönes Beispiel, wie das weitertragen eines Quellenzitates von einer Seite auf die andere und auf die nächste und übernächste letztlich eine sehr einseitige Darstellung in Umlauf bringt und von einigen im Sinne ihrer eigenen Selbstdarstellung genutzt wird. Grundsätzlich sicherlich legitim, aber .... naja. Da lese ich mir lieber den Orginalbericht durch….

  6. #6
    Bernardo Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Kasper Beitrag anzeigen
    Mein Fazit: Die Zugehörigkeit zur Katholischen Kirche mag ein regulativer Aspekt unter vielen sein ...
    Mehr würde ich auch nicht behaupten wollen.

    Aber bemerkenswert finde ich das durchaus. :)

  7. #7

    Standard

    wie heist es so schön man sol nur einer statistik glauben die man selber gefälscht hat ich bin mir sicher so eine statistik könte jede religion für seine angehörigen erstelen und irgendwan fragt man sich wo den al die kriminelen herkomen ob der glaube einen vom kriminelwerden abhält weis ich nicht es is vieleicht eine höhere hemschwele da weil man weis das es sünde is aber auch ein nichtgläubiger weis ja das kriminelles handeln nich richtig is und je nach situation kan es allen pasieren das sie mal was krimineles machen nur erwischt man vieleicht katoliken dabei weniger

  8. #8
    Zeuge Gast

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    Kaum irgendwo anders ist die Kriminalitätsrate so niedrig, sind die Bürger so wohlhabend und vor allem gibt es kaum irgendwo eine solche wirtschaftliche Stabilität wie hier.
    http://www.dooyoo.de/reiseziele-inte.../provo/407600/

  9. #9
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    Naja Bernado, das alleine für sich genommen finde ich jetzt gar nicht mal so bemerkenswert, weil es wenig aussagt, wenn man es auf die Mitgliedschaft einer Gruppe reduziert. Interessanter finde ich die Gründe, die dahinter stehen. Ich meine angenommen Jungs in einem Ballettkurs sind vielleicht in noch niedrigerem Maße kriminell, wäre der Grund hierfür nicht unbedingt das Ballett, sondern (um mal ein Klischee zu bedienen) vielleicht mehr darin begründet, dass diese Jugendlichen eher soziale Außenseiter mit wenig Selbstbewusstsein sind und große Angst davor haben erwischt zu werden. Im Beispiel des Katholizismus kann es also verschiedene Gründe haben: Ist es Angst vor Strafe und der Hölle? Oder die Angst davor jemanden anzuzeigen? Oder sind die Zahlen so niedrig, weil die katholischen Polizeibeamten Straftaten gegenüber Nicht-Katholiken, Frauen und Sündern gar nicht erst verfolgt?

    Wie ich denke sind die tatsächlichen Gründe in vorliegendem Fall das eigentlich Bemerkenswerte – und im wesentlich auch positiv zu nennen (z.B. das hohe Moralbewußtsein). Es bleibt aber für mich nicht klar verständlich, inwiefern du den Bezug zur katholischen Kirche bemerkenswert findest. Vielleicht kannst du das ja auch noch etwas näher erläutern?


 

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