Hallo Yitzhak
erst einmal herzlichen Dank für deine ausführliche Antwort. Ich nehme nur einmal einen Satz davon herraus, der mir sehr in die Augen stach.
Hier stellt sich für mich die Frage, ob dieser Pastor überhaupt seinen Beruf studiert hat. Gerade in Freikirchlichen Gemeinden kann ein Pastor von seiner Gemeinde erwählt werden und er muss dazu kein Studium ablegen.Selbst habe ich mich weniger auf die Israelreisende, welche das Kettchen mit Davidstern weg warf konzentriert, sondern auf den Priester, welcher der Christin empfiehlt das Kettchen mit Davidstern nicht zu tagen, da dies ein diabolisches Symbol sei.
Mit was für einem sonderbaren (un)Wissen reist so ein, immerhin fünf Jahre studierter Mann, nach Israel?
Aber auch wenn dieser Mann studiert hatte, dann ist das noch immer kein Garant dafür, dass er auch Religionwissenschaften studiert hat. Ich kenne den Umfang dieses Studiums nicht, aber ich glaube nicht, dass auf Symboliken tief eingegangen wird. Wer sich nicht selber auf die Suche macht und versucht Kontakte entstehen zu lassen oder sich auf die schwere Suche begibt sich selber in die Jüdische Literatur einzulesen, dem wird das alles sehr fremd bleiben. Du kannst mir glauben, ich rede hier aus eigener Erfahrung. Was für euch leicht und sozusagen in die Wiege gelegt wurde, das ist für uns schwer zu begreifen und zu erlernen. Gläubige Jüdische Eltern unterweisen ihre Kinder von ganz früh an in die Lehre. Du kannst davon ausgehen, dass bei den Christen es in dieser Art nicht stattfindet, das läuft bei den Christen auf einer völlig anderen Ebene ab. Kannst du dafür Verständnis aufbringen? Wenn dir Kontakte zu Christen oder gläubigen Menschen wichtig sind, dann bitte Yitzhak sei barmherzig und geduldig. Ich weiß, dass wir sehr viele Fehler machen und euch oft aus Unwissenheit im Inneren tief verletzen - doch das nie mit Absicht!
Hier würde es uns viel bringen, wenn man uns sanft an die Hand nimmt und uns sein Herz zeigt.
Vor ca. 2,5 Jahren lernte ich in einem anderem Glaubens-Chat einen Juden kennen. Da in Chats ja alles anonym abläuft, wusste ich nicht, dass ich mit einem Juden sprach. Ich war ziemlich hochnäsig ihm gegenüber in meiner Einstellung und Aussagen. Aber dieser Mann kam wieder und wieder und ganz langsam entwickelte sich eine Freundschaft und Zuneigung zueinander. Warum erzähle ich dir das? Weil ich dir zeigen möchte, dass es ganz viel Geduld braucht und Annahme wenn sich etwas zwischen Juden und Christen entwickeln soll. Wir redeten sehr viel und schrieben uns auch und nach einiger Zeit besuchten wir uns. Was ich in dieser Zeit alles gelernt habe kann ich nie lernen wenn ich mich nur an Buchstaben festhalte. Ich bin Gott so dankbar, dass er mir Menschen in den Weg stellt, damit ich sehen darf in wievielen Dingen ich falsch dachte und lief. Du kannst mir glauben, das war und ist noch immer ein hartes Stück Arbeit für mich, aber auch ganz speziel für meinen/unseren Freund. Ich weiß, wie oft er schon daran war das alles hinzuschmeißen (nicht unsere Freundschaft) und einfach sein Glaubensleben wieder für sich alleine zu leben. Aber ist das so von Gott gewollt? Wenn man einem Kind Zeit lässt damit es geistig wachsen kann, dann sollte man auch Menschen Zeit lassen die sich danach ausstrecken. Ganz wichtig an dem Ganzen ist, dass man dem anderem nichts überstülpt sondern es vorlebt und es in Gottes Hände legt. Aber zur Erkenntnis Erlangung benutzt Gott nun halt mal auch Menschen und deshalb sollten alle bereit sein zu helfen und einander anzunehmen.
Es wird mir kaum gelingen Freund eines ganzen Volkes zu werden.....aber ich kann gut gesinnt sein diesem Volk gegenüber, wobei ich dann nicht blind alles gutheiße, verstehst du was ich damit aussagen möchte? Ich bin ein kleines Licht auf dieser Erde, die versucht in Freundschaften zu einzelnen zu leben und voneinander zu lernen. Es geht mir dabei nicht immer nur um das Geistliche, sondern sehr um das Menschliche miteinder. Das ist das Gebot, das Gott uns gab - Liebe mich von ganzem Herzen und ganzer Seele und deinen Nächsten wie dich selbst!
Sorry wenn ich immer so ausschweife, aber ich bin eine Frau *lach*
Bin wieder einmal nicht auf alles von dir eingegangen, sondern habe mir nur das herausgenommen, was für mich besonderes Augenmerk hatte (sorry) - aber wir haben ja Zeit.........
Einen guten Sonntag Nachmittag
Fisch
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