Lieber Yizhak
Zu dem Thema, warum das Christentum die Erfüllung des Judentums ist, habe ich Dir ja schon privat geschrieben. Ich werde das hier jetzt nicht öffentlich posten, da das einen Sturm der Entrüstung seitens der etablierten Christen auslösen würde, ich hab das schon erlebt. Brauchen wir nicht.
Wenn ich mir das Verhalten der Chatter so betrachte, wie die Christen hier mit den Juden umgehen und umgekehrt, verstehe ich euren Frust. Erst lädt man euch groß ein, an einem gemeinsamen Chat teilzunehmen, und dann werdet ihr ständig auf die immense Wichtigkeit Yeshuas hingewiesen. Als ob ihr die Wichtigkeit nicht selbst kennen würdet! Wenn ich mir diese Gespräche so betrachte, kommt mir das manchmal vor, als wolle ein ABC-Schütze einem Lehrer das Alphabet erklären.
Wenn dann im Gegenzug ein Jude versucht zu erklären, was für ein Problem er mit dem Christentum hat, stößt er auf sehr viel Unverständnis und Ablehnung. Da wird dann selbst der netteste Moderator, der ausgeglichenste, humorvollste und verständnisvollste Admin ungemütlich.
Ich mag Schlargis humorvolle und ausgeglichene Art zu chatten sehr. Er verleiht dem Chat eine Atmosphäre der Gemütlichkeit. Wenn dann Themen erörtert werden, die anstatt als Denkanstoß als Provokation aufgefaßt werden, ist es natürlich vorbei mit der Gemütlichkeit.
Die Frage ist also eine ganz andere: Was kann man tun, damit der Nächste (denn es geht ja wohl um die Nächstenliebe) einen Gedankenanstoß nicht als Provokation auffaßt? Wer ist wem gegenüber berechtigt, Denkanstöße zu geben und wann? Was kann man tun, um einen Denkanstoß nicht als Provokation aufzufassen? Fragen, die ich an alle weitergebe.
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