Zitat Zitat von bonnie Beitrag anzeigen
Für mich ist vergeben etwas, dass ich will…
Nicht immer kann ich es sofort, dann braucht es Zeit und vielleicht Abstand für einen anderen Blickwinkel auf den, dem ich vergeben will.
Ich will niemandem seine „Schuld“ nachtragen oder behalten, denn es macht uns beiden (dem, der nicht vergibt und dem, dem nicht vergeben wird) das Leben schwerer als es ohnehin oft ist.
Manchmal ist Vergeben für mich etwas, was in kleinen Schritten nur wirklich geschehen kann und dann kann ich erst mal nur „verzeihen“ oder erkennen, dass ein „es tut mir leid“ da ist.
Ein Vergeben, das nicht wirklich aus dem Innersten kommt, wird wie eine Zeitbombe sein- irgendwann kommt das nicht verarbeitete wieder hoch und verletzt vielleicht noch mehr als zuvor.
So wirklich etwas "vergeben" empfinde ich etwas erst, wenn man sich in die Augen sieht und nicht mehr an das denkt, was zu vergeben war, sondern an andere Dinge, also eigentlich so als wäre keine schlechte Erinnerung mehr da auf beiden Seiten ( kein Groll und kein schlechtes Gewissen) Vergeben kann ich nicht immer und sofort, aber ich kann es heilen lassen wollen...der Rest wächst

Welche Gründe sollte es geben, anderen Menschen nicht vergeben zu wollen? Schuld dem anderen „behalten“ zu WOLLEN ist irgendwie grausam, oder täusche ich mich?
Soll nicht vergeben so etwas wie Strafe sein?
Macht über einen anderen Menschen zu haben, weil der Fehler gemacht hat?
Hast du sehr schön beschrieben.
Bei mir ist es so, dass ich bereits vergeben kann bevor irgendetwas vorgefallen ist. Ganz komisch.
Aber der Selbstschutz ist zum Teil so groß, dass das Verhältnis untereinander nie wieder dasselbe sein kann. Klingt böse, ist aber so. Man mag dann denken ich hätte nicht verziehen. Doch, aber in schweren Zeiten zeigt es sich wer zu Einem steht und wer Einem den Dolch hinterrücks reinrammt.
In guten Zeiten ist dein Feind dein Freund, aber wenn es schwierig wird, trennt sich die Spreu vom Weizen.
Als gläubigem Christen ist mir bewusst, dass ich das Recht zum (ver)urteilen nur Gott überlassen kann und darf, aber für mich als Mensch verlieren bestimmte Menschen durch diese Zwischenfälle an wert. Ich werde vorsichtiger im Umgang mit denen, dabei nehme ich es ihnen nicht mehr übel, aber den reset-Knopf drücken kann ich nicht immer.
Dass das nicht gerade Jesu Lehre entspricht, ist mir bewusst.
Dennoch kann ich es nicht mehr anders, weil Gutmütigkeit leider zu oft ausgenutzt wird.