Hallo!

Wenn ich es richtig sehe, dann hat dieser Thread mit einer Diskussion im Chat begonnen. An dieser Diskussin hatte ich grossen Anteil. Leider komme ich erst jetzt dazu einen Beitrag zu schreiben. Nachdem ich die Beiträge gelesen habe will ich eines ganz klar sagen: Mir geht es nicht darum irgend jemanden von irgend etwas zu überzeugen. Mir geht es in diesem Beitrag darum einige Dinge zu beleuchten und evtl. zu hinterfragen.

Wenn es darum geht eine religiöse Gruppierung zu bewerten, dann gibt es zwei sehr wichtige Dinge, die man auf alle Fälle beachten sollte:

Das eine ist die Entstehungsgeschicht
das andere ist die Lehre über den Weg in die Ewigkeit

Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage (Mormonen) geht auf Joseph Smith (1805-1844) zurück. Sein Vater hatte Kontakt mit okkulten Mächten, war Alkoholiker. Joseph Smith stand offensichtlich dem okkulten schon von Kindheit an nahe. Bereits in der Kindheit las er aus der Glaskugel den Nachbar die Zukunft vorher. Als 15 jähriger hatte er eine Vision, in der angeblich Gott zu ihm sagte, dass alle Kirchen falsch seien. (pers. Anmerkung: die Frage ist hier, von welchem Gott die Rede ist). 1823 soll es eine Engelerscheinung des Engels "Moroni" gegeben haben, in der Smith auf beschriftete Goldplatten hingewiesen wurde. 1830 bringt Smith die Übersetzung des Buches Mormon (Übersetzung der Goldplatten) heraus und gründet seine Kirche. Nach der Übersetzung der Platten muss Smith die Platten und die Prophetenbrille wieder zurückgeben). 1844 wird Smith von der Zeitung wegen Skandalen angegriffen (z.B. Vielehe). Das Büro der Zeitung wird daraufhin zerstört und Smith landet im Gefängnis.
Soweit in wenigen Sätzen zur Entstehung der Mormonen, die in meinen Augen nichts mit der Geschichte zu tun hat, die der lebendige Gott (der Bibel) schreibt.
Nun zur Lehre: Im 8. Glaubensartikel der Mormonen heisst es: "Wir glauben an die Bibel als das Wort Gottes, soweit sie richtig übersetzt ist; wir glauben auch an das Buch Mormon als das Wort Gottes." Hier wird deutlich, dass ein klarer Zweifel an der Richtigkeit der Bibel besteht. Das Wort Gottes(die Bibel) wird zu einem Buch dekradiert, dessen Richtigkeit und Wahrhaftigkeit auf dem Prüfstand der Übersetzung bestehen muss. Hiermit erhebt sich die Glaubensbruderschaft von Smith gegen Gott. Weil Gott in seinem Wort sich offenbart ist es lebendiges Wort. Jegliche Prüfung dieses Wortes auf Richtigkeit ist Auflehnung gegen Gott. Es ist gängige Praxis der Mormonen, dass bei Widersprüchen zwischen der Bibel und dem Buch Mormon plötzlich die Bibel falsch übersetzt ist. (Unhaltbar, da spätestens seit Qumran klar ist, dass die Bibel korrekt überliefert und -setzt wurde).
In der Lehre der Mormonen gibt es unter anderem folgende Probleme: Die Goldplatten, auf denen die Lehre stand (die übrigens nur mit "Propheteenbrille" gelesen werden konnte) sind nicht mehr nachprüfbar. D.h. der Wahrheitsbeweis ist nicht bringbar. Ein weiteres Problem besteht darin, dass viele der genannten Personen geschichtlich nicht nachweisbar sind. Es gibt also gewisse Unstimmigkeiten in der Chronologie.

Betrachte ich das Christsein im Licht der Bibel, so scheint mir dies einfacher und schlüssiger zu sein als ein Nachfolger Smiths im Licht seiner Lehren zu sein. Jede Religion erklärt sich über ihre Lehre bzgl. des Weges in die Ewigkeit. Ist es ein Weg aus Gnade errettet oder aus Mühsal erarbeitet?

Gruss Reiner