Französische Zeitung: Bin Laden angeblich an Typhus gestorben


Paris (dpa) - Das Pariser Verteidigungsministerium hat einen französischen Zeitungsbericht über den angeblichen Tod von Terroristenführer Osama bin Laden am Samstag weder dementiert noch bestätigt.

Verteidigungsministerin Michèle Alliot-Marie habe allerdings «eine Untersuchung gefordert, um den Ursprung dieses Lecks zu ermitteln», das «strafrechtlich relevant» sein könne.

Die französische Regionalzeitung «L'Est Républicain» hatte am Samstag auf ihrer Internetseite berichtet, Bin Laden sei an Typhus gestorben.
Das Blatt berief sich auf den französische Auslands- Geheimdienst DGSE, der Präsident Jacques Chirac am vergangenen Donnerstag über den Tod des Al-Kaida-Gründers informiert habe.

Die Zeitung zitiert aus der DGSE-Note, dem saudischen Geheimdienst zufolge habe Bin Laden am 23. August in Pakistan «eine sehr starke Typhus-Krise» erlitten.
Danach seien seine Beine halb gelähmt gewesen. Seine fluchtbedingte Isolation habe jede medizinische Hilfe unmöglich gemacht.
«Am 4. September 2006 haben die saudischen Dienste die ersten Anzeichen für seinen Tod erhalten», heißt es.
Offiziell solle Bin Laden erst dann für tot erklärt werden, wenn klar sei, wo er begraben liege.

Bereits am 19. September hatte der DGSE dem Zeitungsbericht zufolge notiert, der saudische Geheimdienst versuche, Nachrichten zum Tode Bin Ladens zu verifizieren.
Die jetzigen Informationen würden als so verlässlich angesehen, dass sie weitergeleitet worden seien.
US-geführte Spezialeinheiten fahnden seit Jahren vergeblich im Grenzgebiet zwischen Afghanistan und Pakistan nach dem Terroristenführer.