Liebe Marla,

„Sorry, aber ich bin momentan vollkommen durcheinander. Ich habe Antworten bei Gott gesucht, ich habe ihn oft gefragt warum ausgerechnet ich so sein muss, wieso er es nicht machen kann, dass ich hetero bin oder mich in einen Mann verliebe und dann ist alles gut? aber er gibt mir keine Antworten, auch keine Zeichen... Mich macht das feertig, wenn ich mir das vorstelle. Aber ich rede nur gegen Wände. Sie sagen wie einfach es sei, aber es ist so schwer. Ich glaube ich habe mich entschieden. Denn so leben will ich nicht mehr. Ich kann das einfach nicht mehr“

Zuerst möchte ich einfach mal fragen: Wie geht es dir inzwischen?
Ob du mit deiner „Entscheidung“ wieder etwas Ruhe finden konntest?

Dieses Hin- und Hergerissen sein, diese Verzweiflung ist weder nützlich noch sinnvoll.
Du machst dir Gedanken, ob du in die „Hölle“ kommst, statt im Hier und Jetzt zu leben und zu lieben.
Wir Menschen sind geschaffen, um unseren Schöpfer zu lieben mit aller Kraft, mit Herz und Verstand und den Nächsten wie uns SELBST.
Gesetze, Gebote und Regeln in einer „Gemeinschaft“ können und dürfen nicht so wichtig werden, dass andere Menschen dich verurteilen dafür, dass du bist wie du bist. Es geht ja hier schließlich nicht um Dinge, die anderen schaden.
Glaubst du, du bist geschaffen, geplant und schon vor deinem ersten Herzschlag gewollt gewesen?
Oh ja, das bist du, so wie jeder Mensch, der je über diese Erde und durch dieses Leben geht.
Und niemand von all den Geschöpfen ist „ideal“ oder „perfekt“ in den Augen anderer Menschen.
Doch lass nur für einen Augenblick alle Menschen außer Acht, stelle dich mitten in die Schöpfung..
Kannst du deinem Schöpfer danken, dass es dich gibt? Kannst du Liebe dafür empfinden?
Menschen sind für oder gegen etwas. Aber der, der dich schuf, ER ist einfach.
Warum machst du dir Gedanken, ob du in die „Hölle“ kommst? Lebe hier und jetzt mit deinem Schöpfer, dazu brauchst du nicht erst „fehlerfrei“ ( in den Augen anderer Menschen oder gemessen an Geboten) zu sein.
Es geht um Glaube, Hoffnung und Liebe. Es geht um ein Leben, dass nicht erst nach diesem Leben beginnt, sondern hier und jetzt. Ich glaube nicht, dass „Gott“ schweigt, wenn du verzweifelt nach IHM rufst. Doch ich glaube, dass du in deiner Verzweiflung und Angst sehr gefangen bist. So sehr vielleicht, dass du außer den verurteilenden und drohenden Menschenworten gar nicht mehr hören und fühlen kannst, dass ER dich einfach kennt und liebt.
Allein sein musst du nicht, denn wenn es dir nicht gut dabei geht, dann gibt es einen Menschen, der für dich längst als Partner(in) und Begleiter(in) geschenkt ist.
Was bleibt? Entweder du kämpfst weiter der Normen und Regeln wegen, doch schon jetzt macht dich das traurig und einsam.
Oder du vertraust darauf, dass dein Schöpfer dich mit allem, was du denkst und fühlst grundsätzlich erst einmal liebt und machst dich auf den Weg durch das Abenteuer „Leben“.
Lieben mit aller Kraft, dem ganzen Verstand und doch auch mit dem ganzen Herzen.
Wenn du dich aufmachst, um heraus zu finden, wie ER dich liebt, wie du IHN liebst und andere Menschen wie dich selbst, wirst du, das verspreche ich dir ;-) nicht ohne Verletzungen und Fehler auskommen.
Doch es wird dich davor bewahren, zu verbittern oder endlos zu trauern und zu verzweifeln.
Wenn Liebe nicht der Grund ist, weshalb wir Menschen handeln wie wir handeln, dann ist jeder Kampf ein Krampf.

Ich wünsche dir, dass du dich freischaufeln kannst von der Enge deiner Ängste und Gedanken hin zu Vertrauen und Liebe zum geschenkten Leben.

Lg bonnie