Shalom Yitzhak (und alle die das lesen)
Da gebe ich dir vollends Recht, dass man sich im Judentum über den jüdischen Glauben informieren muss, um wirklich derer Grundlage zu erkennen. Aber sicher helfen da auch gute „christliche“ Bücher oder Veranstaltungen, um einen Einstieg in dieses Thema zu finden.
Sicher, leider gibt es da auch viele falsche Aussagen über den jüdischen Glauben, besonders wenn da dann Ersatztheologie (Christentum ersetzt Israel) verkündet wird. So gibt es immer und überall zwei Seiten und man kann nicht pauschalisieren. So gibt es auch nicht einfach DAS Christentum, sondern ist sehr zersplittert, auch was die Meinung über die Stellung des jüdischen auserwählten Volkes ist.
Ja, so hatte ich/wir ja auch begonnen, über die Anfänge des Christentums und auch über den jüdischen Glauben zu forschen. Ich darf dabei sagen, es ist wirklich nicht einfach. Je mehr man forscht um so mehr zerbröckelt einfach dieses von der christlichen Theologie gelehrtes Gebäude, da sie vieles verschweigt, beschönigt und idealisiert. Dies geht dann zurück bis auf die christlichen Schriften des NT, die man als Absolut erklärt und den Worten des Ewigen in der Torah gleichsetzt. Das Bemerken des Zerbrechens gibt Angst und führt in eine Haltlosigkeit, denn das Alte und Bewährte ist in Frage gestellt. Oft möchte man dann einfach alles hinlegen und zu diesem zurück. Sie gibt aber auch die Chance, etwas Ballast abzuwerfen.
Es mutet einem als einer aus den Nationen auch recht seltsam an, wenn man in Chat oder Foren schon nur beim Nennen eines hebräischen Ausdruckes oder der Erklärung einer jüdischen Lehre oder Tradition, oder auch wenn man ein Wort aus der Tanach erklärt, schon als Jude gekennzeichnet wird. Und eigentlich stelle ich dies auch richtig. Und wenn man dann offen noch sagt, dass man glaubt (was auch gut selbst mit dem NT zu erklären ist), dass Jesus nicht Gott sei, hat man sich eigentlich vom Christentum exkommuniziert.
Nun, einige haben da ja auch den Slogan „Jesus für die Juden“ auf die Fahne geschrieben, und tun entsprechend jüdisch, aber es gibt ja auch viele Juden, die aufgrund ihrer Vergangenheit christlich erzogen wurden, und nun diesen Spagat zwischen Judentum und Christentum machen, einfach so die christliche abendländische Theologie hinein in ihre Mischreligion. Naja, und es gibt auch „messianische“ Juden, die auch nicht Jesus mit Gott gleichsetzen.
Also: Aufklärung tut Not.
Ich denke, dass diese Frage die meisten mit JA beantworten würden, und werden auch sicher einige Bibelzitate zur Hand haben. Und ich kenne diese Argumente auch.Meine Frage ist, entspricht das heutige Christentum der Erfüllung des Judentums?
Nach meiner Meinung und auch aus meinen Betrachtungen aus der Tanach heraus, besonders wenn man diese Bündnisse des Ewigen mit seinem Volk studiert, ist nirgends ein Hinweis auf eine Ablösung oder „Vervollkommnung“ des Judentums durch die Nationen ersichtlich, ja selbst der neue Bund in Jer 31,31ff; 32,37ff besagt nicht dies, was Christen aus dem so genannten neuen Bund Jesu herauslesen wollen, und muss damit mit NEIN beantwortet werden. Ja, selbst das NT besagt, dass die Gerechten aus den Nationen als wilde Zweige in den Ölbaum Israel eingepfropft sind/werden.
Nun, Jesus hatte ja nie selber einen Bund mit den Nationen gemacht.
Lehit
Alef
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