Liebe Tanuki verzeih mit die Tunika *smile*,
ich bin kein Kenner der thematischen Materie von g“ttesfürchtigen Judengenossen. Um g“ttesfürchtige Judengenossen überhaupt thematisch überdenken zu können ist es scheinbar notwendig festzustellen aus welchem Blickwinkel man sie beobachtet und umschreibt. Zum Beispiel entsprächen für uns Juden die Schamerim al ha-Emet, ins deutsche übersetzt (Hüter der Wahrheit), diese sind dir sicher eher unter dem Namen Samaritaner bekannt, als g“ttesfürchtige Genossen der Anbetung und Verehrung, des über Mosche geoffenbarten G“ttes. Wir würden sie aber nicht Judengenossen nennen wollen, und sie selbst würden gewiss so eine Bezeichnung auch ablehnen.
Aus christlichem Hintergrund heraus verstehen sich sicher unter der Bezeichnung „g“ttesfürchtigen Judengenossen“ völlig andere religiöse Richtungen und Zusammenfindungen. Die meisten Juden wüssten sicher nicht was Judengenossen sein könnten, sondern eben eher Judenfreunde verstehen können als Judengenossen.
Wenn man nun hergeht und die Zeitspanne von Noach, oder Noah, bis Abraham heran nimmt und die Menschen dieses Abschnittes als Vorläufer und Vorfahren g“ttesfürchtiger Judengenossen bezeichnen möchte liegt man zumindest mit der Namensgebung schräg. Denn vor Abraham gab es keine Juden und vor Jizchak keine Israeli.
Wechseln wir also von der Bezeichnung und den dazugehörigen Glaubensanhängern der g“ttesfürchtigen Judengenossen zu den Noachiden. Noachiden entsprächen allen Nachkommen von Noach, bzw. Noah. Ein Zweig davon ist mit Abraham lebendig und viele andere Arme entsprächen heute teils ausgestorbenen und aber auch noch lebendigen Nachkommen Noach’s. Das hieße, dass alle Völker, inklusive der Israeli, Nachkommen Noach’s seien.
Unter liberalen und reformierten Juden findet man auch die Meinung, dass eine Flut wahrscheinlich tatsächlich stattgefunden hat (Geologen vertreten im Allgemeinen die Ansicht dass um 5500 vor der Zeitrechnung das Schwarze Meer flutartig expandierte).
Allerdings handelte es sich dann nicht um eine weltweite Flut und diese fand dann auch nicht in der Zeitspanne, welche die Tora angibt statt, denn die fast selbe Geschichte existiert Textdokumentarisch schon im viel älteren Gilgamesch-Epos. Das hieße, dass dementsprechend es selbstverständlich Nachkommen der vor Noach lebenden Menschen neben und außerhalb Noach’s Lebenslinie heute noch geben muss.
Meiner Ansicht könnte es, unter Umständen, eine schwere und aufwendige bis teiweise unmögliche Aufgabe sein feststellen zu wollen welches Volk nun Nachkommen Noach’s sind und dennoch nicht in die Linie Abrahams, also der Israeli mündeten, sondern daneben sich entfalteten und welche Völker schon vor Noach sich verselbstständigten und also keine Noachidischen Nachkommen sind.
Daher würden die noachidischen Gebote nur rein jüdisch orthodox für alle Nichtjuden gelten, aber nicht für die Nachkommen der Vornoachiden.
Ich würde sagen viel Spaß beim klären solcher Problematik.
Man könnte nun, so man das als interessant und erforderlich hält eine Glaubensrichtung entwickeln oder leben, welche einer noachidischen Urgemeinde nahe kommen könnte. Wenn man aber die Vielfältigkeit der heutigen und wahrscheinlichen noachidischen Nachkommen und deren Völker betrachtet und die dünne pergamentene Decke von Informationen zu noachidischen Urfamilie, dann könnte man schon fragen was da wieder belebt werden soll und wozu das gut sein könnte.
So viel von meiner Seite.
Liebe Grüße …/ Yitzhak
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