Ohne jetzt schulmeistern zu wollen….. die Hexenverfolgung ist nebenbei bemerkt kein Phänomen des Mittelalters sondern gerade ein Phänomen der Neuzeit und der Aufklärung, das sollte man nicht vergessen. Und es war auch nicht immer eine panische Angst und Unwissenheit, die die Leute trieb, sondern zum Teil auch konsequente Umsetzung der Glaubenswelt und in manchen Fällen gar der Bibelinterpretation dieser Zeit.
Aber davon mal abgesehen, …. natürlich haben wir es glücklicherweise nicht mehr mit Hexenverfolgung und ähnlichem "Aberglauben" – wenn es auch immer noch mehr als genug christliche Familien gibt, die ihre Kinder teils massiv unter Druck setzen, weil sie sich für Harry Potter, Hexen oder ähnliches interessieren. Aber insgesamt sind wir doch recht aufgeklärt und viel weiter in unserer moralischen Reife, oder?
Oder gibt es nicht auch bei uns immer noch viel zu viele Situationen, in denen einzelne (oder gar ganze Gruppen) zum Sündenbock für bestimmte Probleme gemacht werden? Gibt es nicht auch bei uns immer wieder Übergriffe und aus Angst und Vorurteilen getriebene Gewalt gegen andere?
Ich muss gestehen, wenn ich so etwas lese, dann denke ich nicht „die armen unaufgeklärten Leute in Indien“, …. Ich denke vielmehr das ist ein universelles Problem, welches uns ganz genauso betrifft.
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