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  1. #1
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    Beitrag Der Blutbräutigam

    Im Chat wurde gestern die Frage gestellt, weshalb Gott Mose umbringen wollte.
    Ich habe hier nun einige Gedanken aus einem jüdischen Kommentar zusammengetragen.


    2.Mose 4,24 Und es geschah auf dem Weg, in der Herberge, da trat der HERR ihm entgegen und wollte ihn töten. 25 Da nahm Zippora einen scharfen Stein, schnitt ihrem Sohn die Vorhaut ab, berührte <damit> seine Füße und sagte: Wahrhaftig, du bist mir ein Blutbräutigam! 26 Da ließ er von ihm ab. Damals sagte sie »Blutbräutigam« wegen der Beschneidung.

    Übersetzung nach Hirsch:
    24. Es war auf dem Weg in die Herberge – da trat ihm Gott (JHWH) entgegen und wollte ihn lieber sterben lassen. 25. Da nahm Zipora ein Felsstück, schnitt die Vorhaut ihres Sohnes ab und reichte sie ihm zu Füssen hin und sprach: Denn ein der Blutschuld Vermählter bist du um meinetwillen geworden. 26. Es liess von ihm ab, da sprach sie: Der Blutschuld Vermählter für alle Beschneidungen!

    Was soll diese Geschichte inmitten der Sendung Mose, das Volk Israel zu befreien? Hatte Gott auf einmal etwas gegen Mose, dass er in sterben lassen will?
    Oder ist das ein Gott, der willkürlich handelt, und Menschen einfach so tötet?



    Im Kontext steht die Geschichte, da Mose mit seiner Frau und seinen Söhnen zurück von Midian nach Ägypten ziehen will, um den grosse Auftrag Gottes n Angriff zu nehmen. Gott schärft Mose nochmals klar ein, alle diese Wunder zu tun, aber dass das Herz des Pharao verstockt sein werde. Und Gott legt dem Mose seine Worte in den Mund, was er (Mose) darauf dem Pharao sagen soll: „Mein Erstgeborener Sohn ist Israel… lass meinen Sohn ziehen, sonst wird dein Erstgeborener sterben.“

    Nun macht sich Mose auf den Weg, mit seiner Frau und seinen Söhnen.
    2.Mose 18,2 Da nahm Jitro, der Schwiegervater des Mose, Zippora, die Frau des Mose <mit sich>, nachdem dieser sie zurückgeschickt hatte, 3 mit ihren beiden Söhnen. Der eine von ihnen hieß Gerschom, weil er gesagt hatte: Ein Fremder bin ich geworden im fremden Land. 4 Der andere aber hieß Elieser, denn: Der Gott meines Vaters ist meine Hilfe gewesen und hat mich vom Schwert des Pharao errettet.

    Und derselbe Gott, der da Mose mit einer so grossen Botschaft aussandte, tritt ihm hier nun auf einmal entgegen und zog es vor, ihn, den Mose, lieber sterben zu lassen (jeder Mensch stirbt nun mal, ist deshalb Gott bei jedem Mensch ein „Mörder“, wie ihm das so gerne unterstellt wird?)

    Aus dem Kontext ist ersichtlich, dass es um die Beschneidung geht und Mose es versäumte hatte, seinen Sohn zu beschneiden.
    Da schickt nun Gott den Mose zu seinem Volk, es zu befreien, zu erlösen, wo die Beschneidung ein Bundeszeichen ist, wo die ganze Bedeutung auf dieser Mila beruht. Und da soll Mose in diesen Kreis ein unbeschnittenes Kind bringen? Lieber ihn sterben lassen, als ihn mit solchem Beispiel (Gottes Bund nicht ernst zu nehmen) seine Sendung antreten zu lassen.

    Nun, Gott wünscht ja nicht den Tod eines Menschen, so ist aber das Wort sehr ernst und will das Bedeutsame zum Bewusstsein bringen, dass Gottes Plan durch keinen Menschen bedingt ist, unentbehrlich. So sieht Gott auch einem Mose nichts nach, im Gegenteil,


    Nun erkennt Ziporah das Problem und ergreift die Initiative.
    Nun, was meint nun Ziporah mit ihrer Aussage: „: Denn ein der Blutschuld Vermählter bist du um meinetwillen geworden.“?
    Um ihretwillen, also um der Ziporah willen war Mose in Blutschuld gekommen, da er seinen Sohn nicht nach hebräischer Art beschnitten hatte, und es auch nicht Sitte bei den Midianittern war.


    Ein Kind wird durch am Tag der Mila, der Beschneidung „mit dem Abrahamsbund Vermählter“.


    Nun kommt eine etwas brisante Überlegung:
    Wollte Gott Mose sterben lassen, oder nicht etwa diesen seinen Erstgeborenen Sohn des Mose? Ich möchte da nochmals V23 erwähnen: „… siehe, so erschlage ich deinen Sohn, deinen Erstgeborenen“.
    Wie wenn das Stichwort vom Erstgeborenen diese Begebenheit nun auch voll und ganz auf Moses Sohn treffen wird.

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    So sieht Ziporah Mose in Lebensgefahr und handelt und legt das Orla (Vorhaut) dem Mose zu Füssen und spricht: „Ich tue dies, denn ein dem Tode (wörtlich: Todessschuld) Vermählter bist du um meinetwillen geworden! Ich bin schuld, ich habe dich von der Erfüllung dieser Pflicht zurückgehalten, mir zu Liebe hast du nicht darauf bestanden, und bist so um meinetwillen der Todesschuld vermählt worden (d. h. dem Tode verfallen).“


    So „arbeitet“ sich Ziporah zur Höhe einer jüdischen Frau empor.
    Als nun die Gefahr von ihm liess, und sie merkte, dass sie das Rechte getroffen hatte, sagte sie: „Du hast dich mit der Todesschuld vermählt, nicht um meinetwillen, sondern um aller künftigen Milots (Beschneidungen) willen!“ Der Schaden durch die verzögerte Milot nicht so gross ist, wie der Nutzen durch die wieder hergestellte und allen künftigen Milots.

    Und so ist die Beschneidung eine unendliche Sicherung aller Zeiten.



    Alef

  2. #2
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    Standard

    Danke Alef für deine Mühe, das war sehr lieb von dir!


 

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danke das ist lieb von dirsie schnitt ihm die vorhaut ab

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