Weisheiten und deren Sprüche klingen oft Gut und stützen nicht selten Aussagen, welche wir zwar als recht und weise zu verstehen glauben, aber unser Hirn, bzw. unser Logos, in unserem menschlichen Geist, ist meist beeindruckt und hüllt sich in schweigsame Bewunderung.

Daher sind gut gewählte Worte oftmals nicht wahr und wahre Worte nie gut genug.

Der Jung und das Wasser (oder: Der Streit um die rechte und wahre Erkenntnis)

Einst schlug und schrie ein kleiner zorniger Knabe ins Wasser. „Hah! Du Wasser du bist kein Wasser!“ Das Wasser spritzte und stiebte unter den Rutenschlägen des Knaben … Er warf die schwersten Brocken von Steinen ins Wasser und klagte wild, „Meine Mama hat zu mir gesagt, dass ich böse sei! ICH BIN NICHT BÖSE! ABER DUUUU, Du Wasser, du bist Böse! Du bist kein Wasser!“
Als sich der Knabe im Zorn verausgabt hatte und seine Kräfte, die wilden Schläge und Würfe nachließen, fand das Wasser nach und nach wieder die ruhige spiegelglatte Oberfläche.
Da sah der Knabe sein noch zerknirschtes, aber nun weinendes Spiegelgesicht und wollt gerade wieder drauf schlagen.
Aber da! Da stieg es tief tief aus dem Wasser auf! Zwei drei Blasen glucksten leis.
Dem Knaben wurde kalt und heiß, denn furcht kam über ihn. Er schaute sich um. Aber nein, es kam aus dem Wasser!
Und nun hallt es in seinem Kopf, „Du siehst nicht mich, du siehst nicht dich, … du siehst nur spiegel’ dich.“

Vogel und Fisch (oder: Das Erkennen der fremden Gläubigen)

Längst war der verschrockene Knabe nicht mehr am Wasser, da flog ein Vögelein übers Wasser und sah einen Fisch darin schwimmen. Piep diepiep zwitscherte es und flog neugierig über Wasser und Fisch. Am Wasser stand ein Baum und andere Vögel saßen darauf. Dorthin flog der kleine Vogel und begann den anderen die Fische zu erklären. „Der Fisch hat sehr kleine Flügel an der Seite oder auch am Rücken und Bauch. Er hält sich bedeutend länger über dem Grund auf als wir Vögel dies überhaupt leisten können. Ein Schnabel ist höchst selten unter seiner Art zu finden. …“
Just in diesem Moment steckt der Fisch seinen Kopf aus dem Wasser. „So ein Unfug!“ protestierte er zum klugen Vogel. „Wir haben keine Flügel, sondern Flossen!“
Einige Vögel flogen davon und andere blieben. Einige Vögel lauschten schweigsam, die anderen fielen mit ein, in Diskussion. Die Diskussion entgleiste hie und da. Andere riefen zum Frieden auf. Allein die Mühe war vergebens.
Da hörten alle einen Wind. Eine Wolke türmte sich über sie auf. Und eine Stimme erklang wie Feuer und Donner. : „Was dem einen Flosse ist das ist dem anderen Hand und Fuß, oder eben Flügel und jeder von euch hat ein wenig Recht. So ihr euch gegenseitig Recht zugönnt, ohne jemals völlig einer Meinung sein zu können, dann mag ich euch euer Recht erfüllen die Wahrheit sanft und vorsichtig zu Offenbaren.“
Die Vögel und der Fisch versicherten dem Redner, dass sie nicht von der Frucht des Wissens gegessen hätten und tönten wieder wie gewohnt nur noch piep diepiep und blubb dieblubb.
Die Wolke löste sich langsam wieder auf und wer Ohren hatte der hat vielleicht noch hören können, „Gewissheit! Nur der Mensch weiß ohne zu wissen. … Wer wollte wissen wollen Wissender zu sein … der ich bin … wer ich bin …“

Dieser Text entspricht keinem geistigen Eigentum gegenüber meiner Person oder zweiter und dritten Personen und kann daher frei verwendet, geändert und vervielfältigt oder vergessen und gelöscht werden. Wer mag kann beim weiterreichen der Inhalte meinen Namen Yitzhak Ben-Naim nennen, aber selbst das ist nicht notwendig.

Liebe Grüße .../ Yitzhak