Mt 12, 46–50
Dein neuer Bruder

Wieso geht Jesus so mit seiner Familie um? Seine Brüder und seine Mutter platzen mitten in seine Rede hinein. Das könnte man nachvollziehen, wenn z.B. ein Unfall passiert wäre. Davon ist aber nichts bekannt. Jesu leibliche Ver*wandte hatten Angst um Jesus. Sie hatten von den Tötungsplänen der Phari*säer gehört und wollten Jesus warnen. Doch Jesus lässt sich von seiner Bestim*mung nicht abhalten. Er macht unmissverständlich klar, dass es um viel mehr als sein leibliches Wohl geht. Was oder wer hält dich gerade davon ab, deinen Auftrag für Gott zu tun? Jesus sagt: Geistliche Geschwister haben eine höhere Bedeutung als leibliche, wenn diese dich in der Ausfüllung deines Auftrages stören. So einen Bruder wie Jesus hätte ich auch gerne. Er hebt mich auf seine Ebene (V. 50) – was für eine Aufwertung meiner Person! Der „Haken“ dabei scheint, ich muss den Willen Gottes erfüllen. Das ist doch unmöglich, oder? Jesus sagt nicht über die Jünger: „ihr könntet meine Brüder sein“, sondern: „das sind meine Brüder“ (V. 49). Das sind auch der großspurige Petrus und der zweifelnde Thomas. Das macht mir Mut. Ich muss nicht perfekt sein! Lesetipp: Phil 2,12–16