Liebe Fischi

Ich versuche meine Gefühle und Gedanken so gut wie möglich zu formulieren.

Kürzlich hatten wir doch auf dem Chat eine recht gute Diskussion über das Segnen, warum Gott segnen etc.
Einige konnten einfach nicht nachvollziehen warum wir Gott segnen sollten oder können.
Da ist die Geschichte von Josef ein guter Vergleich.
Josef war der Zweitwichtigste im Staat. Sein Thron war um weniges kleiner als der des Pharao, so dass der Pharao der Höchste war. ( 1.Mose 41,40 )
Als Josef und Jakob vor dem Pharao standen, segnete Jakob den Pharao am Anfang und am Schluss der Begegnung.
Der Kleinere segnete den Grösseren.
Jakob hatte den einzigen und wahrhaftigen Gott als den Höchsten in seinem Leben. Er war sich der Allmacht und Herrlichkeit seines Herrn bewusst.
Gott den Vater zu segnen ist eine der grössten Liebesbezeugungen die wir ihm entgegenbringen können.

Der Pharao war Gott in Ägypten. Er hatte/duldete niemanden über sich.
So konnte er alles zulassen was Josef tat, da sein Thron ja höher war als der von Josef. Er hatte somit die Macht den Josef jederzeit abzusetzen. Er hatte keinen dem er die Ehre geben musste. So schaffte er es auch nicht ein Umdenken in sich zu vollziehen.
Als Mensch der zu einem Gott gemacht wurde, war der Pharao wohl auch sehr stolz.
Die Macht die er damit hatte war natürlich auch ein Hindernis umzudenken. Stell dir mal aus der Sicht des ägyptischen Volkes vor , dein Gott erhebt einen fremden Gott zum höchsten anzubetenden Gott den es gibt. Das würde die sofortige Entmachtung des Pharao bedeuten.

Ich ziehe jetzt die ganze Geschichte in die Gegenwart.

Warum haben die Menschen heute so Mühe dem einzigen und warhaftigen Gott Abraham's, Jsaak's und Jakob's die höchste Stelle zu geben?
Weil auf dem Weg zu ihm die Stolpersteine Stolz, Machterhalt, Faulheit, Trägheit und die Angst zu versagen liegen.
Der Stolperstein Jesus ist auch entscheidend für viele. Sie haben Jesus als den Höchsten und Einzigen, und wollen nicht wahrhaben dass er in seinem Leben immer dem Vater die Ehre gab und sich niemals als höchster Gott bezeichnete.
Ein weiterer Stolperstein sind viele Ersatzgötter und unzählige Heilige, die dem einzigen Herrn der Herrscharen vorgezogen werden.
Hinter diesen und noch vielen nicht aufgezählten Stolpersteinen ist noch eine unsagbare Trägheit und Faulheit zu prüfen und nachzuforschen ob es denn wirklich auch richtig ist was man glaubt. Alle gehen in ihre Gemeinden, finden es so toll dort und gucken manchmal etwas mitleidig auf die "Ungläubigen", die missioniert werden sollten, damit sie endlich zum "richtigen Glauben" kommen.
Sie prüfen nicht nach was ihnen da, vieleicht schon seit Kindsbeinen mitgegeben wurde, im Gegenteil, sie verteidigen mit grosser Hingabe ihre Stellung und sprechen sich gegenseitig den Glauben ab.
Viele haben Gott nicht an der höchsten Stelle in ihrem Leben und können somit niemanden über sich dulden. Es kann kein Umdenken, kein Wandel stattfinden. Keiner will der Kleinere sein.
Somit kann der Kleinere auch nicht den Grösseren segnen.
Eine Folge dieser Lebenseinstellungen ist dass es kalt wird auf dieser Welt.
Das Glaubensleben wird zum Kampf und Krampf.

Ich habe nur ein Rezept um aus dieser Leere und Kälte rauszukommen: Dem einzigen und wahrhaftigen und lebendigen Gott Israel's die Ehre zu geben. Ihn zu segnen und zu erheben.

Ich grüsse Dich Ruth Fisch mit einer dicken Knuddelumarmung.

Märki