Zeuge, nein, man beraubt Juden des geistigen Eigentum, wenn man wie zB diese Psalmen umdeutet, ihnen aberkennt, dass sie jüdisch sind, und für Juden eben diese ursprüngliche Bedeutung haben. Wenn da für und von David, oder Salomon usw. dann ist es eben so, und nicht irgendwelche pseudo- christliche Interpretation, wie es denn wirklich zu verstehen sei, ausgehend von dogmatischen Lehren. Schon früh distanzierte sich die Christen bewusst vom jüdischen Wissen, „auf dass man mit diesem verruchten Volke nichts gemeinsames hat“ (so geschrieben anno 325 in Nizäa). Hier schon war das Toben der Nationen gegen Israel, sterilisiert gewisse Begriffe (zb: Gottessohn, Erstgeborener, Elohim…), welche auch allgemeiner Natur waren, explizit auf Jesus, was natürlich zu fatalen falscher Interpretation kommen muss.

Weiter ist es natürlich einfallslos, derart alte hebräische jüdische Schriften vom ursprünglichen losgelöst frei interpretieren zu wollen. Buchstaben sind eben nicht nur Buchstaben, sondern da hat es auch einen Schreiber dahinter, mit seiner individuellen Prägung, eine sich Kultur, seine persönlichen Gottesbeziehung usw. was ja alles nicht im Text der Bibel (sondern nur so als Highlight) steht und somit ohne Hintergrundwissen frei erfunden wird, was damit wirklich gemeint war. Und so sterilisiert man Texte aus dem Kontext heraus, löst sie aus dem Umfeld, aus dem Sinn, um sie anders zu füllen. Aber wie lehrte Jesus? Dass nichts von den Propheten und er Torah anders gelehrt werden soll.

Sicher haben gewisse Passagen sehr wohl AUCH eine messianische Bedeutung, nur treffen sie auch vielschichtig zu, und dürfen deshalb nicht NUR, exklusiv auf diese gedeutet werden, und das andere gestrichen. Weiter ist ja die messianische Deutung auch sehr subjektiv, da Verheissungen erst bei Erfüllung auch im Kontext als treffend bezeichnet werden können, was aber bei aller Deutung auf Jesus praktisch bei den meisten Aussagen daneben geht.


Ich habe nicht geschrieben, dass messianisch = hellenistisch sei, also mach bitte mal halblang.

Nun, JoEv ist typisch hellenistisch, ebenso bei Paulus lassen sich solche Gedanken erkennen, das kam nicht erst durch spätere Interpreten. Es ist gar zu leicht und gar zu typisch, anderen eine Decke vorzuwerfen (wobei da von einem Schleier gesprochen wird, durch welchen man doch recht gut sehen kann), aber selbst Paulus war doch in seinem Denken, in seiner Ideologie genau so befangen.


So jetzt kannst du meinem Beitrag wieder zerstückeln und kommentieren, auseinander reissen und deine Sichtweise hineinlegen, was ich da denn wohl in einem bestimmten Wort geschrieben habe…..



Alef