Zitat Zitat von ChristaL. Beitrag anzeigen
Ich bin davon überzeugt, dass für einen Christen, der Glaube, das Vertrauen und die Nächstenliebe wichtiger sind als das einhalten von Gesetzen. Jesus selbst hat uns das vorgelebt. (Heilung an Shabbat, Abpflügen der Ähren an Shabbat, Essen mit "Unreinen" u.s.w.

Bei Paulus habe ich folgendes dazu gefunden:

(Galater 3,23-25)
Ehe der Glaube kam, waren wir im Gefängnis des Gesetzes, festgehalten bis zu der Zeit, da der Glaube offenbart werden sollte.
So hat das Gesetz uns in Zucht gehalten bis zum Kommen Christi, damit wir durch den Glauben gerecht gemacht werden.
Nachdem aber der Glaube gekommen ist, stehen wir nicht mehr unter dieser Zucht.
Ich wüsste nicht, dass Jesus gegen die Tora - im Sinne des damaligen allgemeinen jüdischen und rabbinischen Verständnisses - verstoßen hätte. Das wäre mir neu. Ich lasse mich aber gerne anderweitig aufklären.

War es nicht Paulus selbst, der von sich behauptete ein Toratreuer zu sein? Ich denke schon. Und war es nicht die jüdische Urgemeinde - also die leiblichen Jünger Jesu, die an Paulus zweifelten und ihn bitterlich dafür büßen ließen? Ich denke schon! Was hat wohl ihr Rabbi Jesus ihnen gelehrt?

Und noch etwas, Paulus scheint vor lauter Torastudium nicht begriffen zu haben, was selbst jüdische Kinder damals wussten: Liebe kann man nicht per Gesetz verordnen, Liebe kann nur aus dem Herzen und dem freien Willen kommen. Die Toragebote sind aber Liebesgebote – inklusive dem Gebot zu lieben. Liebe und Zwang passen wahrlich schlecht zusammen und auch nicht Freiheit und Zwang! Und noch etwas scheint Herrn Paulus gänzlich entgangen zu sein, der Unterschied zwischen Mitzwoth und Halakot. Aber eventuell hat Herr Paulus gar nicht das damalige rabbinische Judentum gemeint, sondern jemand ganz anderes, die nämlich genau das praktizierten, was er erlernt und dann teilweise verworfen hatte. Da muß man allerdings zu einer jüdisch- hellenistischen Sekte gehen, da kann man dann auch Großteile von Paulus seinem Lehrgut wieder finden – z.B. die Prädestinationslehre.
Wie dem auch sei, die Urgemeinde selbst bezeichnete sich als Eiferer für die Tora, ein überaus jüdischer (rabbinischer) Begriff, der allerdings nicht mit heutigem Orthodoxen gebaren zu tun hatte. Schließlich reden wir hier von der Antike und nicht von Teilen des heutigen Judentums.

Absalom