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    tanuki Gast

    Standard "Synagoge des Nordens" in Bad Segeberg eingeweiht

    "Synagoge des Nordens" in Bad Segeberg eingeweiht

    Fast genau drei Jahre nach der Grundsteinlegung ist am Sonntag in Bad Segeberg das neue Gemeindezentrum mit der neuen Synagoge eingeweiht worden. Es ist der erste Synagogenneubau der Nachkriegszeit in Schleswig-Holstein. Die Feier sei ein bewegender Tag für das ganze Land und ein später Sieg über den Nationalsozialismus, sagte Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU). Dem Minsterpräsidenten wurde die Ehre zuteil, den rund 500 Gästen des Festakts den Namen des neuen Gemeindezentrums zu verkünden: "Er lautet Mischkan HaZafon, das bedeutet Synagoge des Nordens", sagte Carstensen. Für den Zentralrat der Juden in Deutschland würdigte dessen Vorstandsmitglied Feliks Byelyenkow den Neubau als großartige Leistung einer kleinen und noch jungen Jüdischen Gemeinde. "Wir sind stolz darauf, als junge und relativ kleine Gemeinde die erste neue Synagoge des Landes erbaut zu haben", hatte der Gemeinde-Vorsitzende Walter Blender im Vorfeld gesagt.

    Mehr als 300 Jahre alte Thorarolle


    Zur feierlichen Eröffnung trugen der Landesrabbiner von Schleswig-Holstein, Walter Rothschild, sowie Walter Blender und Manfred Neumann vom Vorstand der Jüdischen Gemeinde Bad Segeberg drei Thorarollen in den Gebetsraum. Eine der Rollen ist mehr als 300 Jahre alt, stammt aus dem Besitz der von den Nationalsozialisten zerschlagenen Bad Segeberger Gemeinde und und hat die Zeit des Nationalsozialismus im Lübecker Völkerkundemuseum überstanden. "Pro 50 Gemeindemitglieder eine Thorarolle, das ist vermutlich bundesweit der beste Schnitt", sagte Blender.

    Glückwünsche anderer Religionsgemeinschaften

    Glückwünsche und Geschenke erhielt die Gemeinde auch von anderen Religionsgemeinschaften. Der Imam der muslimischen Gemeinde Bad Segeberg überreichte einen Koran. Der evangelisch-lutherische Kirchenkreis Bad Segeberg schenkte der Gemeinde die Bänke einer aufgelösten Kirche für ihren Synagogensaal, und die Lübecker Bischöfin Bärbel-Wartenberg-Potter kündigte in einem Grußwort an, die Nordelbische Kirche werde 2008 eine Kollekte des Sprengels Holstein-Lübeck für den zweiten Bauabschnitt der Segeberger Synagoge ausrufen.

    Stolz der Gemeinde ist ein rituelles Tauchbad

    Das neue Gemeinde- und Kulturzentrum umfasst neben der Synagoge auch einen Kindergarten, ein Jugendzentrum und eine Bibliothek. Der ganze Stolz der Gemeinde ist die Mikwe, ein rituelles Tauchbad, das im jüdischen Leben eine wichtige Rolle spielt. "Wir sind die einzige Gemeinde im ganzen Norden, die eine solche Einrichtung hat. Es gibt schon Anfragen von jüdischen Gemeinden aus Dänemark und Polen, die unsere Mikwe auch benutzen möchten", so Blender.

    Umbau kostete 1,5 Millionen Euro
    Entstanden ist das neue Zentrum durch den Umbau einer ehemaligen Lohmühle, die die Gemeinde 2003 von der Stadt Bad Segeberg gekauft hatte. Der Umbau kostete rund 1,5 Millionen Euro. 500.000 Euro davon übernahm das Land. Rund 80 Prozent der Gemeindemitglieder sind Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion. Der Kontakt zu den alt eingessenen Segebergern ist gut. "Während sich an anderen Orten Initiativen gegen die Einrichtung von Synagogen bilden, haben wir einen Förderverein, dem auch viele Nicht-Juden angehören", sagte Blender.

    Seit 2005 gibt es einen Staatsvertrag


    Blender ist auch Vorsitzender des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Schleswig-Holstein, der seinen Sitz im neuen Gemeindezentrum haben wird. Dem eher progressiv orientierten Verband gehören neben der Segeberger auch die Jüdischen Gemeinden Ahrensburg-Stormarn, Kiel und Pinneberg an. Die orthodoxen Gemeinden in Lübeck, Flensburg und eine zweite Kieler Gemeinde gehören zur 2004 gegründeten Jüdischen Gemeinschaft Schleswig-Holstein. Das Land hatte Anfang 2005 mit beiden Verbänden einen Staatsvertrag geschlossen.

    2002 wurde die jetzige Gemeinde gegründet
    Jüdisches Leben in Bad Segeberg hat Tradition. 1730 ließen sich die ersten Juden in der Stadt nieder und gründeten eine Gemeinde mit etwa 100 Mitgliedern. 1842 wurde die erste Synagoge eingeweiht, die 1938 von den Nationalsozialisten geschändet und 1962 abgerissen wurde. 2002 wurde die jetzige Gemeinde gegründet.

    Stand: 24.06.2007 16:10 / Tagesschau-online.

  2. #2
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    Standard

    Ich freue mich für die Jüdische Gemeinde, dass sie wieder eine Synagoge hat.

    Es ist schon erstaunlich wie groß ihre Schaffenskraft ist - 2002 Gemeindegründung und 2007 schon ihre Synogoge eröffnet. :P

    Ich wünsche dass die Gemeinde bald Schuldenfrei ist und dass aus ihr viel Frucht entsteht!

    Fisch


 

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