Kennt ihr das auch? Man hat Jahre, Jahrzehnte fotografiert, massenweise Dias gemacht - und jetzt liegen sie in einem Schrank, schön geordnet und gestapelt in Kästen.
Da steckt eine Menge Arbeit und Geld drin, aber wie selten schaut man sie sich dann an, vielleicht 1 bis 4 mal. Ich jedenfalls.
In den vergangenen Tagen hab ich sie mir mal alle der Reihe nach angeschaut, ca. 2800 Stück sinds wohl gewesen.
Da zieht das Leben an einem vorüber, all die vielen Erlebnisse bei Freizeiten und Urlaub, Situationen mit der Familie, mit Gemeinde, Freunden und Kollegen.
Was liegt da alles so drin in diesen Jahren, jetzt wird es einem wieder bewusst, manches auch, was man schon vergessen hatte.
Und ich staune, wie wir uns verändert haben im Lauf der Jahre.
Eigentlich sah ich doch damals ganz gut aus, als ich noch jung war. Dabei hab ich mich doch damals gar nicht hübsch gefühlt. Und schlank war ich, was wäre ich froh, wenn ich noch diese Figur hätte.
Und jetzt, nachdem ich sie alle angeschaut hab, hab ich die meisten der Dias weggeworfen, hab nur noch einen kleinen Teil davon aufgehoben.
Ja, es tut ein wenig weh, hat man doch das Gefühl, Lebensgeschichte zu vernichten.
Aber man kann doch nicht alles ewig aufheben. Es sammelt sich ohnehin so vieles an, was man gar nicht mehr braucht.
Wieviel Ballast schleppen wir mit uns herum, wieviel an äußeren Dingen, die wir gar nicht brauchen, wieviel schleppen manche rum, indem sie anderen immer noch was nachtragen, indem sie nicht vergeben können, oder eigene Schuld, die sie noch nicht vor Gott gebracht haben, die sie auch sich selbst nicht vergeben haben, oder Konflikte mit anderen Menschen, die schon so lange anstehen.
So ein neues Jahr kann auch ein Anlass sein, dass man nicht nur alte Dias wegwirft, sondern dass man schaut, was sonst noch im Leben aufgeräumt werden sollte.
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