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  1. #1
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    7

    Standard

    Was ich auch nicht so gut finde ist, dass dann jeder meint allen was schenken zu "müssen". Ich sehe so einen richtigen Kaufrausch in den viele verfallen....

    Für mich ist es ein Fest der Liebe und da schenke ich meinen Liebsten etwas und nicht auch noch jedem Hintz und Kuntz was *lach* Es artet einfach aus, finde ich auf jeden Fall. Es gibt auch kaum noch Orte wo man nicht für irgend jemand Geld einsammelt und fast keiner getraut sich dann zu sagen: "Nein, das wird mir persönlich zuviel, ich kann und mag das auch nicht". Und auch, wenn ich jetzt "unromantisch" klinge, aber Weihnachten ist so schon das teuerste Fest und einer der teuersten Monate sowieso.
    Ich meine jetzt nicht, dass man einem armen Menschen seinen Wunsch verwehren sollte - neeeee, ich meine damit die Konsumgesellschaft die meint, dass man noch und nöcher sein Geld für Krimskrams ausgeben soll.

  2. #2

    Lächeln



    Hallo ihr lieben Balkonis,

    ich weiß, ich hab mich ziemlich rar gemacht.
    Mir geht es gut (die meiste Zeit jedenfalls).
    Ich hoffe bei euch allen ist alles ok und ihr freut euch auch schon auf Weihnachten.
    Ich fliege morgen früh bis 3. Jänner nach Hause und ich möchte euch noch
    wunderschöne Weihnachten wünschen.
    Ihr Lieben habt eine schöne, harmonische Zeit mit den Menschen die euch nahe stehen
    und erfreut euch über jeden Tag den ihr auf dieser Welt verbringen dürft.
    Seid alle herzlichst gegrüßt

    Latifa

  3. #3

    Standard

    Latifaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa,
    ich freu mich soooo, dich hier zu sehen.



    Ich wünsch dir auch hier noch mal ein schönes und frohes Weihnachtsfest.
    Sei ganz leib gegrüßt

    Mirjamis

  4. #4

    Standard

    „Kommst du über die Weihnachtstage?“
    „ich weiß noch nicht, ob ich arbeiten muss“
    „Ach so, ja, natürlich. Aber ich würde mich sehr freuen, wenn du doch vorbei kommen könntest, sagst du mir bescheid, wenn du es weißt?“
    Am anderen Ende der Leitung klang nachdenkliche Schwermut in den Worten.
    Ihr Mann war erst vor ein paar Monaten verstorben und das erste Weihnachten allein nach über 50 Jahren Ehe stand vor der Tür.

    Eigentlich hatte ich, das wusste ich aus den Dienstplänen der vergangenen Jahre, zwischen den Schichten nur überhaupt wenige Tage frei und, doch das wollte ich nie und nimmer als Grund angeben, nur noch wenig Geld bis zum Monatsende. So versprach ich, mich zu melden, wenn ich die Dienstpläne vor mir hätte und bekam das Telefonat doch nicht mehr aus dem Kopf.
    Ich würde vielleicht eine günstige Fahrkarte erstehen können, die mich über die weite Strecke zu ihr bringen könnte, aber dann hätte ich weder ein Geschenk noch etwas zum Essen bis Silvester, also Monatsende. Kommt man denn zu Besuch an Weihnachten ohne Geschenk?

    Auch als wenige Tage später klar war, dass ich über die Feiertage frei hatte, um am Jahresende eingeteilt zu sein, wusste ich nicht, was ich ihr am Telefon sagen sollte. Wenn ich nicht fahren würde, wäre sie enttäuscht und vielleicht traurig an diesem ersten Weihnachten ohne Mann. Wenn ich aber fahren würde, so hätte ich ganze 20 Mark übrig, um ein Geschenk mitzunehmen und vom 26.12.bis zum 2.1. des neuen Jahres zu leben.

    „und hast du den Dienstplan?“
    „Ja, habe ich heute bekommen.“
    Stille an beiden Enden der Leitung die ich schrecklich fand und die mich erahnen ließ, wie still sie erst sein würde, wenn ich ihr absagen müsste. Ich brachte es nicht über das Herz .
    „Ich habe frei aber müsste am 27. wieder arbeiten.“
    „Dann kommst du? Ich koche das Weihnachtsessen wie früher und wir haben eine gemütliche Zeit, ja? Ich werde Plätzchen backen und alles dekorieren, alles wird fertig sein, wenn du ankommst. Ich hole dich am Bahnhof ab. Es gibt sicher Schnee bis Weihnachten und dir wird ein kurzer Urlaub auch gut tun…“

    Und das tat sie alles, wie sie es mir versprochen hatte: 4 Wochen nach diesem Telefonat stand sie tatsächlich, obwohl ich den Weg vom Bahnhof mit meinem leichten Gepäck auch allein hätte zurücklegen können, im Schneegestöber am Bahnsteig. In der Wohnung stieg mir süßer Weihnachtsduft in die Nase und sie hatte es sich trotz ihres Alters nicht nehmen lassen, wohl tagelang vorher zu gestalten, zu kochen und zu backen, bis alles vorbereitet war.
    Eigentlich hatte ich ein schlechtes Gewissen, und einige Male versuchte ich, die richtigen Worte zu finden, um mich zu entschuldigen, dass ich kein Geschenk mitgebracht hatte. Doch sie schien jedes Mal das Thema auf etwas anderes zu lenken, bevor ich zum Erklären kam.
    Wir verbrachten 2 wundervolle Tage, in denen wir lachten, Karten spielten, spazieren gingen und auch über so manches trauriges sprachen, dass wir im zurückliegenden Jahr erlebt hatten. Ich hatte inzwischen nicht mehr daran gedacht, dass ich ohne Weihnachtsgeschenk angereist war, denn auch sie hatte mich nicht mit einem Geschenk ihrerseits beschämt. So kam der Moment des Abschieds am Bahnhof, als sie mich beiseite nahm.
    „Was bin ich nur vergesslich geworden im Alter. Ich habe völlig vergessen, dir auch ein Geschenk zu geben.“-
    „Auch ein Geschenk?“ ich verstand nicht, was sie meinte. „ich habe dir doch gar nichts mitgebracht und wollte mich eigentlich dafür bei dir schon am ersten Abend entschuldigen. Ich danke dir für die schöne, erholsame Zeit hier.“
    Sie sah mich erschreckt an. „Was sagst du da? Du hast mir doch das schönste Geschenk gemacht, dass ich haben konnte an meinem ersten Fest ohne meinen Mann. Ich aber schäme mich, dass ich in all den Vorbereitungen so beschäftigt war und dir nichts besorgt habe.“
    Wortlos wunderte ich mich über ihren Blickwinkel der Dinge, während sie mir Geld in die Handschuhe drückte. „Ich weiß, das macht man eigentlich nicht, weil es so unpersönlich ist, aber vielleicht kannst du dir mit dem Geld einen Wunsch erfüllen und schnell vergessen, dass ich dir nur Geld gab?“

    Auf der Heimreise im Zugabteil an diesem Tag, kamen mir die Tränen. Wir hatten einander Geschenke gemacht, ohne zu wissen, wie viel es dem anderen bedeutete:
    Es war ihr erstes und letztes Weihnachtsfest ohne ihren Mann, denn schon bald durfte sie im darauf folgenden Jahr heimgehen. Weder wusste ich das in diesen Weihnachtstagen, noch hatte ich ihr je erzählt, dass jene 100 Mark mich unerwartet gut und so dringend versorgten bis mein nächstes Gehalt kam.
    Wir hatten keine Geschenke füreinander gekauft und doch einander beschenkt auf ganz besondere Weise.

    frohe Weihnachtstage allen, die sich auf die eine oder andere Art beschenken

  5. #5
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    @ bonnie das ist eine wunderschöne,berührende Geschichte,ist sie wirklich so gewesen oder ist es tatsächlich nur eine Geschichte?Auf jeden Fall macht sie nachdenklich.

  6. #6

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    @Dreamangel das war ein wirkliches Weihnachten vor mittlerweile einigen Jahren

  7. #7

    Standard

    entschuldigt, dass ich mit meinem Erlebnis so "reinplatzte", aber als ich den Satz las

    Viele kommen hier ins Wohnzimmer, aber keiner kann anscheinend ein Erlebnis aus der Advents- und Weihnachtszeit erzählen. Schade eigentlich
    dachte ich spontan an dieses weihnachten vor vielen Jahren, ich hoffe, es ist ok?

  8. #8

    Standard

    Zitat Zitat von bonnie Beitrag anzeigen
    entschuldigt, dass ich mit meinem Erlebnis so "reinplatzte", aber als ich den Satz las

    dachte ich spontan an dieses weihnachten vor vielen Jahren, ich hoffe, es ist ok?
    Bonnie, ist doch toll, dass du "reingeplatzt" bist.
    Sonst hätten wir niemals deine Geschichte erfahren.
    Ich freu mich über alle, die sich hier beteiligen.

  9. #9
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    Hallo Bonnie,

    was für eine wunderbare Geschichte. Sie zeigt ganz deutlich, worauf es an Weihnachten ankommen.

    Danke dafür.

  10. #10

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    Hallo Bonnie,
    ganz herzlichen Dank für diese schöne und rührende Geschichte.
    Wie gut, dass du doch hingefahren bist.
    Hättest du es nicht gemacht, du hättest es immer bereut.
    So war es gut für euch beide.


 

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