Zurzeit verlassen einige das Portal. Das allein wäre lediglich ein Zeichen der Normalität. Was mich aufmerken lässt, sind die angegebenen Begründungen. Der Grundtenor der Begründungen lautet, dass „Gnadenkinder“ kein christliches Portal sei. Deshalb will ich mich der Frage zu wenden, was überhaupt christlich ist.

Der Christ definiert sich im Wesentlichen über die Rechtgläubigkeit. Der rechte Glauben wird durch ein Glaubensbekenntnis beziehungsweise durch Dogmen beschrieben. Im Gegensatz zu anderen Portalen (bsp. „glaube.de“) gibt es bei „Gnadenkinder“ kein Glaubensbekenntnis. Die Moderatoren liegen in ihren Ansichten oder Glaubensvorstellungen denkbar weit auseinander. Dies halte ich aber nicht für einen Nachteil sondern für eine Stärke.

Es ist nicht meine Absicht, die Rechtgläubigkeit lächerlich zu machen. Im Gegenteil, auch mir sind Dogmen wichtig. Ich kann mir derzeit einen Glauben ohne Dogmen gar nicht vorstellen. Dogmen sind Gerüst oder Leitplanken für den Glauben. Allerdings braucht jeder andere „Leitplanken“.

Ich denke, dieses andere Empfinden, was man selbst braucht oder ablehnt, ist die Ursache für viele Streitereien und Zerwürfnisse.

Nun ist mir selbst nicht klar, ob man auf jegliche Glaubensgrundsätze verzichten kann, ohne sich dem Vorwurf der Beliebigkeit auszusetzen.
Soweit meine (vorläufigen) Gedanken.
Gruss Gerd