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Thema: Das NT

  1. #1
    JC-Freak Gast

    Standard Das NT

    Hallo!

    Mich kitzelt es schon lange in den Fingern, dieses Thema mal anzusprechen.

    Für viele hier hat ja das NT im Grunde gar nix zu sagen.
    Die Thora, ja, die ist von Gott, auf die muss man hören, die ist noch so gültig.
    Aber das NT? Ach, alles Menschenwerk, Jesus hat ja auch nur die Thora gelehrt, Paulus hatte keine Ahnung und vom geist eingegeben ist da ja auch nix.

    Hm.

    Ich werde nun keinen wissenschaftlich-historischen beitrag posten. Ich stelle dazu nur mal ein paar Fragen:

    - Wenn Jesus der ist, der uns zu Gott führt, wenn er so radikal war und auf sovieles hinwies, was nicht richtig lief, wenn er buchstäblich der Höhepunkt in der Geschichte war: aus welchem Grund sollte Gott 400 Jahre VOR diesem Höhepunkt seine Schriften an uns beenden?
    Wenn wir Jesus als den Erlöser sehen, der den Weg zu Gott freimacht, warum sollte Gott 400 Jahre vorher aufhören, sich offiziell zu offenbaren?

    - Was ist mit der Offenbarung an Johannes? Alles Einbildung?

    - Warum ist das NT Menschenwerk, völlig verändert, die Thora aber göttlich und richtig so? Wie kommt man auf diese unterschiedliche Bewertung?

    LG,
    JCF

  2. #2
    Registriert seit
    06.12.2006
    Beiträge
    2.934

    Standard

    Weshalb kitzelt es dich denn so in den Fingern?

    Das NT hat sehr wohl etwas zu sagen, kommt nur darauf, wie man es versteht.

    Historisch-wissenschaftlichen Beitrag, ja, kommt darauf an, aus welcher Ecke dieser kommt. Wie sollte man was gewichten? Ist das nicht immer Interpretation? Und wenn man weiss, dass einige der Paulusbriefe nicht von Paulus sind, und .... , naja, lassen wir das. Es kommt einfach diese Unglaubwürdigkeit der Kirche, die das so zusammengestellt hatte und die fragwürdigkeit, in welchem geiste dies alles war. Inzwischen gibt es ja einige Threads, wo darüber geschrieben wird.


    Hat Gott wirklich 400 Jahre geschwiegen?
    Naja, dann schweigt er jetzt ja schon 2000 Jahre.
    Kommt immer darauf an, wie man hören will.


    Gruss

    Alef

    PS. Unter Torah ist eigentlich nur der Pentateuch (5 Mosebücher) zu verstehen. Die Schriften und selbst die Propheten haben schon nicht mehr den gleichen Status als das gesprochene „Gottes-Wort“.

  3. #3
    Samu Gast

    Standard

    Ich möchte dazu einmal folgenden Gedanken einwerfen.

    Als die Kirchenväter die Bibel festlegten – angeblich – nach Gottes Willen und auch die Schriften revidierten und überarbeiteten, da wurden auch folgende Schriften – durch Wirken des Heiligen Geistes – für heilig und inspiriert angesehen: Jesus Sirach, Tobit, Judith, Makkabäerbücher, Weisheit.
    Martin Luther erklärte jedoch, Kraft des heiligen Geistes diese Bücher für nicht inspiriert und als Pseudoepigraph und schloss sich der Meinung des Judentums, über die Gewichtung dieses Schriftgutes an. Zudem nannte Luther den Hebräerbrief eine strohende Epistel, Jakobus eine üble Fälschung und die Berglehre Jesu bezeichnete er sogar als gefährlich. Zumindest hat sich der Großteil der Evangelikalen dazu durchgerungen, dem Ansinnen Luthers zu folgen die Pseudoepigraphen als nicht inspiriert aus der Bibel zu verweisen, man schloss sich ihm nicht an, bei dem Hebräerbrief und dem Jakobusbrief, den er ebenso raus warf, man drängte zudem die damaligen Christen dazu, die Berglehre Jesu nicht ohne kirchliche Unterweisung zu lesen.

    Nun entstand aus Luthers Reform jedoch ein ernsthaftes Problem, er bestritt durch seine Neufestlegung des Bibelkanons, dass die Kirchenväter eine echte Autorität von Gott hatten, die Bibel nach seinem Willen festzulegen. Es bedurfte erst der Reformation durch Luther, diese Fehler zu beseitigen. Die katholische Kirche hingegen bestritt ihrerseits, dass Luther die Autorität hat, den Kanon zu verändern. Dieser Streit um die Autorität geht bis heute. Denn nur wer die ganze „Heilige Schrift“ anerkennt, erkennt auch Gottes Wort an, so die kath. Seite, hingegen die Evangelikalen erklären, dass diese Schriften zwar gut zur Lehre sind, aber keinen besonderen Status genießen und sich die Kirchenväter diesbezüglich irrten.

    Was für eine Bibel benutzen nun Evangelikale? Eine Schrift, die durch die Reformation von bestimmten „heiligen Schriften“ losgelöst wurden, so könnte ich jetzt als Katholik argumentieren. Oder um kath. Theologen zu Wort kommen zu lassen, die Evangelikalen haben sich ihren Kanon selbst zusammengeschustert, sie lehnen einen Teil des Wortes Gottes ab. Damit greifen sie die von Gott gegebene Autorität der Kirchenväter an und unterstellen Gott, er hätte es zugelassen, dass sich die Kirchenväter beim Bibelkanon hätten irren können.

    Bis heute schweigt wohlweislich die evangelische Kirche zu diesem Sachverhalt, weil er in der Tat sie in eine theologische Zwickmühle bringt. Denn wenn man schon hier den Kirchenvätern einen Irrtum unterstellt und sich am Judentum orientiert, also dessen Autorität über die Kirchenväter stellt, wieso dann nur so halbherzig und übernimmt nicht gleich die hebräische Bibel? Wieso folgte man Luther nur zum Teil bei seiner Revidierung des Kanons?

    Doch noch ein Problem zeigt sich hier, es gibt gar keinen einheitlichen christlichen Bibelkanon. Denn die Orthodoxie hat zudem noch ganz andere Bücher in ihrer Bibel und lehnt nicht nur vehement und ganz radikal Luthers Bibel ab, sondern auch die lateinische Bibelversion der katholischen Kirche. Hier wird also ebenso die Autorität, nämlich der lateinischen Kirchenväter angegriffen, einen echten Auftrag von Gott bekommen zu haben.

    Da stellt sich dem „Außenstehenden“ schon die Frage, wer hat nun Recht? Hatten die Kirchenväter, egal ob griechisch, alexandrienisch oder lateinisch wirklich die Autorität und hatte ein Luther die Autorität und die spätere Evangelische Kirche die Autorität???
    Wenn sich die Kirchen schon untereinander diese Autorität absprechen, was gilt dann? Wenn gestritten wird, was nun von Gott sein soll und was nicht, wer hat dann recht, die Evangelikalen, die Katholiken, die Orthodoxen?

    Was sich allein schon am Bibelkanon abspielt, findet dann noch wesentlich andere Gewichtung beim interpretieren des Schriftgutes selbst. Ich denke da nur an den ganzen Streit um den Sakramentalismus. Was kann man nicht alles in die Bibel hineinlesen und was weglesen? Das geht dann hin bis zum gegenseitigen Absprechen der Heilsgewissheit – leider!

    Sollte das wirklich alles im Willen Gottes gewesen sein?

    Warum ist das NT Menschenwerk, völlig verändert, die Thora aber göttlich und richtig so? Wie kommt man auf diese unterschiedliche Bewertung?
    Eine Antwort dazu findet man in meinen Ausführungen. Doch zugleich ist auch eins ganz klar, Gottes Wegweisungen in Menschenhand haben im Judentum eine etwas andere Gewichtung wie im Christentum. Trotz aller „Gesetzlichkeit“ fehlen nämlich im Judentum die „Gesetzlichkeit“ und der Dogmatismus zum Schriftgut. Es kann über alles Gestritten und wenn nötig den Bedürfnissen angepasst werden, OHNE dass dabei die Schrift ihre Autorität verliert! Weil nämlich die Quintessenz immer die gleiche bleibt Gott! Der Mensch lebt nicht durch die Schrift, die Schrift lebt durch den Menschen, denn wir sind es, die diese Schrift lebendig halten, indem wir sie erfüllen und mit Gottes Ratschluss auffüllen! Das ist der Maßstab.


    Samu

  4. #4
    united Gast

    Standard

    Hmm ich denke das neue testament hat einen bestimmte zweck zu erfüllen. Wenn man bestimmte Passagen liest dan wirken sie Verse mehrdeutig. ich würde fast meinen das neue testament bietet "zwei" wege an. Für welchen weg man sich entscheidet das hängt im stark mit dem ethischen und moralischen Aspekten zusammen. Und das nicht nur auf die Bibel begrenzt sondern auf das "ganze" weltgeschehen und unserer eigenen Weltgeschichte... mehr infos auf meiner Page:

    www.polizzi.ch

  5. #5

    Standard

    Leider entdecke ich diesen Thread erst heute.

    Die Frage, die JCF anspricht, beschaeftigt mich auch. Oder soll man wie "united" das NT verwerfen und zum Judentum konvertieren? Fuer mich sehe ich das nicht als gangbar an.

    Die Bibel spielt bei Glaubensfragen auch deshalb eine so grosse Rolle, weil sie fuer viele Glaeubige einen Gottesbeweis darstellt. Ich bekomme wegen dieser Haltung grosse Probleme, da sich mein Glauben nicht auf die Bibel gruendet.

    Mir stellt sich wieder einmal die Frage, wie Bibelglaeubige und Nicht-Bibelglaeubige miteinander umgehen koennen oder sollen.

    Gruss Gerd

  6. #6

    Standard

    Zitat Zitat von Gerhardt
    Mir stellt sich wieder einmal die Frage, wie Bibelglaeubige und Nicht-Bibelglaeubige miteinander umgehen koennen oder sollen.

    Gruss Gerd
    Wie alle Menschen miteinander umgehen sollten: In Liebe! ;)

    Für mich persönlich hat das neue Testament eine große Bedeutung. Weil ich glaube, dass Jesus die Brücke ist zwischen Mensch und Gott. Da ja das Leben und Wirken von Jesus im neuen Testament steht, ist es halt für mich wichtig.

    Habe im übrigen vor einer Weile begonnen, mal wieder die Bibel systematisch zu lesen. Es ist interessant ich entdeck immer wieder neues in der Bibel. Was ich vorher vermutich überlesen habe, oder wo ich anders darüber gedacht habe. Nur Mut: Bibelesen macht Spass und ist interessant!
    Wer sagt:
    Hier herrscht Freiheit,
    der lügt,
    denn Freiheit herrscht nicht.

    www.baptisten-oelsnitz.de
    www.pmv4all.de

  7. #7
    united Gast

    Standard

    Ich sagte nichts "konvertieren" und von "verwerfen" wie ich schon sagte das neue testament lässt sich mehrdeutig interpretieren. jedoch lese ich in der Offenbarung ganz klar wo sich dieses "Ereigniss" abspielt.

    Es gibt stellen im Korinther die ich persönlich sehr schön geschrieben finde...

    Die Frage ist nur.... wieviel Einfluss hatte der Teufel auf Jesus.... Wieviel G-tt? Wo landete Jesus am Schluss wirklich? Wieso sagt er in der Offenbarung er träge die Schlüssel des Todes und der Hölle?

    Ich sage nicht dass das neue Testament ein "Menschenwerk" ist. Ich sage nur man soll das neue Testament mit "bedacht" lesen. Vieleicht hat das "Schweigen" G-ttes einen bestimmten Sinn ;-)

  8. #8
    JC-Freak Gast

    Standard

    Zitat Zitat von united
    wieviel Einfluss hatte der Teufel auf Jesus.... Wieviel G-tt? Wo landete Jesus am Schluss wirklich? Wieso sagt er in der Offenbarung er träge die Schlüssel des Todes und der Hölle?
    :shock: :shock: :shock:
    Geht's noch???

  9. #9
    poetry Gast

    Standard

    United, solche Behauptungen finde ich mehr als niveaulos und unbedacht. Sorry, disqualifiziert in diesem Thread.

  10. #10
    Josias Gast

    Standard

    Hallo JC-Freak,

    ich weiss nicht ob es dich interessiert..aber ich sage es mal frei heraus..

    Ich selber lehne alles ab was sich dogmatisiert und sich auf Religiöse Institutionen bezieht, alles was mit *.tum endet einschliesslich das Judentum als Glaubensorientierung für mich!

    Das NT sowie das AT, Tenach und die Torah beinhalten für mich nur Inspirationen gesammelter Werke von Propheten welche vor 2000 Jahren und früher lebten.

    Ich vertrete aber immer noch die Meinung, dass alles in uns gegeben ist und wir kein Buch finden werden welches uns zu Gott führt sondern nur unser inneres "Herz" führt uns zu Gott.

    Glaube an (tue) was du willst, aber füge keinen anderen Wesen schaden dabei zu.

    lg jo


 

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