MACHET BAHN !
Fremdlinge werden deine Mauern bauen und ihre Könige dich bedienen. JeschaJahu (Jes.) 60:10
Immer wieder erwählte JAHWEH Nichtjuden, um an seinem Plan mit Israel mitzuarbeiten. Auch heute ergeht sein Ruf:
Machet Bahn, machet Bahn! Ebnet den Weg! Räumt jeden Anstoss aus dem Weg meines Volkes! JeschaJahu 57:14

Wer sind denn diese Fremdlinge, die das Volk Israel unterstützen sollen? JirmeJahu: Denn es kommt ein Tag, da die Wächter (nozrim) auf dem Bergland von Ephraim rufen werden:

Macht euch auf, lasst uns nach Zion gehen, zu JAHWEH, unserem Gott. Denn so spricht JAHWEH: Frohlockt mit Freuden über Jakob und jauchzt über das Haupt der Völker.
Verkündet, singt und sprecht: Rette, o JAHWEH,
dein Volk, den Überrest Israels! 31:6-8

Wer soll gemeinsam mit Jakob nach Zion gehen und sich mit Jakob freuen? Es ist von Wächtern die Rede. Normalerweise wird dazu im Hebräischen das Wort
shomrim verwendet.
Hier wird aber das Wort nozrim benützt, welches im modernen Hebräisch „Christen“ bedeutet. Könnte
das eine prophetische Andeutung über die Rolle der Christen sein, die mit Jakob jubeln sollen? Einen weiteren Hinweis liefert der persische Grosskönig Kyrus, der von JAHWHE als „mein Gesalbter“ (Messias, Christus) bezeichnet wird:
Also spricht der JAHWEH zu Kores, seinem Gesalbten (hebräisch: meschecho, griechisch:christo mou), dessen rechte Hand ich ergriffen habe, um Völker vor ihm niederzuwerfen und die Lenden der Könige zu entgürten, um die Türen vor seinem Angesicht aufzutun und die Tore, damit sie nicht geschlossen bleiben: „Ich will vor dir herziehen und das Erhabene erniedrigen; ich will eherne Türen zerbrechen und eiserne Riegel zerschlagen und will dir verborgene Schätze geben und versteckte Reichtümer, damit du erkennest, daß Ich, JAHWEH, es bin, der dich bei deinem Namen gerufen hat,
der Gott Israels“. JeschaJahu 45:1-3

Weswegen hat JAHWEH den mächtigen
Kyrus erwählt und gesegnet?
„Um Jakobs, meines Knechtes, und Israels, meines Auserwählten willen habe ich dich bei deinem Namen gerufen; und ich habe dir einen Ehrennamen gegeben, ohne dass du mich kanntest.“ JeschaJahu 45:4

Was sollte Kyrus für Israel tun? So spricht JAHWEH … der zu Jerusalem spricht:
„Werde wieder bewohnt!“ und zu den Städten Judas:
„Werdet wieder gebaut! Und ihre Trümmer
richte ich wieder auf“, der zur Meerestiefe
spricht: „Versiege! Und deine Ströme werde
ich trockenlegen!“ der von Kyrus spricht:
„Er ist mein Hirte, und er wird all meinen
Willen ausführen und zu Jerusalem sagen:
Werde gebaut! und zum Tempel: Werde gegründet!“
JeschaJahu 44:24-28
Kyrus sollte Werkzeug für den Wiederaufbau Jerusalems sein. In gleicher Weise hat JAHWEH Jahrtausende später vor allem englische und amerikanische Staatsmänner christlichen Glaubens erwählt, die Gründung des Staates Israel zu unterstützen. Solch aktiver Einsatz für das jüdische
Volk erwächst aus dem Bewusstsein, dass die Christen Miterben der Verheissung sind. Der Apostel
Schaul schreibt:
Daran könnt ihr, wenn ihr es lest, meine Einsicht in das Geheimnis des Maschiach erkennen,
das in früheren Generationen den Menschenkindern nicht bekannt gemacht wurde, wie es jetzt seinen heiligen Aposteln und Propheten durch den Geist geoffenbart worden ist, dass nämlich die Heiden
Miterben und mit zum Leib Gehörige und Mitteilhaber seiner Verheissung sind im Maschiach durch das Evangelium. Epheser 3:4-6

Die Schrift bringt auch klar zum Ausdruck, dass in messianischer Zeit Nichtjuden sogar einmal Miterben der Landverheißung sein werden:

Dieses Land sollt ihr unter euch verteilen nach den Stämmen Israels. Ihr sollt es aber als Erbbesitz verlosen unter euch und unter die Fremdlinge, die unter euch wohnen und unter euch Kinder gezeugt haben. Und sie sollen euch gelten wie Eingeborene unter den Kindern Israels. Sie sollen mit euch unter den Stämmen Israels ihren Erbbesitz erhalten.
Jecheskel (Hes.) 47:21–22

Auch die Nationen werden gemäss SchecharJah (Sach.) 14:16-17 jährlich zu Sukkot nach Jerusalem hinaufziehen:
Und es wird geschehen, dass alle Übriggebliebenen
von all den Heidenvölkern, die gegen Jerusalem
gezogen sind, Jahr für Jahr heraufkommen
werden, um den König, JAHWEH der Heerscharen, anzubeten und das Laubhüttenfest zu feiern.

Heute haben viele der Prophetien über die Wiederherstellung Israels durch die erfolgte Staatsgründung Israels bereits Gestalt gewonnen. Jedoch gab es bereits lange vor dieser sichtbaren Erfüllung schon eine Schar von Christen, die den
Aufruf der Bibel tief in ihrem Herzen trugen, mit Jakob, dem unerlösten Israel, zu jubeln und dem Volk Gottes einen Weg zu bahnen:

Die christlichen Zionisten. Viele Strassen und Plätze wurden in Israel nach ihnen genannt, um ihr Andenken zu ehren. Die wichtigste Rolle für den christlichen Zionismus und die Wiederherstellung des Staates Israelhat Grossbritannien gespielt. Schon im 16. Jahrhundert – also noch dreihundert Jahre bevor
grössere Einwanderungswellen nach Israel einsetzten,
waren englische Theologen, Dichter und Denker
zutiefst von der sichtbaren Wiederherstellung Israels
überzeugt. Es brauchte etwa zweihundert Jahre bis auch englische Politiker und Staatsmänner von dieser Idee ergriffen wurden. Das Erstaunliche daran war, dass damals, im 17. und 18. Jahrhundert, die meisten Juden gar nicht an die Wiederherstellung Israels in ihrem Heimatland glaubten, während viele Christen
davon felsenfest überzeugt waren.

Erst Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich der politische jüdische Zionismus, der dann im christlichen Zionismus einen Partner fand. In der dreihundertjährigen Zeitspanne des christlichen Zionismus erlebte England einen beispiellosen Aufstieg als Weltmacht. Sein Empire war das grösste, das es jemals gab. Es erstreckte sich über so viele Zeitzonen,
dass die Sonne über dem Britischen Weltreich buchstäblich nie unterging. Auch die grossen geistlichen Aufbrüche in England, Schottland und Wales fanden zu dieser Zeit statt. Als jedoch England anfing, sich gegen die jüdische Einwanderung nach Israel zu stellen, um den Arabern zu gefallen, zerbrach sein Riesenreich und es verlor innert kürzester Zeit seinen Reichtum und seine Macht.

Als die USA Anfangs des 20. Jahrhunderts
das Engagement der Briten ablösten, wiederholte sich dasselbe noch einmal: Genau in dieser Zeit, als sie Israel unterstützten, stiegen die USA zur Supermacht
Nr. 1 empor.

Jetzt, da auch sie immer stärker auf die „berechtigten Interessen“ der Araber Rücksicht nehmen und für eine Aufteilung von Eretz Israel eintreten, sind ihre Tage als Supermacht Nr. 1 sowohl in wirtschaftlicher,
als auch in politischer und militärischer Hinsicht gezählt. Eindrücklich erfüllt sich immer wieder die
Verheissung an Abraham und seine Nachkommen:


Ich will segnen, die dich segnen und fluchen, die dir fluchen. 1. Mosche 12,3

Doch kehren wir noch einmal zurück zu den Anfängen des „Christlichen Zionismus“, den ich im folgenden anhand einiger Beispiele skizzieren möchte. Für einen umfassenderen Überblick empfehle ich das Buch
„Sie sollen wieder wohnen in ihrem Land“ von Michael Pragai.

16. Jahrhundert
Die frühen Vorkämpfer waren mutig und zahlten zum Teil einen hohen Preis: 1589 wurde Francis Kett, ein Lehrer der Universität Cambridge in England bei lebendigem Leib verbrannt, weil er öffentlich verkündigte, dass Gott die Juden wieder nach Israel bringen würde.

17. Jahrhundert
Das wichtigste Ereignis in der Geschichte der Beziehung Britanniens zum Heiligen Land war die Übersetzung der Bibel ins Englische. Die King-James-Bibel wurde im Jahre 1611 veröffentlicht. Ab diesem
Zeitpunkt prägte die Bibel entscheidend die Kultur und den Geist Englands für drei Jahrhunderte. Gemäss dem englischen Dichter Matthew Arnold verknüpfte dieses Buch „unseren englischen Geist und unsere Geschichte mit dem Geist und der Geschichte des hebräischen Volkes“.
Großen Weitblick hatte auch Sir Henry Finch, der ein profundes Wissen über die
Bibel und die hebräische Sprache besass.
Im Jahre 1621 erschien sein Werk „The
World’s Great Restoration“ mit dem Untertitel
„Or the Calling of the Jews“.
Finch forderte darin die Juden auf, ihren Besitzanspruch auf das verheißene Land wieder geltend zu machen. Das Werk wurde kurz nach seiner Veröffentlichung verboten, Finch und sein Herausgeber ins Gefängnis geworfen.

18. Jahrhundert
1771 wandte sich Joseph Eyre in seinem Aufsatz
„Betrachtungen über die Prophetien, die sich mit der Wiederherstellung der Juden befassen“
Gegen die Ersatztheologie, die das Erbe Israels für die
Christen beansprucht. Er fragte: „Wie kann die Gemeinde der Heiden oder Christen zu einer Nation im Land auf den Bergen von Israel werden“? Und 1795 gewann
Charles Jerram, Student der Theologie
in Cambridge, einen Preis für seinen
Aufsatz über die biblische Grundlage für
die Erwartung einer zukünftigen Wiederherstellung
der Juden.

19. Jahrhundert
John Nelson Darby gründete 1830 die Gemeinschaft der Plymouth-Brüder.
Er schrieb, dass alle Prophetien über die Rückkehr
des jüdischen Volkes vor dem zweiten Kommen
Jeschuas in Erfüllung gehen würden.

John Thomas, in London geboren,
wanderte 1830 nach New York aus, wo er die Gemeinschaft der Christadelphians
gründete.
Das Hauptthema in seinem Buch „Elpis Israel“ war die Wiederherstellung der jüdischen Nation im Land ihrer Vorväter, die mit der politischen und praktischen Hilfe Großbritanniens bewerkstelligt werden sollte. Lange bevor es einen politischen Zionismus gab, boten
die Christadelphians jenen Juden, die das Land Israel als Zufluchtsort betrachteten, praktische Hilfe an.

Am 17. August 1840
erschien in der Londoner Times ein Leitartikel über einen „Plan, das jüdische Volk
im Land seiner Väter einzupflanzen“. Urheber war der gläubige Lord Ashley (später Lord Shaftesbury).

Er verkündete seinen Plan 40 Jahre vor de russischen Pogromen und vor der Gründung der ersten jüdisch-zionistischen Organisationen. Er hatte grossen Einfluss auf den Politiker Palmerston, der zu dieser Zeit Staatssekretär für Auswärtiges war und später Premierminister wurde. Er überzeugte diesen, dem Konsul in Jerusalem genaue Anweisungen zum Schutz der Juden und zu einer Berichterstattung über die Lage der Juden zu geben.

Am 2. März 1841 richtete eine Gruppe von 320 Christen ein besonderes Memorandum an Lord Palmerston, in welchem es u.a. hiess: „Die Unterzeichnenden … bitten um Erlaubnis …
Ihre Lordschaft daran erinnern zu dürfen,
dass das Land Palästina vor beinahe 4000 Jahren vom Herrscher des Universums den Nachkommen Abrahams als ewiger und unabänderlicher Besitz gegeben wurde und dass weder Eroberungen noch Verträge zwischen Menschen jemals deren Anspruch darauf antasten können. Er hat ebenfalls beschlossen, dass sie
wieder in ihr Land zurückkehren sollen und dass die Heiden als Werkzeug zu ihrer Wiederherstellung dienen sollen.“

Die christlichen Zionisten waren aber nicht nur politische und und ideologische Vorkämpfer.
Auch ihr praktischer Beitrag zur Wiederherstellung
Israels kann gar nicht überschätzt werden. Sie legten
die Grundlagen für viele wichtige Bereiche, in denen
teilweise immer noch nach ihren Richtlinien gearbeitet
wird.

1841 begann Colonel Gawler
jüdische Menschen zur Ansiedlung in Israel zu ermutigen.
1849 begleitete er Sir Moses Montefiore, den jüdischen Philanthropen, nach Israel. Auf dieser Reise überzeugte Gawler Montefiore davon, jüdische landwirtschaftliche Ansiedlungen im Land zu beginnen und dafür umfangreich zu investieren. Die moderne Israelische Landwirtschaft verdankt ihre Anfänge diesen beiden Männern.

Gawlers Sohn John Cox entwickelte einen umfassenden Plan für jüdische Siedlungen in Israel, welcher eine Gruppe Juden inspirierte, in der Sharon-Ebene das Dorf Petach Tikva zu gründen.

James Finn war britischer Konsul in Jerusalem von 1845 bis 1862. Er und seine Frau Elizabeth errichteten Arbeitsprojekte und führten Experimente zur Urbarmachung des Landes durch.
Sie förderten
auch das Baugewerbe, und die von ihnen Ausgebildeten bauten das erste von jüdischen Händen erbaute Haus der Neuzeit ausserhalb Jerusalems. Nach den russischen Pogromen gehörten die Finns zu jenen Christen, die im Jahre 1882 eine Hilfskomitee für in Not geratene Juden gründeten, deren Vorsitzender Lord Ashley war. 1865 gründeten die Finns den Palestine Exploration Fund (P.E.F.).
Der P.E.F. sandte eine Reihe von Armeeoffizieren aus.

Darunter war ein gewisser Wilson, welcher Jerusalem vermessen hat. Seine Karte ist noch heute der topographische Grundplan der Altstadt.

Charles Warren wiederum vermass das Land Israel.
In seinem Buch „Land of Promise“ schlug er vor, die Juden in das Land zu führen, so dass sie es schließlich besitzen und regieren würden. Er errechnete, dass dieses Land bis zu 15 Millionen Menschen ernähren könnte. Conder und Kitchener führten die Arbeit von

Warren fort. Conder erstellte eine Reihe von Richtlinien und Vorschlägen für die Trockenlegung der Sümpfe, die Bewässerung und Restaurierung von Zisternen, Wasserleitungen und Kanalisationen, für Aufforstungen, und die Aussaat von Gras, um die Bodenerosion aufzuhalten. Die jüdischen Siedler
arbeiteten auch noch nach der Staatsgründung Israels gemäss diesen Richtlinien.

Laurence Oliphant unterstützte die entstehenden jüdisch-zionistischen Organisationen und ließ sich in Haifa nieder, wo er den jüdischen Dichter Imber, den Autor der Nationalhymne Ha’tikva, als seinen
Sekretär anstellte.

Henry Dunant, der Gründer des Roten Kreuzes, versuchte im Zeitraum 1860– 1870 die Staatsoberhäupter Westeuropas dafür zu interessieren, die Juden wieder im alten Land Israel anzusiedeln. Einige Jahre widmete er sich dem Ziel, die Ostküste des Mittelmeers mittels gross angelegter
Entwicklungsvorhaben und der Wiederansiedlung von Juden zu erneuern.

1875 gründete er in London die „Palestine
Colonization Society“.

Als 1897 der erste zionistische Weltkongress in Basel zusammenkam, war Dunant einer der wenigen eingeladenen christlichen Gäste.
Theodor Herzl, der Führer der jüdisch-zionistischen
Bewegung, bezeichnete ihn als
einen „christlichen Zionisten“, ein Ausdruck, der damals zum ersten Mal benutzt wurde.

20. Jahrhundert
Einer der Hauptschlüssel zu Herzls Denken und Erfolg war der Einfluss seiner christlichen Freunde. Als Herzl darüber debattierte, wo ein Zufluchtsort für die Juden
zu finden sei, die vor Pogromen in Russland und Osteuropa flohen, sandte ihm Pfarrer William E. Blackstone eine Ausgabe des Tenach (AT), in dem überall die prophetischen Stellen markiert waren, die sich auf die Rückkehr der Juden in das
Land Israel beziehen.

1891, noch sechs Jahre vor dem ersten Zionistischen Kongress, brachte Blackstone eine Petition vor den US-Präsidenten Benjamin Harrison, in der eine Rückführung der Juden nach Israel gefordert wurde; unter den Unterzeichnern waren John D. Rockefeller,J.P. Morgan und mehr als 400 andere führende Amerikaner.

Sehr bedeutend war auch der Beitrag von William Hechler, eines deutschstämmiger britischen Kaplans und Hauslehrers des deutschen Herrscherhauses.

Dieser war Herzl dabei wesentlich behilflich, Zugang zu Kaiser Wilhelm II. und diversen anderen führenden Persönlichkeiten zu bekommen und so die Sache des Zionismus zu einem politischen Hauptthema zu machen. Ein bahnbrechendes Ereignis, vergleichbar
mit dem Erlass des Kyrus, war schliesslich die sogenannte “Balfour Deklaration”, welche von dem damaligen britischen Außenminister Lord Balfour unterzeichnet und am 2. November 1917 veröffentlicht wurde. In dieser Deklaration verpflichtete sich England, dem jüdischen Volk bei der Errichtung einer nationalen Heimstätte im damaligen Protektorat Palästina behilflich zu sein. Lord Balfour war Christ und äusserst bewandert in der Hebräischen Bibel. Er meinte, dass „die christliche Religion und Kultur in einer unermesslichen Schuld gegenüber dem Judentum steht, die auf beschämende Weise mit Bösem vergolten wurde“.

Auch der damalige britische PremierministerLloyd George war geistlich tief in derBibel verwurzelt. In seinen Memoiren schrieb er: „Ich wurde weitaus mehr in der Geschichte der Juden unterrichtet als in der Geschichte meines eigenen Volkes … Ich hätte Ihnen alle Könige Israels aufzählen können, aber ich bezweifle, ob ich ein halbes Dutzend englischer Könige hätte nennen können.“

Oberst John Henry Patterson übernahm im Jahre 1917 das „Zion-Mule-Corps“, die erste anerkannte und kämpfende jüdische Brigade seit der Zerschlagung des Bar- Kochba Aufstandes im Jahre 135 n.Chr.

Diese Brigade stand unter dem Befehl eines gläubigen christlichen Offiziers, welche diese Truppe aus der Diaspora direkt nach Eretz Israel führte, um dort die Türken zu vertreiben.

Unter dem Befehl des gläubigen britischen Generals Edmund Allenby wurde schliesslich am 9. Dezember
1917 Jerusalem erobert.

Allenby stieg vom Pferd und betrat Jerusalem zu Fuss,
weil „niemand anders als der Messias die Stadt auf einem Pferd reitend betreten sollte“.

In der Truppe Allenbys diente auch der britische Nahostexperte Oberst Richard Meinertzhagen,
ebenfalls ein gläubiger Christ: „Ich glaube an die Prophetien des Alten Testaments. Ich glaube, dass die Christenheit selbst von einem jüdischen Palästina abhängt. Für mich war es eine Schande für die Zivilisation, dass ein Volk … welches uns das Alte Testament, unsere monotheistische Religion und Jesus von Nazareth gegeben hat … dass ein solches Volk weiterhin leiden und heimatlos sein sollte.“

Es gelang ihm im Jahre 1919 mit Chaim Weizmann, Frankfurter, Lawrence von Arabien und Feisal, dem
Führer der arabischen Nationalbewegung, einen Brief zu formulieren, in dem die Araber den Zionismus anerkannten. Hauptmann Charles Orde Wingate wurde als Offizier des britischen Geheimdienstes
im Jahre 1936 nach Palästina einberufen.

Auch Wingate war nicht nur gläubig, sein ganzes Denken und Fühlen waren von der Bibel geprägt. Im Buch „Gideon goes to war“ heisst es über seine Zeit in Palästina: „Die heiligen Stätten waren alle innerhalb
seiner Reichweite. Er musste sich
nur umsehen, um die Berge, Dörfer und
Brunnen zu sehen, von denen seine Gedankenwelt
von Kindheit an geprägt wurde, die für ihn weitaus wirklicher waren als die Orte, die er in England kannte.“ Wingate wurde in Haifa stationiert wo er erfolgreich
arabische Saboteure bekämpfte. Inspiriert durch biblische Gestalten wie David und Gideon stellte er die jüdische Verteidigung auf neue Füsse mit den heute noch gültigen Kerndoktrinen: Abschrekkung
und unabhängige Initiative. Er gründete
die berühmten und gefürchteten
„Special Night Squads“, aus denen später
der Kern der israelischen Verteidigungsarmee
hervorging.
Weil Orde Wingates prozionistisches Verhalten seinen Vorgesetzten missfiel, erhiehlt er 1939 er den Befehl zur Abreise und einen Eintrag im Pass, dass er nicht mehr nach Palästina einreisen dürfe. Neun Jahre später kam es zur Gründung des Staates Israel.

Christlicher Zionismus heute . . .
Braucht es denn nun heute überhaupt noch einen christlichen Zionismus, nachdem der Judenstaat gegründet wurde?
Ja, auf jeden Fall. Ja, denn noch immer benötigt es Wächter, die ausserhalb Israels für die Wahrheit eintreten, wenn wir nur schon an die extrem einseitige und verlogene Berichterstattung der Medien
denken.
Doch genügt das wirklich?
Wofür müssen die christlichen Zionisten denn heute noch Bahn machen?
Um dies zu verstehen, werfen wir nochmals einen
Blick zurück in die Geschichte Englands.

Teilweise parallel zu den christlich-zionistischen Aktivitäten erblühte auch das messianische Judentum in England.
Bereits im Jahre 1842 wurde Michael Salomo Alexander, ein ehemaliger Rabbiner, zum anglikanischen Bischof von Jerusalem ernannt, der erste jüdische Bischof nach fast zweitausend Jahren!

Im Jahre 1860 wurde die Hebrew Christian Alliance
in Großbritannien gegründet.

Erst nach der Staatsgründung und insbesondere
nach dem 6-Tage-Krieg 1967 etablierte sich allmählich auch in Israel das messianische Judentum.

Diesem „Bahn zu machen“, wäre das zweite Ziel und die hauptsächliche Existenzberechtigung des christlichen Zionismus.

Messianische Juden werden von ihrem Volk zu Unrecht als „Verräter“ angesehen.
Dies nicht zuletzt aufgrund der traumatischen Erfahrungen der Juden mit der Christenheit,
welche letztlich im Holocaust gipfelte.

Die christlichen Zionisten ihrerseits verloren das „messianische Zeugnis“ aus den Augen, weil man ihnen vorwarf, sie würden mit der „Judenmission“ nur den Holocaust mit anderen Mitteln fortführen.

So liessen sich eine große Zahl christlichzionistischer
Organisationen durch den Geist der Ökumene korrumpieren, was inzwischen seltsame Früchte zeigt. An die Stelle der biblischen Hingabe der ersten christlichen Zionisten ist ein Schwarmgeist getreten, der keine geistliche Unterscheidungsfähigkeit mehr kennt.

Dabei sind jene Christen, die am Laubhüttenfest wie die Verrückten durch Jerusalems Straßen tanzen
und bei den Einheimischen nur ein verständnisloses
Kopfschütteln hervorrufen, noch das geringste Übel.

Es wird von christlicher Seite für alles Mögliche in Israel gespendet, sogar für extremistische ultraorthodoxe
jüdische Organisationen, die die messianischen Juden in Israel verfolgen. Zu den zahlreichen Diskriminierungen, denen messianische Juden unterliegen, wird jedoch grösstenteils geschwiegen.
„Christliche Zionisten“ lassen sich lieber
Hände schüttelnd mit israelischen
Politikern fotografieren, um sich einen Namen
zu machen.

. . . oder babylonischer Spektakel?
Besonders grotesk wird es, wenn Israel- Werke Christen, die den Shabbat und die biblischen Feste feiern, als „Judaisierer“ verunglimpfen und damit selber eine Ersatztheologie vertreten, vor der sie ansonsten warnen. Und hat man sich doch einmal dazu durchgerungen, die messianischen Juden zu unterstützen, dann nur zu den selbst definierten Bedingungen der „Rechtgläubigkeit“, zuvorderst dem eingeforderten Bekenntnis zur ökumenischbabylonischen Trinität.

Dass dies die messianischen Juden unnötigerweise von ihrem Volk trennt, scheint weniger wichtig als der Gehorsam gegenüber morschen kirchlichen Dogmen.

Wie ist das vereinbar mit 1. Korinther 16:1-3 und Römer 15:27,
wonach die Heidenchristen aufgrund ihrer geistlichen Schuld ihre messianischen Brüder ohne Bedingungen unterstützen (Liebesgabe) sollten?
Völlig ökumenisch verdreht und absurd wird es schliesslich mit dem Projekt
„Toward Jerusalem Council II“, indem in einer selbst angemassten Wiederholung des ersten Apostelkonzils
die Heidenchristen aus den verschiedensten Denominationen die messianischen Juden gnädigst anerkennen wollen.

Eine solche unbiblische Torheit wäre nicht erwähnenswert, wenn hier nicht bedeutende Persönlichkeiten involviert wären, die dieses Projekt vorantreiben.

Besonders traurig ist schliesslich, dass messianischjüdische Leiter aus Israel an diesem babylonischen Spektakel teilnehmen, wobei
sie sich zu christlichen „Hofjuden“ degradieren und so ihrer Berufung berauben lassen.

Die Lage der messianischen Juden zeigt, dass es heute einen ganz anderen christlichen Zionismus bräuchte. Doch es gibt keine christlichen Organisationen, die sich in besonderer Weise der Rechte diskriminierter messianischer Juden annehmen und es gibt kaum christlichen Zionisten,
denen es ein echtes Herzensanliegen ist, dass sich ein von den Dogmen der Kirchenväter unabhängiges messianisches Judentum Bahn bricht.
Dennoch bleibt die Verheissung bestehen:

So spricht JAHWEH der Heerscharen: In jenen
Tagen wird es geschehen, dass zehn Männer aus allen Sprachen der Heidenvölker einen Juden beim Rockzipfel festhalten und zu ihm sagen werden: „Wir wollen mit euch gehen, denn wir haben gehört, dass Gott mit euch ist!“ SchecharJah 8:23

JAHWEH wird eintreffen lassen, was er verheissen hat.
Gesegnet werden jene Gläubigen aus den Nationen sein, die diese Prophetie ernst nehmen und mit der
Hingabe der frühen christlichen Zionisten nun für ihre jüdisch-messianischen Glaubensgenossen,
den Erstlingen aus Israel, eintreten und deren Autorität anerkennen.

Andernfalls bleibt nur das Gericht:

Und es wird geschehen, wenn sie die Wege meines Volkes eifrig gelernt haben, so dass sie bei meinem Namen schwören: ‚So wahr JAHWEH lebt!’, so wie sie mein Volk auch gelehrt haben, beim Baal (HERR) zu schwören, so sollen sie inmitten meines Volkes aufgebaut werden: wenn sie aber nicht gehorchen
wollen, so will ich ein solches Volk endgültig ausrotten und vertilgen! Spricht JAHWEH. JirmeJahu (Jer.)12:16-17