Zitat von
luxdei
Etwas schwer Dir zu antworten. Ich fange mal bei mir persönlich an, und komme dann zum unpersönlichen.
„Stille“ ist das, was ich z.B. in meinen Meditationen erfahre. Durch die Fokussierung der Aufmerksamkeit auf den Stirnbereich und die Beobachtung des Atems wird die Aufmerksamkeit verinnerlicht. Das Gewahrsein der Umwelt, dann auch des Körpers nimmt ab. Die Gedanken und Emotionen verebben. Und es stellt sich ein Zustand ein, der „hinter“ deinen Gedanken liegt. Schwer zu beschreiben. Aber es ist ein Zustand, in dem ein Da-Sein erfahren wird. Man erlebt, dass man weder dieser Körper, noch dies Gemüt (diese denkende, fühlende Instanz) ist. Man beginnt zu begreifen, zu erleben, dass unser wahres Wesen reines bewusstes Sein ist. Und dieser Zustand ist Stille. In dieser Stille gibt es dann beispielsweise Erfahrungen der Allgegenwart wie Sapientia schrieb, von ruhigem Frieden (der den Verstand übersteigt, um Jesu Worte zu nehmen), ein Gefühl tiefer Verbundenheit mit allem (nicht-objektgebundene Liebe) etc. Allgegenwart, Liebe im beschriebenen Sinne, ruhiger Frieden sind Attribute, die meines wissens nach auch im Christentum mit dem Göttlichen assoziiert sind. Besonders im Johannesevangelium heißt es, wenn ich mich recht entsinne, daß Gott Liebe ist; und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott in ihm.
Die Aussage, dass das ja schon etwas sei, passt insofern nicht, weil sie impliziert, dass noch etwas fehlt oder fehlen könnte. Wer diesen Zusatnd erfahren hat, würde sich dieser Aussage wohl nicht anschließen wollen.
Gruß
LD
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