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  1. #1
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    Standard Schuld der Väter an den Kindern (Söhne) vollzogen, warum?

    Ich lese zur Zeit gerade ein Buch über Elia und heute beschäftigt mich daraus eine Frage, die ich für mich nicht beantworten kann und möchte euch bitten mir diesbezüglich weiterzuhelfen.


    Aber das Wort des HERRN kam zu Elia, dem Tischbiter: Mach dich auf und geh hinab Ahab, dem König von Israel zu Samaria, entgegen - siehe, er ist im Weinberge Nabots, wohin er hinabgegangen ist, um ihn in Besitz zu nehmen - und rede mit ihm und sprich: So spricht der HERR: Du hast gemordet, dazu auch fremdes Erbe geraubt! An der Stätte, wo Hunde das Blut Nabots geleckt haben, asollen Hunde auch dein Blut lecken. Und Ahab sprach zu Elia: Hast du mich gefunden, mein Feind? Er aber sprach: Ja, ich habe dich gefunden, weil du dich verkauft hast, Unrecht zu tun vor dem HERRN. Siehe, ich will Unheil über dich bringen und dich vertilgen samt deinen Nachkommen und will von Ahab ausrotten, was männlich ist, bis auf den letzten Mann in Israel und will dein Haus machen wie das Haus Jerobeams, des Sohnes Nebats, und wie das dHaus Baschas, des Sohnes Ahijas, um des Zornes willen, daß du mich erzürnt und Israel sündigen gemacht hast. Und auch über Isebel hat der HERR geredet und gesprochen: Die Hunde sollen Isebel fressen an der Mauer Jesreels. Wer von Ahab stirbt in der Stadt, den sollen die Hunde fressen, und wer auf dem Felde stirbt, den sollen die Vögel unter dem Himmel fressen.

    Es war niemand, der sich so verkauft hätte, Unrecht zu tun vor dem HERRN wie Ahab, den seine Frau Isebel verführte. Und er versündigte sich dadurch über die Maßen, daß er den Götzen nachwandelte, ganz wie die Amoriter getan hatten, die der HERR vor Israel vertrieben hatte. Als aber Ahab diese Worte hörte, zerriß er seine Kleider und legte ein härenes Tuch um seinen Leib und fastete und schlief darin und ging bedrückt einher. Und das Wort des HERRN kam zu Elia, dem Tischbiter: Hast du nicht gesehen, wie sich Ahab vor mir gedemütigt hat? Weil er sich nun vor mir gedemütigt hat, will ich das Unheil nicht kommen lassen zu seinen Lebzeiten, aber zu seines Sohnes Lebzeiten will ich das Unheil über sein Haus bringen.

    Wieso nimmt Gott die Buße und die Demut Ahabs an und begnadigt ihn sozusagen - aber verhängt gleichzeitig, dass zu Ahabs Sohns Lebzeiten dann das Unheil über sein Haus kommen soll? Was konnte der Sohn Ahabs dafür, dass sein Vater kein rechter König war?
    Das gleiche war ja bei König David auch so als er Ehebruch mit Batseba begann....David beugte sich und tat Buße aber als Strafe musste sein Sohn sterben der aus dieser Verbindung entstand. Warum bestraft Gott unschuldige für die Taten ihrer Väter?

    Ich brauche da echt eure Hilfe, denn ich verstehe in diesem Falle Gott überhaupt nicht.

    Eure Fischi

  2. #2
    Registriert seit
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    Standard

    Zuerst mal, wer kann den Ewigen schon verstehen? Wäre da der Ewige nicht gering, wenn man IHN „logisch“ erfassen könnte?


    Ahab steht in der Reihe von Königen, auch schon vor ihm, über welche geschrieben steht: Und er tat, was böse war in den Augen des HERRN.
    War denn sein Sohn später wirklich so unschuldig? Oder hat Gott den Sohn wegen der Sünde des Vaters bestraft, oder waren es nicht einfach Folgen des widergöttlichen Weges, die Gott nun einmal durchsetzen musste? Man kann ja die eigenen Kinder auch nicht immer nur warnen, ohne mal irgendwie konsequent zu sein. So ist ja Israel Sohn, der Erstgeborene Gottes. Man muss das auch als ganzes Betrachten.


    So stand das Gericht Gottes eigentlich schon eine Weile an, es verzögerte sich nur immer, die Zeit war noch nicht dazu da.

    Auch Ahab, wenn er hier Busse tat und seine Schuld eingesteht, hat er sich wirklich geändert? Stand er nachher wirklich auf der Seite Elias und hielt er sich zum Ewigen?
    So wurde Ahab später als Warnung (Jer 29,22; Mi 6,16) hingestellt.

    Nein Ahab änderte sein Leben nicht, es war hier wegen dem Weinberg eine spontane Schuldbekennung und Demütigung vor dem Ewigen.


    So kann man daraus vieles lernen:
    - Die unbeschreibliche Barmherzigkeit und Gnade Gottes, welche denen zuteil wird, welche sich vor ihm demütigen, wie diese Demut nun auch immer aussieht.

    - Aber auch als Warnung dessen, wenn man nicht wirklich Umkehr macht, Umkehr vom schlechten Weg, der Folgen für sich und die Nachkommen hat. Das war früher so, und ist heute noch genau so. Spontane Sündenbekenntnisse ohne Umkehr, wie dies ja auch heute immer wieder anzutreffen sind, haben keine nachhaltige Wirkung, im Gegenteil, sie sind schlussendlich unglaubwürdig.


    Deshalb wird ja im Judentum die Umkehr, Teschuva, so betont, welche „ganzheitlich“ ist, welches nicht nur einfach eine momentane Gefühls- und Erkenntnisentscheidung ist, sondern eine bewusste Lebensentscheidung, eine Entscheidung zu den Ordnungen Gottes.


    Gruss Alef

    .... wenn ihr nicht Umkehrt und werdet wie die Kinder ......

  3. #3
    JC-Freak Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Alef
    oder waren es nicht einfach Folgen des widergöttlichen Weges, die Gott nun einmal durchsetzen musste?
    Manchmal komm ich da ja schon schlecht mit klar:
    Gott will, dass wir freiwillig zu ihm kommen, aus Liebe, nicht aus Zwang. Aber wer das nicht tut, muss mit einer Strafe rechnen.
    Unter Menschen würde maan das Erpressung nennen.
    Ich weiß, ich hab kein Recht, ihm sowas zu unterstellen, aber es ist manchmal schwer, den Liebenden darin zu finden :(

    Wie können wir damit umgehen?

  4. #4
    Lorchen Gast

    Standard

    Wie können wir damit umgehen?
    Ja Tamara,
    da geht`s mir wie Dir
    Wie damit umgehen :?:

  5. #5
    Registriert seit
    06.12.2006
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    2.934

    Standard

    Vielleicht haben wie ein falsches Verständnis von?

    Im NT zum Beispiel werden verschiede griechische Begriffe (timoreo, orge, epitimao, ekdikeo, kolasis), welche unterschiedliches Bedeuten, aber im deutschen einfach als Strafe wiedergeben.

    Und im hebräischen wird das nicht anders sein. Ja, das wäre mal eine Bibelarbeit wert.

    Wie geht man/frau damit um?
    Weshalb ist das eigentlich ein Problem? Woher kommt diese Ablehnung gegen Strafe?

    Ist Gott denn einfach nur Liebe? Weshalb hat man von Gott einfach nur dieses „Bild“? Was bedeutet denn in diesem Fall überhaupt Liebe? Ist es das eigene Bild, das man sich von Gott macht, oder ist es die Erkenntnis, das verstehen, wie sich der Ewige uns gibt? Wie ist es in dieser Trübsal nach der Offenbarung? Oder wie oft wünschten wir, dass doch Gott Übertätern eine Grenze setzt?
    Beinhaltet Liebe nicht auch Zurechtweisung, Konsequenzen usw, da wirkliche Liebe bewahren will?

    Gott ist König und Herrscher der Liebe, Gerechtigkeit, Wahrheit und ebenso der Gnade und Barmherzigkeit, und ... ja, er ist Heilig.

    Mit Strafe nicht einfach ein Verdammen, ein Wegwerfen oder Verstossen, sondern viel mehr ein sehr ernsthaftes Rufen Gottes zur Besinnung und Umkehr. Und der Mensch wird kaum mit andern Mitteln dahin gebracht, Umkehr zu tun, da kennt Gott den Menschen schon. Wohlergehen, Eigenbestimmung, Selbstverwirklichung, Freiheit usw wiegt den Menschen in falscher Sicherheit, aber auch das kann der Ewige lange Zeit zulassen.


    Gruss
    Alef

  6. #6
    Lorchen Gast

    Standard

    Danke Alef,
    Du hast mit wenigen Worten(das ist nicht negativ gemeint,büdde nicht falsch verstehen),kurz und prägnant wieder viele Dinge klarer gemacht.
    Ich bin immer wieder fasziniert,wie gut Du so vieles auf den Punkt bringst,worüber ich wer weiss wie lange gegrübelt habe,das ich oft bei Deinen Beiträgen denke,ja genau das ist es.
    Shalom und sei gesegnet
    Lorchen


 

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