Die frühesten Evangelien entstanden frühestens 60 n. Chr., ob es da noch verläßliche Augenzeugenberichte gegeben hat, ist mehr als zweifelhaft. Aus der Vernehmungspsychologie weis man heute, daß Augenzeugenberichte alles andere als verläßlich sind. Und mindestens 30 Jahre sind eine seeehr lange Zeit.
Die drei Synoptiker berichten bei der Kreuzigung von einer Finsternis zwischen der sechsten und neunten Stunde. Also zwischen 12:00 und 15:00 Uhr. Lukas erwähnt sogar explizit eine Sonnenfinsternis. Jedoch kommt lediglich eine partielle Mondfinsternis nach 18:00 Uhr in Frage. Soll es wirklich eine Sonnenfinsternis zwischen der sechsten und neunten Stunde gewesen sein, wäre Jesus am 24. November im Jahr 29 gekreuzigt. Also definitiv nicht im Zusammenhang mit einem Passahfest wie die Synoptiker behaupten (vgl. Zehren. Der gehenkte Gott.).
Sind die Evangelien somit dann doch eher Erzählungen als Tatsachenberichte?
Gruß
LD
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