Die wurde in der Antike doch noch gar nicht getragen?
Soll das jetzt besser oder schlechter sein als ein Ausschluss aus religiösen Gründen?
Außerdem hatte der Rauswurf der Judenchristen aus den Synagogen neben den religiösen auch politische Gründe, als Strafe dafür, dass sie sich nicht am Jüdischen Aufstand beteiligt hatten.
Ihnen wurde der Zutritt nicht mehr gestattet, wie man das nun immer nennen mag. Den Judenchristen wurde von den Juden der Zutritt zu den Synagogen aus religiösen und politischen Gründen nicht mehr gestattet. Den Judenchristen wurde von den Heidenchristen der Zutritt zum Konzil aus religiösen (und laut luxdei politischen) Gründen nicht mehr gestattet. Deine etwas verkrampfte Differenzierung läuft darauf hinaus, dass es verwerflicher sei, wenn Heidenchristen Judenchristen hinauswerfen als wenn Juden Judenchristen hinauswerfen. Warum?
Gott hat nicht irgendeinen Menschen hinrichten lassen, sondern sich selbst in seiner inkarnierten Form.
Damit hätte Gott der Welt den Glauben an ihn faktisch aufgezwungen. Mit der (Willens-)freiheit der Menschen wäre das unvereinbar gewesen. Es soll jeder Mensch selbst entscheiden, woran er glaubt - und die Konsequenzen dafür tragen.
Apg. 5,23 legt nicht diesen Schluss nahe. Außerdem wurden auch in der Antike Wachvergehen nicht immer mit dem Tod bestraft.
Lukas 23, 46:"Vater, in deine Hände übergebe ich meinen Geist!"
Markus 15, 34:"Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?"
Matthäus 27, 46:"Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?"
Obige Zitate hören sich nicht nach einer Jesus-Gott-Einheit an.
Abgesehen davon, ein bestialischer Akt bleibt ein bestialischer Akt - egal vom wem gegen wen.
So so. Der Mensch soll frei entscheiden, woran er glaubt? Während dieser Gott des NT bestrebt ist, alle Pro-Argumente und Fakten zu verheimlichen?!? Dann scheint dieser Gott es ja auf eine hohe Quote von "falschen" Entscheidungen abgesehen zu haben, um anschließend verdammen zu können! Ich legte ja schon im Post oben dar: Ein zutiefst abartiger Gott.Damit hätte Gott der Welt den Glauben an ihn faktisch aufgezwungen. Mit der (Willens-)freiheit der Menschen wäre das unvereinbar gewesen. Es soll jeder Mensch selbst entscheiden, woran er glaubt - und die Konsequenzen dafür tragen.
Die Römer waren nicht zimperlich. Die Strafe wird auf jeden Fall hart gewesen sein. Der Gott des NT ließ so oder so Unschuldige leiden.Apg. 5,23 legt nicht diesen Schluss nahe. Außerdem wurden auch in der Antike Wachvergehen nicht immer mit dem Tod bestraft.
Gruß
LD
Da spricht Jesus als Mensch, nicht als Sohn Gottes. Er hatte schließlich eine Doppelnatur: ganz Mensch und ganz Gott. Klar hat sich der menschliche Teil gefürchtet und gebetet.
Petrus wurde anscheinend nicht von den Römern, sondern von Bütteln des Sanhedrin verhaftet, so wie einst Jesus.
Das war an Alef gerichtet, der anscheinend nichts besonders Schlimmes dabei findet, wenn Juden Judenchristen ausschließen, aber entsetzt ist, wenn Heidenchristen das machen. Die Gründe waren in beiden Fällen religiöser und politischer Natur. Die Juden warfen den Judenchristen vor, zu christlich zu sein, die Heidenchristen warfen den Judenchristen vor, zu jüdisch zu sein. Ist Antichristianismus (das ist jetzt ein Ausdruck von mir, keine Ahnung, ob es dafür einen Fachausdruck gibt) besser als Antijudaismus?
Vermutlich weil es Zwangsbeglückung wäre. Wir sollen aus freiem Entschluss und Glauben heraus an ihn glauben, nicht weil er uns Wissen über ihn aufzwingt. Dann wären wir nur noch Betsklaven ohne Entscheidungsfreiheit.
Einerseits schreibst Du, Jesus sei "ganz Mensch und ganz Gott" gewesen. Wenn Du aber schreibst: "Da spricht Jesus als Mensch, nicht als Sohn Gottes." müßte es korrekt heißen: Ganz Mensch oder ganz Gott - quecksilbrig wechselnd - wie es gerade (den Exegeten) in den Kram paßt.
Bleibt nichts desto trotz der Tatbestand, daß der NT-Gott unschuldige Menschen bestrafen läßt!Petrus wurde anscheinend nicht von den Römern, sondern von Bütteln des Sanhedrin verhaftet, so wie einst Jesus.
Auf den Kern meiner (auf Porphyrios zurückgehenden) Argumentation über die - ich will es vorsichtig ausdrücken - Verwerflichkeit des im NT gezeichneten Gottes bist Du leider nicht eingegangen. War Deine Frage, wieso ich ihn so einschätze, beantwortet?
Wie gesagt ging es mir nicht um besser oder schlechter.Das war an Alef gerichtet, der anscheinend nichts besonders Schlimmes dabei findet, wenn Juden Judenchristen ausschließen, aber entsetzt ist, wenn Heidenchristen das machen. Die Gründe waren in beiden Fällen religiöser und politischer Natur. Die Juden warfen den Judenchristen vor, zu christlich zu sein, die Heidenchristen warfen den Judenchristen vor, zu jüdisch zu sein. Ist Antichristianismus (das ist jetzt ein Ausdruck von mir, keine Ahnung, ob es dafür einen Fachausdruck gibt) besser als Antijudaismus?
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Nein, Jesus war ja kein Formwandler, der mal Mensch und mal Gott ist. Er war, solange er auf Erden weilte, immer beides, seine beiden Naturen kann man nicht einfach trennen. Seine Menschlichkeit sorgte natürlich dafür, dass er auch menschliche Empfindungen hatte. Dadurch wurde aber nicht seine Göttlichkeit ausgeschaltet.
Ja.
Was nun die "Verwerflichkeit" Gottes betrifft: Das ist in der Regel menschliche Interpretation. Vor allem in früheren Zeiten neigten Menschen nun einmal dazu, negative, aber auch positive Ereignisse göttlichem Wirken oder sonstigem übernatürlichen Einfluss zuzuschreiben. Man darf nicht vergessen, dass sowohl das AT als auch das NT von Menschen verfasst wurden, die natürlich Kinder ihrer Zeit waren und deren Anschauungen sich in den von ihnen verfassten Texten wiederspiegeln. Gerade die Verfasser der Bücher des AT neigten dazu, in allen Unglücksfällen göttliche Strafen zu sehen. Das beweist aber nicht, dass sie es auch wirklich waren. Auch beim NT muss man unterscheiden zwischen der Wiedergabe z. B. von Reden Jesu, die durch Zeugen überliefert wurden, sowie dem für Zeugen wahrnehmbaren Ablauf seines Lebens auf der einen Seite, und den Interpretationen der Evangelisten andererseits. Wenn also z. B. zu lesen ist, Jesus habe das und das gesagt, dann spricht nichts gegen die Annahme, dass seine Worte von Zeugen überliefert wurden. Wenn hingegen im AT zu lesen ist, eine Seuche sei eine Strafe Gottes gewesen, dann ist das menschliche Interpretation; einen Beweis, dass Gott dahintersteckt, gibt es nicht. Wenn im AT zu lesen ist, dass Israel z. B. eine Schlacht verloren hat, dann spricht (abgesehen von den üblichen Problemen der Überlieferung) nichts dagegen, darin ein historisches Ereignis zu sehen. Wenn der Autor aber schreibt, das sei eine Strafe für die Götzendienerei des Königs gewesen, dann ist das seine Interpretation, für die es keine Beweise gibt.
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