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Hybrid-Darstellung

  1. #1

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    Zitat Zitat von Jakow Beitrag anzeigen
    "dass Israel die Wurzel aller Nöte des Nahen Ostens sei"

    Fällt dabei niemand auf, dass dieses das Paradigma des Antisemitismus ist?
    Doch, mir! Und eben darum habe ich diesen Artikel eingestellt. Ich vergaß lediglich ein "thumbs down" zu setzen und nachträglich war mir das leider nicht mehr möglich.

    Lieben Gruß
    Ingo

    Schönheit ist eines der seltenen Wunder, die unsere Zweifel an Gott verstummen lassen.

    (Jean Marie Anouilh)


  2. #2
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    Zitat Zitat von Seleiah Beitrag anzeigen
    Immer die leute die sofort Antisemitismus schreien..
    In erster Linie handelt es sich natürlich um Antizionismus, allerdings sind die Grenzen zum Antijudaismus und Antisemitismus oft wohl fließend.

    Zitat Zitat von luxdei Beitrag anzeigen
    Die Bibel ist ein Buch mit Geschichten, aber kein Geschichtsbuch. Noch weniger ist sie eine Besitzurkunde für irgendwelche Landstriche irgendwo auf der Welt.

    Man möge sich vorstellen, wir wollten in Europa die Grenzen von vor 2000 Jahren wieder herstellen. Da müßten einige Nationen von der Landkarte verschwinden und anderen Platz machen. Welch ein konflikt-, wenn nicht gar kriegstreibender Unsinn wäre das!
    Das ist aber schon etwas komplizierter:
    1. Die Juden begründen ihren Anspruch auf Palästina nun einmal damit, dass ihnen dieses Land von Gott gegeben wurde. "Beweis" gibt es dafür freilich keinen, ob man die entsprechenden Stellen des AT für wahr hält oder nicht, ist Glaubenssache. Allerdings anerkennen grundsätzlich auch die Moslems die Tora, wenngleich sie für sie natürlich nicht denselben Stellenwert hat wie der Koran. Insofern müssten sie eigentlich auch den jüdischen Anspruch anerkennen.
    2. Die Moslems begründen ihren Anspruch auf Jerusalem doch auch damit, dass Mohammed von dort aus in den Himmel gefahren sei. Diese Geschichte ist aber nicht einmal im Koran enthalten, dort wird Jerusalem überhaupt nicht erwähnt. Wenn man also religiös argumentiert, ist der Anspruch der Moslems auf Jerusalem eindeutig schwächer als der der Juden.

  3. #3
    luxdei Gast

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    @ Raven

    Und was ist mit den Atheisten?

  4. #4
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    Die halten jegliche religiöse Begründungen für irdische Ansprüche für Humbug.
    Das ändert aber nichts daran, dass für gläubige Juden und Moslems ihre religiösen Begründungen für ihre Ansprüche real sind und man sie somit berücksichtigen muss, wenn man im Nahen Osten eine Friedensordnung schaffen will, die für Gläubige beider Seiten akzeptabel ist.

  5. #5

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    Zitat Zitat von Blood_Raven Beitrag anzeigen
    Das ändert aber nichts daran, dass für gläubige Juden und Moslems ihre religiösen Begründungen für ihre Ansprüche real sind und man sie somit berücksichtigen muss, wenn man im Nahen Osten eine Friedensordnung schaffen will, die für Gläubige beider Seiten akzeptabel ist.
    Das wird schwierig, wenn einerseits nationalistische fromme Juden kein "jüdisches" Land aufgeben wollen und umgekehrt, für nationalistische Araber bzw. Muslime, Israel als besetztes arabisches, will heissen muslimisches, Land gilt.

  6. #6
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    Zitat Zitat von Jakow Beitrag anzeigen
    Nein, den die meisten Juden sind sekulär
    Sind sie das? Wenn ich mir die Wahlergebnisse der streng religiösen Parteien ansehe, bezweifle ich das.

    Zitat Zitat von Jakow Beitrag anzeigen
    Und bei den frommen Juden wird es dann auch wieder kompliziert, denn welches Land den Juden hiernach von G'tt gegeben ist und welches nicht und wie sich dieses heute verhält, ist recht kompliziert und vielschichtig.
    Das ist im AT doch recht eindeutig geregelt: Alles Land vom Grenzbach Ägyptens bis zum Euphrat. Da macht das heutige Israel eh nur einen Bruchteil davon aus, insofern sind die Juden sehr zurückhaltend..

    Zitat Zitat von Jakow Beitrag anzeigen
    Hier zeigt sich dann auch, dass dieses Problem ein rein politisches und eben kein religiöses im eigentlichen Sinne ist.
    So wird es aber anscheinend von vielen auf beiden Seiten wahrgenommen.

    Zitat Zitat von Jakow Beitrag anzeigen
    Das wird schwierig, wenn einerseits nationalistische fromme Juden kein "jüdisches" Land aufgeben wollen und umgekehrt, für nationalistische Araber bzw. Muslime, Israel als besetztes arabisches, will heissen muslimisches, Land gilt.
    Dass es nicht einfach ist, sieht man seit Jahrzehnten. Es gibt wohl keinen Konflikt weltweit, der dermaßen verfahren und nahezu unlösbar ist.

  7. #7

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    Zitat Zitat von Blood_Raven Beitrag anzeigen
    Sind sie das? Wenn ich mir die Wahlergebnisse der streng religiösen Parteien ansehe, bezweifle ich das.
    Zum einen leben in Israel anteilig mehr religiöse Juden, aber selbst bezogen auf Israel ist dem so. So sind die streng religiösen Parteien, wenn man von der Schas abzieht, eher Randparteien und die Schas versteht es, sich als Partei aller Sefardim darzustellen.

    Zitat Zitat von Blood_Raven Beitrag anzeigen
    Das ist im AT doch recht eindeutig geregelt: Alles Land vom Grenzbach Ägyptens bis zum Euphrat. Da macht das heutige Israel eh nur einen Bruchteil davon aus, insofern sind die Juden sehr zurückhaltend.
    So eindeutig ist es eben nicht, da dieses ein Ausblick darstellt, bzw. so nie erreicht wurde und das AT eben auch sehr eindeutig darin ist, dass die Juden dieses Land nicht alleine und selbstständig erobern sollen.

    Zitat Zitat von Blood_Raven Beitrag anzeigen
    So wird es aber anscheinend von vielen auf beiden Seiten wahrgenommen.
    Ja? Ich sehe eigentlich nur mehr oder minder Unbeteiligte und manche Randgruppen, welche den Konflikt darauf reduzieren wollen. Bezogen auf Deutschland bzw. ist dieses die zentrale Sicht. Nur richtig wird sie dadurch eben nicht. Israel wurde von Sozialisten, Kommunisten, Lazisten gegründet und traf damit auf den arabischen Nationalismus seiner Zeit, welcher ebenso nicht religiös begründet war.

    Zitat Zitat von Blood_Raven Beitrag anzeigen
    Dass es nicht einfach ist, sieht man seit Jahrzehnten. Es gibt wohl keinen Konflikt weltweit, der dermaßen verfahren und nahezu unlösbar ist.
    Das es nicht einfach ist, liegt meiner Meinung nach einfach daran, dass zu viele diesen Konflikt garnicht lösen wollen.

  8. #8

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    Zitat Zitat von Blood_Raven Beitrag anzeigen
    Das ist aber schon etwas komplizierter:
    1. Die Juden begründen ihren Anspruch auf Palästina nun einmal damit, dass ihnen dieses Land von Gott gegeben wurde.
    Tun sie das?

    Nein, den die meisten Juden sind sekulär und missbrauchen G'tt sicherlich nicht für ihr politisches Handeln, so auch in Israel und durch Israel selber, welches sich alleine hierbei auf jüdische Tradition bezieht und nicht mehr.

    Und bei den frommen Juden wird es dann auch wieder kompliziert, denn welches Land den Juden hiernach von G'tt gegeben ist und welches nicht und wie sich dieses heute verhält, ist recht kompliziert und vielschichtig. Kurz gesagt, läuft es auch hier nur darauf hinaus, dass man als Jude in diesem Land wohnen, leben muss und mehr nicht.

    Zitat Zitat von Blood_Raven Beitrag anzeigen
    "Beweis" gibt es dafür freilich keinen, ob man die entsprechenden Stellen des AT für wahr hält oder nicht, ist Glaubenssache.
    Und spielt bezogen auf Israel jüdischerseits keine grosse Rolle, allerdings für viele Christen.

    Zitat Zitat von Blood_Raven Beitrag anzeigen
    Allerdings anerkennen grundsätzlich auch die Moslems die Tora, wenngleich sie für sie natürlich nicht denselben Stellenwert hat wie der Koran. Insofern müssten sie eigentlich auch den jüdischen Anspruch anerkennen.
    Das Problem hierbei ist, dass sie die heutige Tora als Fälschung ansehen und nur noch als Spiegelbild der eigentlichen Tora und damit diese, heute uns bekannte, aus moslimischer Sicht keine Bewandtnis hat.

    Zitat Zitat von Blood_Raven Beitrag anzeigen
    Die Moslems begründen ihren Anspruch auf Jerusalem doch auch damit, dass Mohammed von dort aus in den Himmel gefahren sei. Diese Geschichte ist aber nicht einmal im Koran enthalten, dort wird Jerusalem überhaupt nicht erwähnt. Wenn man also religiös argumentiert, ist der Anspruch der Moslems auf Jerusalem eindeutig schwächer als der der Juden.
    Vor allem wenn man sieht, wie die Muslime sich um Jerusalem vor der Besatzung durch Israel gekümmert haben und wer damals eigentlich Zugang zum Tempelberg erhalten hat. Hier kann man nur noch zynisch feststellen, dass die Bedeutung erst durch israelische Besatzung sich ergibt und der Tempelberg auch erst seitdem allen Muslimen zugänglich ist.

    Hier zeigt sich dann auch, dass dieses Problem ein rein politisches und eben kein religiöses im eigentlichen Sinne ist.


 

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