Es ist immer eine Problematik, wenn Texte von Menschen gebraucht werden, die in einer heftigen Auseinandersetzung mit einer Institution (hier ist es die Kirche) sind. Die Webseite von Tiqvah, auf die hier verwiesen wird, zeigt deutliche Spuren dieser Auseinandersetzung.
Das dabei dann wirklich gute Beiträge in diesem Kontext unter gehen und zu „Schlachtparolen“ werden, ist wirklich bedauerlich.

Man sollte jedoch auch nicht vergessen, warum Menschen zu diesen Einstellungen gelangen und dann solche Texte, wie auf besagter Webseite, entstehen.

Die Suche nach Konsens und Ausgleich, Vergebung und Versöhnung muss manchmal die bittere Erfahrung der Aufarbeitung in sich tragen, um einen Neuanfang zu wagen. Menschen, die mit sich und anderen diesen „Kampf“ des Verstehens und Erfassens, von geschehenem Unrecht und der Suche nach den Wurzeln von Entwicklungen beschreiten, sind immer eine Provokation und Herausforderung für die, die davon selbst nur wenig erlebten oder bereits die Stufe der Versöhnung beschritten haben. Die Generation von Tiqvah hat noch genug „Leichengeruch“ in der Nase, ein Geruch, der sich gerade zu bitterlich im Gehirn festgefressen hat. Meine Generation wurde dieser Geruch bitterlich eingetrichtert, um nie zu vergessen. Allerdings liegt es an uns selbst, wie wir damit umgehen. Mein Motto lautet, Vergeben Ja, vergessen Nie!

Samu