Ich persönlich finde es etwas fragwürdig, dass um den Tod oder auch Krankheiten von Prominenten von den Medien so ein Rummel gemacht wird. Für mich ist jeder Mensch gleich viel wert. Hinzu kommt ja noch, dass die Medien dabei letztlich auch nur an ihre Quoten bzw. Auflagen denken und sie das Schicksal des Betroffenen somit im Grunde sogar als Glücksfall für sich betrachten. Wenn ein Promi stirbt, wird tage-, wenn nicht wochenlang darüber berichtet. Wenn der Bauer Huber mit seinem Traktor tödlich verunglückt und eine Ehefrau und vier minderjährige Kinder hinterlässt, wird das auf Seite 8 der Lokalzeitung zwischen zwei Inseraten in zwei Sätzen berichtet. Loki Schmidt ist nicht die einzige Frau, die in der Nacht auf Donnerstag gestorben ist. Viele Menschen haben in diesen Stunden Angehörige verloren, aber dafür interessiert sich niemand. Ich finde es irgendwie respektlos gegenüber den anderen Verstorbenen und deren Angehörigen, dass ausgerechnet um die Frau eines ehemaligen Bundeskanzlers so ein Wirbel gemacht wird, als wäre sie als Mensch mehr wert gewesen als Frau Huber oder Frau Schulz oder Frau Meier, die niemand kannte. Man denke auch z. B. an Michael Douglas: Dass er Kehlkopfkrebs hat, ist für ihn und seine Angehörigen natürlich tragisch - aber auch nicht tragischer als für jeden anderen Krebspatienten, für den sich die Medien aber nicht interessieren.

Damit will ich natürlich nicht sagen, dass gar nicht darüber berichtet werden sollte. Immerhin war sie die Frau eines Bundeskanzlers und hat durchaus auch eigenes geleistet, insofern ist ihr Tod selbstverständlich eine Nachricht wert. Aber dieses ganze Betroffenheitsgetue der Medien, vor allem auch vor einem Jahr beim Selbstmord Robert Enkes, finde ich reichlich überzogen.