Das Sprachenreden (gr. glossa) an Pfingsten, (eigentlich das jüdische Fest Schawuot, unter anderem das Fest der Torahgebung am Sinai), kann nicht mit dem verglichen werden, was da Paulus später lehrte, denn bei Schawuot verstehen Aussenstehende die Botschaft der Apostel in ihrer Muttersprache, hingegen beim Zungenreden von Paulus muss diese zuerst von jemandem ausgelegt werden, wenn es überhaupt gemacht wird, denn niemand versteht es (1.Ko 14,2). Und wer kann da schon kontrollieren, ob das auch die entsprechende Auslegung ist?


Naja, selbst Paulus stellt die normale Rede zur Erbauung und Ermahnung und Tröstung, in Erkenntnis und Lehre, höher als das Zungenreden. Selber sagt er ja, dass das Zungenreden an Gott gerichtet ist, im Gegensatz zum Sprachenreden bei Pfingsten. Eigentlich eine echt seltsame Lehre, wie wenn Gott in einer uns nicht verständlichen Sprache besser gelobt werden kann? Schaut Gott nicht in erster Linie auf das Herz?


1.Kor 14,9 So auch ihr, wenn ihr durch die Sprache nicht eine verständliche Rede gebt, wie soll man erkennen, was geredet wird? Denn ihr werdet in den Wind reden. .... 11 Wenn ich nun die Bedeutung der Sprache nicht kenne, so werde ich dem Redenden ein Barbar sein und der Redende für mich ein Barbar.

Ich will nicht abstreiten, dass es vereinzelt solches Rede gibt, muss aber einfach feststellen, dass im allgemeinen dies mit Barbarei betrieben wird und diese Verhaltensregeln von Paulus aufs gröbste missachtet werden. Auch fragt sich, wessen Geist dies alles bewirkt, denn Gottes Geist leitet in Wahrheit, in Weisheit und Erkenntnis.


Ja, und wenn da Paulus ein streben nach hohen Gaben beschreibt, ist seine Lehre sowieso etwas fragwürdig. Aber trotzdem stellt er ja die Liebe in den Mittelpunkt. Und wenn diese nicht ist, die Liebe zu Gott und die Liebe zum Nächsten, so ist das sowieso alles nur eine tönerne Schelle. Die Liebe kann man auch ganz bewusst üben und wird weit mehr in dieser Welt bewirken.


Gruss

Alef