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Hybrid-Darstellung

  1. #1
    luxdei Gast

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    Zitat Zitat von Kasper Beitrag anzeigen
    Denn selbst dort wo Integration durch Religion erschwert wird, ist es oft aber nicht allein der mangelnde Integrationswille der Zuwanderer, welcher uns vor Probleme stellt - zumindest ist das meine Erfahrung....
    Es ist nicht die Religion als viel mehr die Kultur. Denn wenn ich mir den Koran anschaue, wenn ich über die Sunna lese, ist es genauso zu unserer aufgeklärten europäischen Kultur passend oder unpassend wie die AT und NT. Wenn es die es die Religion wäre, dürfte es keine integrierten Muslime hierzulande geben. Oder?

  2. #2
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    Zitat Zitat von luxdei Beitrag anzeigen
    Es ist nicht die Religion als viel mehr die Kultur. Denn wenn ich mir den Koran anschaue, wenn ich über die Sunna lese, ist es genauso zu unserer aufgeklärten europäischen Kultur passend oder unpassend wie die AT und NT. Wenn es die es die Religion wäre, dürfte es keine integrierten Muslime hierzulande geben. Oder?
    Da gebe ich dir grundsätzlich recht. Aber die Frage war ja auch, inwieweit der Islam und seine Werte ein Teil unserer Kultur (geworden) ist, und nicht andersherum inwiefern eine fremde Kultur mit unseren Werten vereinbar ist. Und ich beziehe mich allein auf diesen Aspekt des Religiösen – die Probleme aus der Immigration ist für mich ein anderes, auch wenn es wie gesagt eine hohe Schnittmenge gibt. Und wie du schon sagst… wir haben Menschen, die in einer deutschen Kultur mit dem Islam als Religion leben. Und wenn es nicht mehr extremste Minderheiten sind, dann ist der Islam aber auch ein Teil der deutschen Kultur geworden – selbst dann wenn ihre moralischen Ansichten nicht umfassend mit dem Groß der Gesellschaft übereinstimmt (und wir dürfen nicht übersehen, dass wir hier eine ganz andere Rezeption des Islams haben als in arabischen Ländern). Dies mit dem Argument der Unvereinbarkeit eines aufgeklärten Europas abzustreiten, würde deinen Gedanken zum AT und NT folgend im Umkehrschluss auch bedeuten, dass z.B. viele Aspekte des Christentums mit unserer Kultur nicht vereinbar wären. Dennoch würde niemand behaupten, dass dies nicht Teil unserer Kultur ist.
    Im Endeffekt sehe ich es ebenso wie du… man muss mit demselben Maß messen. Und dann komme ich eben zu dem Schluss, dass der Islam ein Teil unserer Gesellschaft und damit auch unserer Kultur geworden ist – selbst dort, wo er von Menschen getragen wird, die in unserer Gesellschaft leben aber sich eigentlich nicht anpassen wollen. Auch hier muss man mit Blick auf z.B. die Reformation sagen, dass Kultur sich nicht nur aus dem Gleichschritt schafft, sondern eben auch aus Konflikten. Sicherlich ist der Islam nicht in dem Maß Teil unserer Kultur wie andere (z.B. humanistische) Aspekte. Und sicherlich ist er nicht gleichberechtigt in seinem Einfluss, aber ihn einfach ausblenden zu wollen, das erscheint mir eher fraglich.

  3. #3
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    Standard Ralph Giordano zur Debatte um den Islam und Integration:

    Ralph Giordano zur Debatte um den Islam und Integration:

    Bundespräsident Wulff offenbart "verstörende Unkenntnis der Wirklichkeit und verfrühte Harmonisierung grundverschiedener Systeme"

    Der Holocaust-Überlebende und prominente Schriftsteller Ralph Giordanao hat in einem offenen Briefr an Bundespräsident Wulff auf dessen umstrittene Islam-Thesen in seiner Rede zum 20. Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung reagiert - haOlam.de dokumentiert das Schreiben:

    Sehr geehrter Herr Bundespräsident,

    hier weiterlesen.

  4. #4

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    Erneut beweißt Ralph Giordano sachlich nüchternen Scharfsinn in seiner Analyse. Ich kann mich seinen Aussagen anschließen und bin dankbar dafür.

    Danke Fischi für das Posting!

    Absalom

  5. #5
    luxdei Gast

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    Zitat Zitat von Fisch Beitrag anzeigen
    Ralph Giordano zur Debatte um den Islam und Integration
    Solches meinte ich mit einer differenzierten Sichtweise :-)

  6. #6
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    Hm, also ich muss gestehen, dass es mir in diesem Artikel an vielen Stellen sowohl an sachlichem Scharfsinn als auch nüchterner Differenzierung fehlt. Aber zum Glück gibt es diese unterschiedlichen Perspektiven und den daraus resultierenden Austausch ....

  7. #7

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    Lieber Kaspar,

    es kommt hier wohl auf die Sichtweise an.
    Ich persönlich orientiere mich hier weniger daran, was sich zum Thema Islam in Europa abspielt, sondern wesentlich mehr am gelebten Islam in islamischen Ländern. Und hier muß man einfach zur Kenntnis nehmen, dass diese Form der Kultur- und Religionspraxis nur ganz schwerlich in westliche Hemisphären passt.
    Auf der anderen Seite frage ich mich natürlich auch, muß sich der Islam westlichen Ansichten anpassen? Nein, muß er nicht, warum auch? Allerdings ist es etwas ganz anderes dann, wenn dessen Anhänger in der „westlichen Hemisphäre“ leben. Hier sind Konflikte faktisch vorprogrammiert, denn das Wesen des Islam ist auf das „Kulturgut“ der westlichen Welt überhaupt nicht zugeschnitten. Und genau hier muß man ansetzen und ganz ernsthaft nachfragen, wie ist ein Zusammenleben möglich, ohne dass es zu massiven Konflikten kommt. Und weiter muß man sich fragen, was kann Integration hier leisten und was nicht?

    Was mir an dem Beitrag von Ralph Giordano besonders gefällt ist, dass er das Grundproblem klar und deutlich anspricht.

    Absalom

  8. #8
    luxdei Gast

    Standard

    Mich wundertn Deine skeptische Haltung, Absalom. Jede Religion, die sich auf eine einzig wahre Offebarung eines Gottes beruft, wird per se ein Problem mit demokratischen, freiheitlichen Grundordnungen haben. Ein Grundproblem des Fundamentalismus. Aber warum sollte das, was mit dem Christentum möglich war (Giordano verwies darauf), unmöglich mit dem Islam sein?
    Auch wenn ich den Artikel von Giordano in seiner differenzierten Sicht durchaus begrüße. In einem Punkt muß ich widersprechen. Giordano schreibt: "Der Islam kennt die kritische Methode nicht." Diese Aussage wird den historischen Gegebenheiten nicht gerecht.

    Gruß
    LD


 

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