Islam und Islamismus
Unwahrheiten und Tabus formen ein psychologisches Netz aus Lügen und Fallen. In den vergangenen dreißig Jahren hat Europa es abgelehnt zu sehen, dass der globale Jihad in allen Himmelsrichtungen in Aktion ist und die Quelle des islamistischen Terrors zu erkennen. Bin Ladens Stellungnahmen entstammen einem exklusiv religiösen Zusammenhang und passen in Erzählungen von Kriegen gegen die Ungläubigen, um die islamische Vorherrschaft durchzusetzen. Es sind nicht Israel und der Westen, die die arabisch-muslimische Welt erniedrigen; was erniedrigend ist, ist die bloße Existenz dieser Nationen, ihrer Freiheit und Souveränität, die der islamistischen Sichtweise der natürlichen Ordnung widersprechen, in der der Islam dominieren muss und nicht dominiert wird. Es ist die Frustrierung dieses Machtwillens, das die Erniedrigung und Gewalt nährt, nicht die Armut oder wirtschaftliche Ungleichheiten, die überall in der Welt existieren, ohne diese Art von Hass und Terror zu hervorzurufen. Dieser Jihad ist nichts als Nostalgie für das mentale Universum des Dhimmitums Ungläubiger, gestaltet von Unsicherheit, Entwürdigung und Unterwürfigkeit als Mittel zum Überleben. Seine Existenz macht dem Dhimmi zum Schuldigen; er muss für seine Existenz durch Tribute, Dienste und Schmeichelei zahlen. Seine Existenz muss sich im Geheimen und Demütigen ausdrücken; er hat keine Geschichte, keine Kultur, keine Zivilisation, muss sich für seine Leistungen entschuldigen, indem er sie in den Dienst seines Unterdrückers stellt.
Die antiamerikanischen Terroranschläge vom 11. September 2001 deckten die Kluft auf zwischen besänftigenden Erklärungen der Bewunderung für den Islam durch europäische Spitzenpolitiker und den Hass erfüllten Demonstrationen gegen den Westen durch muslimische Massen, die Bin Ladens Verbrechen unterstützen. Die Reaktionen europäischer Politiker illustrieren ihr Dhimmi-Verhalten: Sie verpassen nie eine Gelegenheit die Überlegenheit der islamischen Zivilisation über ihre eigene lobend zu erwähnen, sich für die Kreuzzüge zu geißeln und sich herabzusetzen, um arabische Empfindlichkeiten zu schonen. Westliche Steuerzahler, auf ihrem eigenen Boden angegriffen von Unsicherheit und unkontrollierbarer Einwanderung, bedroht und in Angst versetzt durch den Terror menschlicher Bomben, werden darauf reduziert sich eine provisorische Sicherheit zu kaufen, die sie mit würdigeren Mitteln nicht zu verteidigen in der Lage waren.
Die Beschuldigung Israels verwirklicht denselben alten, militärischen Reflex von Christen, die in ihrem eigenen Land per Jihad angegriffen wurden und ohnmächtigen Hass gegen jüdische Minderheiten spieen, während sie eigentlich einen gewaltigeren Feind angreifen wollten.13 So wie versklavte muslimische Minderheiten in Bosnien, dem Kosovo und Mazedonien sezessionistische Forderungen vorantrieben und damit die Beziehungen zwischen Katholiken, Protestanten und orthodoxen Christen vergifteten, haben arabische Länder den Krieg des Westens gegen den islamistischen Terror in einen Kampf gegen Israel gewendet, das zur Ursache dieses Terrors erklärt wird. Seit den 1960-er Jahren hat sich der Westen einen nur in der Vorstellung existenten Islam aufgebaut, eine Zivilisation der Liebe, des Friedens und der Toleranz. Dieses makellose Bild, geschützt durch strikte Zensur, fördert eine Politik zynischer Verdunkelung und beschämender Zugeständnisse. Heute ist die Maske herunter gerissen und deckt das Gesicht von Bin Laden auf, die Demonstrationen blutdürstigen Hasses auf Christen und Juden.
Bald nach dem 11. September entwickelte sich in den USA eine Kontroverse zum Islam. Nach Prof. David Forte, einem leidenschaftlichen Katholiken, der angeblich Präsident Bush beeinflusste, ist der Islam eine Religion der Liebe, des Friedens und der Toleranz. Er wurde von Bin Laden gekidnappt, der dem Vernehmen nach eine unbedeutende Minderheits-Sekte des Islam repräsentiert.14 Forte rief den Westen auf zur Rettung des wahren Islam zu kommen, dass sie ihn vor Bin Ladens Freunden retten müssten. Obwohl man die individuellen Gefühle und Meinungen von Millionen Muslimen keine Vermutungen anstellen oder diese auf die gesamte islamische Zivilisation generalisieren kann, muss zugegeben werden, dass Bin Ladens Konzepte in allen klassischen Schriften der muslimischen Juristen erläutert werden, die bis ins 8. Jahrhundert zurück gehen; dort werden sie über die Jahrhunderte ständig wiederholt und gelehrt. Diese Gebote waren die Basis der Beziehungen mit Nicht-Muslimen und werden heute weiterhin studiert und neu aufgelegt. Vater Henri Boulad, ein ägyptischer Jesuit und Islam-Experte schrieb deshalb: „Islamismus ist Islam.“15
Ein Artikel in al-Muhajiroun, einer im Januar 2001 in London veröffentlichten islamistischen Zeitung, sagt uns „Wie der Islam Länder einteilt“:
„Ist ein islamischer Staat einmal errichtet, wird niemand im Dar Al-Harb unantastbar sein, weder sein Leben noch sein Reichtum, denn von jetzt an kann ein Muslim unter solchen Umständen in den Dar Al-Harb gehen und den Menschen den Reichtum nehmen, außer es gibt einen Vertrag mit diesem Staat. Wenn es keinen Vertrag gibt, können einzelne Muslime sogar in den Dar Al-Harb gehen und Frauen als Sklaven nehmen.“16
Auch wenn diese empörenden Erklärungen gut als provokative Manipulation angesehen werden könnten, gegen die viele Muslime vor Entrüstung Sturm laufen würden, zitieren wir sie hier, weil sie die Theorie des Jihad und seine historische Realität korrekt beschreiben.
Diskussionen dieser Punkte in der christlichen Welt - weder Indianer noch Buddhisten bringen solche Fragen auf – sind einzig und allein auf politische Probleme des Westens anwendbar; sie haben keinen Einfluss auf die Entwicklung der muslimischen Religion und ihres politischen Denkens. Ob Professor Forte glaubt (oder nicht glaubt) er müsse den Islam retten, den er sich einbildet, das ändert die Verse des Koran nicht, die zur Vernichtung oder der Erniedrigung der Ungläubigen, auch der Christen, auffordern. Es ist genau diese passionierte Hingabe an den Islam, der als Überträger des Dhimmitums in den Westen dient und darüber hinaus die muslimischen Intellektuellen zu ihrer Apathie ermutigt. Es gibt Analogien zwischen religiösen Extremismen, aber wir müssen die Entwicklung von exegetischen Instrumenten im Judentum und im Christentum anerkennen, die es ermöglichen Extremisten durch rationale Kritik innerhalb ihres jeweiligen Glaubens unter Kontrolle zu bekommen. Diese Entwicklung, die besonders im Christentum bemerkenswert ist, gibt es im Islam nicht, denn er hat nicht dieselbe religiöse Struktur wie die Religionen der Bibel. Fortes Herangehensweise ermutigt diese unergründliche Seltenheit muslimischer Selbstkritik. Warum sollten muslimische Intellektuelle sich um die Änderung der Ethik einer Religion kümmern, deren Werte von genau den Leuten gepriesen werden, die sie unterdrückt? Da die islamische Religion und Zivilisation so perfekt ist, muss das Böse seine Quelle außerhalb haben: bei den Ungläubigen. Das sind die Konsequenzen der Lehren von Forte.
Trotz offizieller Dementis westlicher Regierungen befinden wir uns im Zentrum eines Konflikts zwischen Zivilisationen. Unvereinbare Interpretationen der Geschichte und unvereinbare Wertesysteme zu Gerechtigkeit und Menschenrechten werden sich so lange als Gegner gegenüber stehen, wie die Ideologie des Jihad mit seinen logischen Folgen, der Dämonisierung Ungläubiger als Rechtfertigung der Jihad-Kriege, die gegen sie geführt werden, beibehalten wird.
Lesezeichen