Liebes Kathriinchen
Für mich ist beten vor allem ein Lebensstil und zwar beginnt das damit, dass ich mir erst bewusst werden muss, was oder wen ich anbeten will. Ich brauche also zuerst eine Beziehung. Wenn diese Beziehung dann stimmt, sie gegenseitig ist, dann kommt es von alleine. Das mal als Grundgedanke.
Übertragen ins Leben als Beispiel an einer Freundschaft. Man lernt jemanden kennen. Anfangs ist vielleicht gar kein Gespräch da, aber mit dem wachsen der Beziehung wir es selbstverständlich. Ich glaube nicht, dass man mit jemandem den man gut mag oder sogar aus tiefstem Herzen liebt vergisst zu sprechen.
So ist es auch mit Gott. Je tiefer er Bedeutung bekommt im Leben, so wird man auch wie selbstverständlich mit ihm Sprechen. Es gibt sicher Zeiten wo man sich hinsetzt und sagt - ich bete jetzt. Aber im Alltag sind es doch auch oft die Gebete die während dem Tagablauf die Beziehung so besonders machen, in dem man alles mit Gott teilt was man erlebt. Es ist sozusagen ein Dialog. Ich darf mener Freude Ausdruck geben, aber auch meinen Ängsten, einfach allem was mich beschäftigt bewege ich fortzu mit Gott. Es kann beim Anblick einer schönen Blume ein gedankliches "danke du grosser Gott, das hast du wunderbar gemacht" sein, aber auch ein Hilfeschrei "Gott hilf mir jetzt".
Wenn diese Beziehung aktiviert ist, dann kommt es von selber, dass du richtig Sehnsucht auch Ruhe bei Gott bekommst, ja wo du dich richtig danach sehnst mit ihm zu reden und Zeit mit IHM zu verbringen. Diese Zeiten sehen dann ganz persönlich aus - lass dich darin leiten.
Ich kann dir noch sagen was Gebet für mich nicht ist. Gebet ist für nicht geleierte Wort, mit dem Druck im Hinterkopf "ich sollte mal wieder beten".
Gebet ist für mich auch IHN anzubeten, IHN zu loben und IHN zu segnen. Nicht nur meine Wünsche und Bitten bei ihm zu deponieren (denn ER weiss ja was ich brauche bevor ich es überhaupt nur sagen kann) sondern IHM meine Liebe einzugestehen - und dann auch mal ruhig sein, damit ER zu mir reden kann. Das ist ganz, ganz wichtig. Leider macht der Mensch zu oft aus diesem Dialog mit Gott einen Monolog und man raubt sich damit selber ein grosses Stück Segen.
Meine tiefste Überzeugung ist, besser 5 Worte aus tiefstem Herzen und in der richtigen Haltung, als 5 Stunden etwas plappern aus einem Pflichtgefühl heraus. Gott schaut auf das Herz - und nicht auf Anzahl Minuten oder Worte.
Ich mache dir Mut, stürz dich ins Abenteuer Gebet, mit einem offenen Herzen Gott gegenüber. Er wird es sehen und reagieren und deine Gebetszeiten werden keine Wüstenzeiten mehr sein, sondern prickelnde erfrischende Zeiten die du nicht mehr missen möchtest.
Ich hoffe dir etwas geholfen zu haben. Möchtest du mehr wissen, frag nach oder schreib mir eine PN.
Shalom
Popcorn
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