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  1. #1
    poetry Gast

    Standard Thilo Sarrazin - Spinner, rechter oder Mahner?

    Mich würde interessieren, wie ihr über o.g. Herren denkt.

    Sein Buch über die Selbstabschaffung Deutschlands ist ja in aller Munde. Gespickt ist es mit allerlei Statistik, etwas Rassenwahn (Juden-Gen etc.) und Aussagen, die man ihm als reichen Bundesbänker mangels Erfahrung nicht abnimmt. (5 EUR reichen für Verpflegung / Mann / Tag).

    Ein großes Thema ist die Integration von Muslimen, die er als gescheitert ansieht.

    Heute wurde berichtet, dass in der SPD-Zentrale massenhaft Beschwerdebriefe eingehen - aber und das ist erstaunlich - sie sprechen sich zu über 90% für Sarrazins Thesen aus.

    Mich macht das betroffen und nachdenklich zugleich,

    poe

  2. #2
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    Standard

    Hi Poetry

    das ist kein leichtes Thema das du da anschneidest. Herrn Sarrazin wird ja unter der Hand nachgesagt, dass er nur ausspreche was viele denken.

    Ich selber habe das Buch noch nicht gelesen - hast du es gelesen?

    Aber ich fand einen Beitrag bei youtube über und von ihm -

    Ich lese gespannt hier weiter mit, wenn sich User dazu äußern.

    LG
    Fischi

  3. #3
    poetry Gast

    Standard

    Fischi, ich habe Ausschnitte davon gelesen - wie auch der größte Teil der Bevölkerung.

    Weißt Du was mich stutzig macht? Jetzt kommt einer daher mit Gedanken zu Ausländern, anderen Völkern, redet über Gene etc. Ich habe die berechtigte Angst, dass sich die braunen Ratten jetzt auf den fahrenden Zug schwingen und Sympathie einheimschen. Wie heute schon geschehen: Klick

    Ich bin in kleinen Teilen seiner Meinung, jedoch ist es da politische Aufgabe etwas zu tun. Gerade im Bereich Sprache, Bildung und Integration dürfte massiver Handlungsbedarf seitens der Regierung herrschen.

    Positiv stößt er vielleicht jetzt eine Selbstreflektion von Muslimen an, die vielleicht ihren Standpunkt in Deutschland überdenken.

    Was ich ganz schlimm finde sind seine Aussagen zu Hartz4.

    poe

  4. #4
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    2.934

    Standard

    Wie weit geht „Integration“ und was stellt man sich wirklich darunter vor? Ist es ein Integrieren/Anpsassen einer anderen Kultur in die eigene, so dass jene Kultur sich den eignen Gepflogenheit anpassen muss, oder ist die Absicht Integration eine Zweit- (oder 3. oder 4...) Kultur mit ihren eigenen „Gesetzmässigkeiten“?

    Ich denke, da verstehen nun nicht alle das selbe darunter. Und eine gute liebe Welt-Kultur gibt es nun mal nicht, davon ist der Mensch noch weit entfernt, wie etliche auch einem auch weis machen wollen....

    Wenn Angela Merkel sagt, dass die Deutschen noch viel dazu lernen müssen, ja, was müssen denn die Gäste (Ausländer) lernen? Wer muss denn den grossen Schritt machen, wenn man in ein anderes fremdes Land geht?

    Als "Gast" geniesst man gewisse Privilegien, soll aber nicht vergessen, dass man eben Gast ist.

    Aber ich denke auch nicht, das man mit 5€ sich ernähren kann. Solches geht nur im grösseren Rahmen, wenn man als Familie mit 6 Köpfen dann 30€ hat. Also wir sind als grosse Familie brauchten durchschnittlich weniger Gelt pro Kopf, als jetzt.

    Naja, und das Gen, ... es gibt immer solche Geschichten....


    Alef

  5. #5

    Standard

    Das Traurigste an Sarrazins Buch ist, dass es als Tabubruch empfunden wird Migrantengruppen zu unterteilen um sich anhand von Daten und Statistiken Urteile herzuleiten.
    Die Schlussfolgerungen eines Sarrazin muss man selbstverständlich nicht teilen, sich aber auf einem Rassismusverdacht auszuruhen und damit selbstgefällig Sarrazins Schlussfolgerungen als falsch oder gar rechtsradikal zu titulieren, ist m.A.n. ein Eingeständnis zur Unfähigkeit über seinen eigenen stets begrenzten Tellerrand schauen zu können.
    Das Suchen nach Fehlern bei sich selbst ist eine sehr menschliche und edle Sichtweise nur sollte man dabei aufpassen, ob man aus dieser (Über)fürsorge die Migranten nicht aus der Verantwortung nimmt oder sie gar entmündigt und dabei genau das tut was man vorgibt nicht zu wollen.

    Inwieweit bei der Integrationsunwilligkeit die Brücke zum Islam bzw. islamischen Leben in Deutschland zu schlagen ist, steht auf einem anderen Blatt.
    So kann man alle Untersuchungen, die einem nicht in den Kram passen für nichtig erklären und alles von der Kritik am Islam fernhalten.

    Selbst der nicht gerade als Rechtspopulist bekannte Kriminologe Christian Pfeiffer wartete neulich mit einem erschreckenden Untersuchungsergebnis auf:
    Untersucht auf Gewaltbereitschaft vs Religiösität wurden fast 50000 Jugendliche zw. 14-16 Jahren.
    Bei den moslemischen Jugendlichen trat ein kausaler Zusammenhang auf: je religiöser-desto gewaltbereiter, bei Christen trat das Gegenteil ein je religiöser-desto weniger gewaltbereit.

    Das traurige dabei ist, dass ich jetzt merke wie einige mit den virtuellen Hufen scharren und ich frage mich warum, denn es gehört ja auch fast schon zum guten Ton dieses Forums, das Christentum der Lüge zu überführen und so werden auch die abstrusesten Verschwörungstheorien gedultet.

    Selbstverständlich kann man sich die oben erwähnte Untersuchung schönreden.
    Neben dem noch harmlosen Vorwurf einer manipulativ-willkürlichen Selektion der Untersuchungsteilnehmer kann man sich ja ermächtigen über den Grad der Religiösität zu phantasieren und kann zum Schluss kommen, dass die "religiösen" muslimischen Jugendlichen den Islam ganz falsch verstehen und der Islam ja Friede bedeute (hat man ja mal gehört), und wenn man noch den Christen einen "geistreichen" Seitenhieb zukommen lassen möchte, kann man ja behaupten die religiösen christlichen Jugendlichen seien gar nicht so religiös, denn dies waren nur die Kreuzzügler.
    Letzteres Beispiel ist ein Sinnbild für das gegenwärtige Niveau auf dem sich die Diskussion um Integrationsprobleme dreht.

    So kann man sich alles kaputtrelativieren und eine Diskussion wird im Keim erstickt. Unter dem Deckmantel "wir-sind-alle-gleich" wird gegen derartige Untersuchungen Stellung bezogen.

    Nun, m.A.n. sind wir zum Glück nicht alle gleich, denn keiner gleicht dem anderen und genau das ist das Reizvolle an der Spezies Mensch aber auch an der Natur im Allgemeinen. Dass wir alle gleichberechtigt sein sollten, steht wiederum auf einem anderen Blatt, denn für mich sind wir alle lediglich vor Gott (falls es einen gibt) gleich, unabhängig unserer Nicht-/Konfession, Hautfarbe, Nationalität etc., aber das wiederum ist ein anderes Thema.

    Shalom

  6. #6
    poetry Gast

    Standard

    Zitat Zitat von nitro2018 Beitrag anzeigen
    Das Traurigste an Sarrazins Buch ist, dass es als Tabubruch empfunden wird Migrantengruppen zu unterteilen um sich anhand von Daten und Statistiken Urteile herzuleiten.
    Die Schlussfolgerungen eines Sarrazin muss man selbstverständlich nicht teilen, sich aber auf einem Rassismusverdacht auszuruhen und damit selbstgefällig Sarrazins Schlussfolgerungen als falsch oder gar rechtsradikal zu titulieren, ist m.A.n. ein Eingeständnis zur Unfähigkeit über seinen eigenen stets begrenzten Tellerrand schauen zu können.
    Das Suchen nach Fehlern bei sich selbst ist eine sehr menschliche und edle Sichtweise nur sollte man dabei aufpassen, ob man aus dieser (Über)fürsorge die Migranten nicht aus der Verantwortung nimmt oder sie gar entmündigt und dabei genau das tut was man vorgibt nicht zu wollen.
    Shalom
    Wer sich anhand von Genetik und lauen Statistiken Urteile über die Intelligenz und Arbeitsfähigkeit ganzer Völker, der ist also kein Rassist? Gab es nicht schonmal solch einen Fall, der nicht gerade rühmlich für unser Land war? Wer ganzen Völkern Inzucht und damit eine erhöhte Behindertenrate unterjubelt ist also ein Menschenfreund besonderer Güte?

    Zitat Zitat von nitro2018 Beitrag anzeigen
    Inwieweit bei der Integrationsunwilligkeit die Brücke zum Islam bzw. islamischen Leben in Deutschland zu schlagen ist, steht auf einem anderen Blatt.
    So kann man alle Untersuchungen, die einem nicht in den Kram passen für nichtig erklären und alles von der Kritik am Islam fernhalten.
    Man kritisiert den Islam schon, keine Angst und ich denke, es ist eine der momentan gefährlichsten Religionen. Genetik hat aber auch hier nichts zu suchen. Schau Dir mal Pierre Vogel an - ist ein Deutscher und einer der radikalsten Islamis in Deutschland. Einfach mal bei Youtube eingeben, schauen und staunen.

    Zitat Zitat von nitro2018 Beitrag anzeigen
    Das traurige dabei ist, dass ich jetzt merke wie einige mit den virtuellen Hufen scharren und ich frage mich warum, denn es gehört ja auch fast schon zum guten Ton dieses Forums, das Christentum der Lüge zu überführen und so werden auch die abstrusesten Verschwörungstheorien gedultet.
    Ich scharre mit den Hufen, weil das mein Recht als mündiger Bürger ist. Irgendwie ist Dir auch verschlossen geblieben, dass in diesem Forum auch Christen schreiben und sich nicht angegriffen fühlen. Ich nenne mich immer noch Christ, aber ich setze mich halt mit der Geschichte meiner Religion auseinander und verschließe z.B. nicht die Augen vor heidnischen Einflüssen die man klammheimlich christianisiert hat. Was ich noch viel trauriger finde ist der Fakt, dass viele Christen auf dem rechten Auge erblinden.

    Zitat Zitat von nitro2018 Beitrag anzeigen
    Selbst der nicht gerade als Rechtspopulist bekannte Kriminologe Christian Pfeiffer wartete neulich mit einem erschreckenden Untersuchungsergebnis auf:
    Untersucht auf Gewaltbereitschaft vs Religiösität wurden fast 50000 Jugendliche zw. 14-16 Jahren.
    Bei den moslemischen Jugendlichen trat ein kausaler Zusammenhang auf: je religiöser-desto gewaltbereiter, bei Christen trat das Gegenteil ein je religiöser-desto weniger gewaltbereit.
    Lies Dir das mal das folgende Interview mit Herrn Pfeiffer durch und achte besonders auf die Antworten katholischer Emigranten: Klick


    Zitat Zitat von nitro2018 Beitrag anzeigen
    Selbstverständlich kann man sich die oben erwähnte Untersuchung schönreden.
    Neben dem noch harmlosen Vorwurf einer manipulativ-willkürlichen Selektion der Untersuchungsteilnehmer kann man sich ja ermächtigen über den Grad der Religiösität zu phantasieren und kann zum Schluss kommen, dass die "religiösen" muslimischen Jugendlichen den Islam ganz falsch verstehen und der Islam ja Friede bedeute (hat man ja mal gehört), und wenn man noch den Christen einen "geistreichen" Seitenhieb zukommen lassen möchte, kann man ja behaupten die religiösen christlichen Jugendlichen seien gar nicht so religiös, denn dies waren nur die Kreuzzügler.
    Letzteres Beispiel ist ein Sinnbild für das gegenwärtige Niveau auf dem sich die Diskussion um Integrationsprobleme dreht.

    So kann man sich alles kaputtrelativieren und eine Diskussion wird im Keim erstickt. Unter dem Deckmantel "wir-sind-alle-gleich" wird gegen derartige Untersuchungen Stellung bezogen.
    Wer hat das hier im Forum wo gemacht?



    Zitat Zitat von nitro2018 Beitrag anzeigen
    Shalom
    Meinst Du diesen Gruß ernst? Weißt Du welch tieferer Sinn hinter diesem einen Wort liegt?

    Schönen Tag noch,

    poe

  7. #7

    Standard

    Ich weiß nicht, ob es gut ist, mich zu diesem Thema zu äußern.
    Das Buch von Sarrazin hab ich nicht gelesen, werde es auch nicht lesen.
    Ich stell nur fest, dass alle paar Tage im Fernsehen Diskussionen stattfinden, die ich mir natürlich ansehe und anhöre.

    Mir ist dieser Mensch äußerst unsympatisch.
    Was Poetry schrieb, fürchte ich auch, dass die "Braunen" sich durch ihn bestätigt sehen und seine Aussagen ihnen vielleicht auch Zulauf bescheren.
    Was er über die Juden sagte, finde ich unmöglich.

    Von Hartz 4 hab ich in den Diskussionen nichts gehört, kann also dazu nichts sagen.

    Wo ich ihm teilweise zustimme, worüber ich mir auch schon öfter Gedanken machte:
    Dass ich den Eindruck habe (ohne wirkliche Zahlen zu kennen), dass der muslimische Anteil an der Bevölkerung bei uns immer mehr zunimmt und ich frage mich auch, wie das dann hier in 20 oder mehr Jahren aussieht. Und bekanntlich sind nicht alle Muslime friedlich.
    Ich fürchte, da wird sich mit der Zeit hier in Deutschland sehr viel verändern, und evtl. nicht zum Guten.

  8. #8
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    7

    Standard

    Sarrazin entschuldigt sich

    hier lesen

  9. #9
    poetry Gast

    Standard

    Das Interview ist zwar schon 1 Jahr alt, aber es rundet mein Bild von Herrn Sarrazin gerade ab.

  10. #10
    luxdei Gast

    Standard

    Zitat Zitat von nitro2018 Beitrag anzeigen
    Bei den moslemischen Jugendlichen trat ein kausaler Zusammenhang auf: je religiöser-desto gewaltbereiter, bei Christen trat das Gegenteil ein je religiöser-desto weniger gewaltbereit.
    Verzeih, aber das ist Unsinn, Nitro. Ein statistischer Zusammenhang bedeutet keinen kausalen Zusammenhang.
    Statistik kann beispielsweise die Frage beantworten, wie stark zwei Merkmale miteinander variieren. Aber definitiv nicht warum sie es tun.
    Da Herr Pfeiffer mal zur Uni gegangen ist, müßte er es eigentlich wissen ...
    Wenn ich Statistik so benutze, wie Herr Pfeiffer es zu tuen scheint, kann ich nachweisen, daß die Kinder in Deutschland vom Stroch gebracht werden (Ausnahme Stadtgebiet Berlin), daß überkalorische Kost bei Grundschulkindern die geistige Leistungsfähigkeit fördert, und wahrscheoinlich auch, daß christliche Religiosität die Pädophilie fördert. Ist natürlich alles barer Unsinn. Aber es zeigt:
    Mit Statistiken sollte man umgehen können, wenn man sie denn benutzen will.

    Gruß
    LD


 

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