2. Wir sollten nicht ohne sie losgehen
Jesus hatte gesagt: "Bleibt in der Stadt, bis ihr angetan werdet mit Kraft aus der Höhe" (Lk. 24, 49)
Um welche Kraft es sich dabei auch handelte - Jesus gab den Jüngern zu verstehen, dass sie für ihren zukünftigen Lebensweg und Auftrag von entscheidender Bedeutung war.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Jesus die Jünger selbst bevollmächtigt und ausgerüstet, und nun stand er im Begriff, sie zu verlassen und zu seinem Vater in den Himmel aufzufahren. Daher betonte er nun die Notwendigkeit einer anderen Quelle der Bevollmächtigung, ohne die sie auf keinen Fall handeln sollten.
Viele haben den Fehler gemacht, unabhängig von Gottes Kraft zu handeln.
In Apg. 19, 13-16 wird berichtet, wie eine Gruppe von Juden - die sieben Söhne Skevas - versuchten, Dämonen aus dem Leben verschiedener Menschen zu vertreiben. Sie mussten mit Schrecken feststellen, dass sie nicht die nötige Kraft und Vollmacht dazu besaßen.
Apg. 19, 15 Aber der böse Geist antwortete und sprach: Jesus kenne ich wohl, und von Paulus weiß ich wohl; wer seid ihr aber? 16 Und der Mensch, in dem der böse Geist war, sprang auf sie und ward ihrer mächtig und warf sie unter sich, also daß sie nackt und verwundet aus demselben Hause entflohen.
In Ri. 16, 4-21 steht die Geschichte von Simson, der eigenmächtig zu handeln versuchte, aber feststellen musste, dass er die Kraft des Geistes gar nicht mehr besaß. Leider wurde er dann natürlich von seinen Feinden überwältigt.
Ri. 16, 20 Und sie sprach zu ihm: Philister über dir, Simson! Da er nun aus seinem Schlaf erwachte, gedachte er: Ich will ausgehen, wie ich mehrmals getan habe, ich will mich losreißen; und wußte nicht, daß der HERR von ihm gewichen war.
Als Jesus seine Jünger anwies, in Jerusalem zu bleiben, bis sie die verheißene Kraft empfangen hatten, zwang er ihnen keine Einschränkung auf, sondern schützte sie vielmehr vor Niederlagen, die sie ohne die Bevollmächtigung und Salbung durch Gott zwangsläufig erlitten haben würden. Genau betrachtet erklärte ihnen Jesus einfach, dass sie ihren Dienst in derselben Weise beginnen sollten, wie er es getan hatte:
Lk. 4, 14 Und Jesus kam wieder in des Geistes Kraft nach Galiläa; und das Gerücht erscholl von ihm durch alle umliegenden Orte.
Bevor Jesus seinen Dienst begann, war der Heilige Geist ihm begegnet.
(Mk. 1, 9-11) und hatte ihn bevollmächtigt, seinen Dienst zu erfüllen.
Jesus war nicht bereit gewesen, seinen Dienst ohne diese Vollmacht anzutreten, und auch seine Jünger warteten, bis sie sie empfangen hatten. Warum sollte es bei uns anders sein?
Lesezeichen