Hi Kasper, du schreibst:
Vor allem muss ich zuerst darauf hinweisen, dass der Schlusssatz meines vorigen Beitrags nicht aus meiner Feder stammt, sondern Teil des dort genannten Links, bzw. dessen Textkopie ist.Ich meine fraglich mit Blick auf die Vielzahl der Menschen, die zu jeder Zeit für teils edle, teils aus heutiger Sicht unverständliche oder gar unmenschliche Ideale und (Glaubens)Überzeugungen ihr Leben riskierten und opferten.
Ich bin also nicht verpflichtet, mich für Aussagen in jenem Text zu verteidigen, sah jedoch bei Durchlesen eine mögliche Problematik in der folgenden Aussage:
Das ist offensichtlich eine für alle Zeiten gültige, allgemeine Feststellung.Zitat: Menschen sind bereit, für die Wahrheit zu sterben; aber niemand ist bereit, für eine Lüge zu sterben.
Da müsste sicher differenziert und thematisiert werden, was Wahrheit und was Lüge ist. Das ist eine Frage des Standpunktes und der Perspektive.
Es ist absolut denkbar, dass einer im (subjektiven) Glauben, die Wahrheit zu kennen, für eine (objektive) Lüge zu sterben bereit ist.
Es ist aber weniger denkbar, dass jemand im Bewusstsein, einer tatsächlichen Lüge zum Opfer gefallen zu sein, dafür zu sterben bereit ist.
Der Auslöser deiner Bedenken war jedoch der vorhergehende Satz, den ich teilweise zitiere:
Hier hast du wahrscheinlich die genaue Formulierung übersehen (siehe Eingangszitat):Tausende von Christen einschliesslich der zwölf Apostel im ersten Jahrhundert bereit waren, ihr Leben als Märtyrer für Jesus Christus zu lassen.
Die Tausenden von Christen mit den Aposteln, die im ersten Jahrhundert (vermutlich ca. im Jahr 70) von den Römern im Zusammenhang mit der Vertreibung der Juden verfolgt wurden, waren bereit, ihr Leben als Märtyrer für Jesus Christus zu lassen.
Somit ist die Anzahl, die moralische Zugehörigkeit sowie die Identität weitgehend definiert.
Ebenso der Zeitraum des Geschehens.
Und dann die Art ihres Märtytertums. Nämlich leidend, passiv in den Tod getrieben durch Verfolgung.
Das waren keine Machtmachos, auch nicht Kirchenbosse.
Das waren auch keine Kreuzritter ebenso wenig wie Diktatoren, welche ihren Untertanen den Glauben vorschreiben.
Es waren auch keine Kommunisten und auch keine Vertreter gewaltsamer Christianisierungen, wie sie später vor allem durch irgendwelche Fanatiker des sogenannten Christentums praktiziert wurden.
Sie gehörten auch nicht zu den Feinden Israels und noch weniger zur gewalttätigen Organisationen im arabischen Raum.
Auch waren sie keine Selbstmord-Attentäter und keine Mitglieder der heutigen ISIS.
Nein, die im vorliegenden Text genannten Menschen erlitten PASSIV den Tod, weil sie zu ihrem Glauben an Christus standen.
Und wenn du nun diese genaue Beschreibung der Märtyrer um Christi willen und die in diesem begrenzten Zusammenhang gemachten Aussagen über deren Tod und ihre Willigkeit, für die erkannte Wahrheit zu sterben, seriös berücksichtigst, dann werden deine Bedenken sozusagen überflüssig im Blick auf die
"Vielzahl der Menschen",
"die zu jeder Zeit"
"für teils aus heutiger Sicht unverständliche oder gar unmenschliche Ideale und (Glaubens)Überzeugungen"
"ihr Leben riskierten und opferten" (also aktiv und mit Gewalt dafür kämpften)
Ich wollte einfach differenzierter und punktuell darauf hinweisen, mache auch keine Vorwürfe, sondern schreibe einfach, weil wir ja in einem Schreib-Forum uns bewegen.
Uwe
Lesezeichen