Hallo Tamara!
Herzlich willkommen zurück und herzlichen Dank für Deine "Grundsatzerklärung", in die Du spürbar viel persönliches Herzensblut, Engagement und Entschiedenheit hineingelegt hast.
Das ist gut so, denn jeder sei seines Glaubens gewiss.
Wir sollten anfangen, in alle diesen Glaubensfragen vorab das Einende und Grundsätzliche herauszustellen, und dann vom persönlichen Erleben und Erfahren und Verstehen erzählen, auch das im Detail andersartige Glauben des Anderen zur Kenntnis nehmen und stehen lassen.
Dein Posting gründet sich, wenn ich es richtig erkannt habe, auf Jesu Worte in Johannes 14, auf seine Antworten auf einige skeptische Fragen seiner Jünger. Im Kern auf Vers 6 und 7:
6 ... Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich!
7 Wenn ihr mich kennetet, so kennetet ihr auch meinen Vater. Und von nun an kennet ihr ihn und habt ihn gesehen.
Das Einende in diesem Wort ist, so denke ich, das gemeinsame Ziel, das zum Vater kommen, das ihn kennen(lernen). Und das ganze 14. Kapitel weist die Jünger mit wunderschönen bildreichen Worten darauf hin: Jesu Botschaft, seine Geburt, sein Leben und sein Tod haben den Sinn und die Aufgabe, die Menschen zur Umkehr zu rufen und mit Gott zu versöhnen. Hinzuführen, zu der Liebe zu Gott und zu dem Halten seiner Gebote, und hinein in das Geliebt werden von Gott.
Solange wir dieses gemeinsame Ziel vor Augen haben, kann nicht mehr viel trennen, denn der Rest ist zu einem wesentlichen Teil höchst persönliches Erleben. Die Form, wie man diesen Weg findet und ihn beschreitet, kann sehr unterschiedlich sein. Aber das Ziel wird immer das gleiche sein und bleiben. Selbstverständlich bedarf es eines Entschlusses in die "Nachfolge Jesu" zu treten. Selbstverständlich muß man diesen Bund, dieses Versprechen immer wieder erneuern. Aber es wäre höchst gefährlich, aus persönlicher Führung ein Gesetz zu machen.
Ich kann niemandem den rechten Glauben deswegen Absprechen, weil er die krchliche Taufe gering achtet und von einer "Wiedergeburt" spricht, genau so wenig wie einem Christen aus einer Volkskirche der im Sakrament der Taufe seine "Wiedergeburt" bereits als vollzogen ansieht.
Solange nicht, wie beide ein Leben in der Nachfolge zur Verherrlichung Gottes führen, Gott lieben von ganzem Herzen und seine Gebote halten.
Solange sie das Ziel vor Augen haben, zu dem Jesus der Weg, die Wahrheit und das Leben hinführen will.
Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz, und gib mir einen neuen, beständigen Geist.
Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und nimm deinen Heiligen Geist nicht von mir.
(Psalm 51,12f)
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