Der öffentliche Dienst tritt heute einen unbefristeten Streik an. Auch englische Fußball-Fans werden das zu spüren bekommen.


In Israel beginnt heute ein unbefristeter Streik im öffentlichen Dienst. Der Dachverband der israelischen Gewerkschaften, Histadrut ("Zusammenschluss"), will damit gegen ausstehende Löhne von rund 3700 Beschäftigten in lokalen Behörden demonstrieren. Betroffen von dem Arbeitskampf sind mit Ausnahme des Verteidigungsministeriums alle Behörden des Landes. Auch bei der Bahn sowie auf Flug- und in den Seehäfen soll es zu Beeinträchtigungen kommen.

"Bis nicht wirklich jeder der 3700 Angestellten die ausstehenden Löhne auf seinem Bankkonto hat, werden wir den Streik nicht beenden", sagte Histadrut-Vorsitzende Ofer Eini.

Ein Versuch der Regierung, den Streik in letzter Minute per einstweiliger Verfügung abzuwenden, scheiterte in der Nacht vor dem nationalen Arbeitsgericht. Die Richter ordneten lediglich eine Verschiebung des Streikbeginns von 6.00 auf 9.00 Uhr (Ortszeit/0800 MEZ) am Mittwochmorgen an.

Keine Spaßverderber
Eine Ausnahme sagte die Gewerkschaft allerdings zu: Die englische Fußballnationalmannschaft soll auf dem Ben-Gurion-Flughafen in Tel Aviv landen dürfen, um rechtzeitig zu einem Qualifikationsspiel für die EM 2008 am Samstag an Ort und Stelle Ort zu sein. Man wolle kein Spaßverderber sein, sagte Gewerkschaftschef Eini. Auf Bitten des Fußballverbands, auch die englischen Fans landen zu lassen, blieb er jedoch hart: "Es ist wichtiger, sich um einen Arbeiter Sorgen zu machen, der seit einem halben Jahr nicht bezahlt wird", erklärte er. "Die englischen Fans werden sich das Spiel von England aus anschauen müssen."

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