Zitat Zitat von Julifein Beitrag anzeigen
also es klingt vielleicht hart aber bei mir ist es immer so das ich gerade aus solchen schwierigen Situationen lerne. Man verlässt eine Krise stärker als man in sie eingetreten ist.
Inwieweit sprichst Du da aus Erfahrung oder vermutest Du das nur? So oder so, bei mir war es nicht so. Ich war zwar schon 19, als mein Vater starb, aber mitgenommen hat es mich natürlich trotzdem. Stärker wurde ich dadurch nicht, und gelernt habe ich auch nicht viel daraus. Mein Umgang damit lief im Wesentlichen nach dem Prinzip "Die Zeit heilt alle Wunden". Das einzige, was man daraus lernen kann, ist, dass man sich um die Menschen mehr kümmern sollte, solange man das noch kann, also solange sie noch leben. Tote zu betrauern ist zwar natürlich, hilft aber letztlich weder dem Toten noch dem Trauernden noch sonst jemandem. Ansonsten ist so ein Tod einer nahestehenden Person natürlich auch eine Lektion über unsere eigene Machtlosigkeit. Es liegt wohl in unserer Natur, dass wir schlimme Ereignisse in unserem Umfeld nicht einfach akzeptieren können, sondern den Drang verspüren, etwas dagegen zu tun. Umso schlimmer ist es für uns, wenn wir aber nichts tun können. Es fällt uns schwer, uns damit abzufinden, dass wir oft nur sehr bescheidenen oder gar keinen Einfluss auf das Leben unserer Mitmenschen, an denen uns etwas liegt, haben; dann fühlen wir uns hilflos und ohnmächtig, oft macht es uns sogar wütend. Ändern lässt es sich aber trotzdem nicht, wir frustrieren uns nur unnötig mit diesen Gedanken.