In Palästina trägt der F. dreimal jährlich Früchte. Die erste Ernte aus
Blütenanlagen des Vorjahres ist bereits im Frühling. Wenn im April die
Endknospen der Zweige die neuen Jahrestriebe formen und dort die ersten Blätter
sprießen, sitzen unter diesen Trieben kleine junge Feigen, die sog. Vorfeigen
(paggim ). Sie zeigen an, daß der Winter vorbei ist (Hld 2,13 ). Sie sind nicht
saftig, werden aber trotzdem gegessen, da es zu dieser Zeit keine anderen
Früchte gibt. Wo sie fehlen, ist der Baum unfruchtbar; darum verfluchte Jesus
den Feigenbaum, dessen Blätterkleid Fruchtbarkeit nur vortäuschte (Mt 21,18; Mk 11,12 ).
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