Lieber Rafi,
Du gehst in Deiner Argumentation von einem westlich modern geprägten Staatssystem aus, in dem
1.) Die Trennung von Staat und Kirche vollzogen ist
2.) Die Bürger des Staates dieses System anerkennen
3.) Die Bürger vom Staat in ihren Rechten geschützt werden
4.) Das System sich gegen Abschaffung und Unterwanderung schützt (Stichwort: wehrhafte Demokratie)
Bürger, die dieses System bejahen und Toleranz anderen gegenüber üben, werden geschützt, Gegner werden bekämpft. (RAF, Neonazis etc.)
Dein Wunsch, gläubige Muslime nun in dieses Gesellschaftssystem einbinden zu können, ist unmöglich. Es widerspricht den Grundzügen ihres Glaubens und den Geboten des Korans. ERs gibt für sie keine Trennung von Staat und Religion.
Dies alles hier auszuführen, würde den Rahmen dieses Threads sprengen.
Der islamische Glaube kennt nur das "Reich des Islams", wo die Scharia Gesellschaft und Recht prägen und bestimmen, und das "Reich des Krieges", das Reich der Ungläubigen. Der Kampf gegen das Reich der Unordnung ist unabdingbare Pflicht eines jeden Gläubigen. Es geht um die Ausweitung des islamischen Gesetzes über die ganze Welt, um die Weltherrschaft des Islams. (Koran Sure 8,40: "Und kämpfet,.... bis alles an Allah glaubt") Die Anerkennung des "Reiches des Krieges", eines unmgläubigen Staates, indem man in friedlicher Coexistenz lebt, kann nur temporär erfolgen, als "Reich des Vertrages". Dies allerdings nur solange, wie die islamisierung dieses Staates aussichtslos ist. (Koran, 9,1-4,B. Tibi(Anm.4) S 81.) Weitere Stellen im Koran: 2 186-188,212-214; 3 148-152, 160-164; 4 76,79,91,103; 8 40, 61-70; 9 1-15, 24-29, 38-41, 112 usw.
Die Aushebelung unsere demokratischen Grundordnung (auf Zeit) ist für einen Muslimen ein unabdingbares Gebot des Korans und fester Bestandteil seines Glaubens.
Daher die Frage von Samu (Eingangs und sinngemäß), ob es sinnvoll ist, einer aus Prinzip und Glauben intoleranten Parallelgesellschaft mit Toleranz zu begegnen, sie auch noch zu hofieren.
Die, die diese Tatsachen nicht wahrhaben wollen, zitieren gerne Einzelmeinungen von Muslimen, die sich gegen diese Zwei- Reiche- Lehre und dem damit verbundenen Dschihad geäußert haben und konstruieren einen "EURO- Islam", sozusagen eine moderne, westlichen Ideologien angepassten Religion, die mit unseren Wertvorstellungen und Grundprinzipien vereinbar sei. Sie verkennen dabei völlig, daß unsere Muslime in Europa frömmer als in ihren Heimatländern sind, denn die fehlende Integration hat sie vereinsamt in Parallelgesellschaften getrieben, in denen eine Rückbesinnung auf eigene Werte verstärkt betrieben wird.
Die Basis, die Masse ist weit von einer Anerkennung unserer Geselslchaftsordnungen weg. Sie verachtet diese als dekadent und verabscheuungswürdig und wird sich keinesfalls ihre Glaubensgrundlagen durch Anpassung an diese westlichen Ordnungen nehmen lassen.
Wer mehr lesen möchte:
http://www.bpb.de/publikationen/T4R1..._Dschihad.html
Kein anrüchiges Elaborat irgend eines durchgeknallten christlichen Fundamentalisten, sondern Teil einer wissenschaftlichen Arbeit der Bundeszentrale für politische Bildung.
Weiter ist es hilfreich, mal die Publikationen der Muslime in Deutschland selbst zu lesen und anhand dieser Kriterien zu prüfen.
Jetzt soll mich niemand nach einer Lösung fragen. Ich habe keine. Und das triste deutsche Stammtischgebrülle "Ausländer raus!" Ist wohl die schlechteste aller Lösungen.
Aber angesichts dieser Tatsachen krempelt sich mir der Magen um, wenn wir mit "Worten zum Freitag" und Moscheebau diesen zu erwartenden Entwicklungen noch Vorschub leisten.
Ein nachdenklicher
Rudi
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