Ich muß zugeben, für unsere abendländisches Verständnis von Religions- Rede- und Meinungsfreiheit ist so ein Gesetzesentwurf und insbesondere die Begründung unvorstellbar und nicht hinnehmbar.
Jedem, der eine andere Religion ausübt und von seinem Glauben Zeugnis ablegt direkt zu unterstellen:
sie alle haben die selbe Absicht – jede Spur und jedes Gedenken an das Volk Israel zu zerstören, und sie planen das, indem sie Juden konvertieren.
das ist schon ziemlich heftig.
Wenn man das auch im Blick auf die letzten 2000 Jahre Geschichte der Juden verstehen und nachvollziehen kann.
Andererseits sollten wir, bevor wir mit dem Finger auf Israel zeigen auch sehen, daß ein solches Verhalten normal ist und allen Oberen einer Religions- oder Glaubensgemeinschaft zu eigen ist. Ich erinnere nur an das wütende Aufheulen der russisch- orthodoxen Kirchenoberen, als der Vatikan die kleine katholische Kirche in Russland (ca 500.000 Mitglieder) in den Status einer "Diözese" erhob. Da vielen die gleichen Vokabeln. Die Vergangenheit wurde hochgeholt, von "Proselytismus" war die Rede. Zur Zeit bemühen sich die Kirchenoberen der Katholiken und Orthodoxen, sich etwas anzunähern. In jeder Zusammenfassung eines solchen Treffens steht wie eine Überschrift erst einmal, daß bei jeglicher Zusammenarbeit jede „Form des Proselytismus“ von der täglichen Missionspraxis ausgeschlossen bleiben müsse.
Sogar den Freikirchen ist ein solches Denken nicht fremd. Jeder, der schon einmal aus beruflichen Gründen, oder zum Beispiel wegen Umzugs in ein fremdes Land seine Gemeinde verlassen wollte machte die schmerzliche Erfahrung, daß das Interesse der Hirten und Geschwister schlagartig nachläßt. Es ist fast so, als wäre man schon weg.
(Kleiner Einschub @Eispickel)
Also lassen wir das einfach mal so stehen und warten mal ab, was die Knesset mehrheitlich entscheidet.
Rudi
Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz, und gib mir einen neuen, beständigen Geist.
Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und nimm deinen Heiligen Geist nicht von mir.
(Psalm 51,12f)
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