Mit freundlicher Genehmigung von Pastor Uwe Dahlke - Christliches Zentrum Karlsruhe (CZK)


Warum legt Jesus so großen Wert darauf, dass Sein Volk betet und wacht?


Es muss eine geistliche Dimension geben, die von großer Bedeutung ist und in der Entscheidungen fallen, wenn geistlich gekämpft wird und Entscheidungen nicht fallen, weil niemand kämpft. In Daniel 10.12 erhalten wir einen kleinen Einblick in jene unsichtbare Welt und ihre Regeln:

„Und er sprach zu mir: Fürchte dich nicht, Daniel! Denn von dem ersten Tage an, da du dein Herz darauf gerichtet hast, Verständnis zu erlangen und dich vor deinem Gott zu demütigen, sind deine Worte erhört worden; und um deiner Worte willen bin ich gekommen. Aber der Fürst des Königreichs Persien stand mir 21 Tage entgegen; und siehe, Michael, einer der ersten Fürsten, kam, um mir zu helfen, und ich trug daselbst den Sieg davon bei den Königen von Persien.“


3. DANIEL: EIN GEISTLICHES VORBILD

Daniel wollte geistliche Einsicht von Gott in eine prophetische Vision, die Ihn zutiefst beunruhigte. Sein Verlangen nach Klarheit war so groß, dass er sich zu einer unbestimmten Zeit des Teilfastens und Betens entschloss.
Wir können diesen Vers nicht oft genug betrachten, denn er liefert eine Menge an Hinweisen, warum wir eigentlich beten sollen, was passiert wenn wir beten und in welcher Haltung wir beten sollen.
PPF Der wichtigste Punkt in diesem Vers ist der Umstand, dass geistliche Mächte der Finsternis und des Feindes Gottes ein reales Recht haben, Gottes Handeln zu unterbinden, zu unterbrechen oder zu verzögern, ja im schlimmsten Falle sogar zu verhindern.

Daniel erhält die ausdrückliche Mitteilung, dass Gott ihn bereits am ersten Tag seines Betens erhört hatte und dass der Engel gesandt wurde, um Daniel Gottes Antwort zu bringen. Aber dann trifft er auf geistlichen Widerstand von der Gegenseite.
Wie viele von uns haben schon gebetet und Gott hat erhört oder ist willig zu handeln, aber Sein Handeln steckt zwischen Himmel und Erde fest und du hast den Eindruck, Er antwortet dir nicht?

Weiter lesen wir, dass der Kampf 21 Tage lang hin und her geht. Schließlich kommt Verstärkung in der Person des Erzengels Michael (der Engel Israels) und der Botenengel kann zu Daniel durchbrechen und damit auch die Gebetserhörung.


4. DIE WICHTIGKEIT DER INNEREN HALTUNG

Die große Frage ist: Was führte dazu, dass Michael eingreifen konnte?
Wohl nicht das Wollen Gottes, auch nicht Michaels eigenes Wollen, denn sonst hätten sie schon viel früher eingreifen können. Es ist auch nicht so, dass Satan genauso stark ist wie Gott und die Tagesform des jeweiligen Gegners entscheidet. Nein, die Haltung Daniels spielte die entscheidende Rolle: seine Beharrlichkeit und innere Einstellung.

Die erste Voraussetzung war ein tiefes, inneres Verlangen in ihm, mit seinem Anliegen durchzukommen:

„Denn von dem ersten Tage an, da du dein Herz darauf gerichtet hast, Verständnis zu erlangen und dich vor deinem Gott zu demütigen, ...“

Sein Herz (Sein ganzes Sein und Fühlen) war auf das gerichtet, was er von Gott wollte. Dieser inneren Haltung der Entschlossenheit entsprach seine äußere, die sich in seinem Teilfasten ausdrückte. Er befand sich geistlich an einem Ort der Entschlossenheit, des vertrauenden Glaubens. Er besaß ein tiefes, inneres Verlangen, in die Pläne Gottes bezüglich seines Volkes eingeweiht zu werden, um ihm zu helfen.

Exakt dies ist die Haltung und Kraft, die jede dämonische Macht, die uns entgegensteht, besiegt. Dies ist die Haltung, die Gott erlaubt, an unserer Stelle in den Kampf einzugreifen und für uns zu handeln.

Freunde, was wir lernen müssen ist zu verstehen, dass Gott sich an unsere innere Haltung des Vertrauens, Glaubens und Erwartens gebunden hat. Das Maß, mit dem du geistlich (betend, glaubend, fastend) für deine Sache und vor allem für die Sache Gottes eintrittst entscheidet, ob der Feind Gottes gewinnt oder nicht.

Wenn wir diese Dimension des Gebets zu verstehen beginnen, werden sich viele Fragen beantworten und wenn wir sie beherzigen und tun, werden viel mehr Gebete erhört und Gottes Wille wird in einer anderen Dimension durchkommen.

Diese Einsicht hat viel damit zu tun, dass wir dazu bestimmt sind, einmal mit Jesus zusammen auf Seinem Thron zu sitzen und zu regieren. Wir regieren nicht durch die Kraft von Waffen oder staatlicher Macht, sondern dadurch, dass wir uns mit dem Willen Gottes eins machen. Sich mit Gottes Willen eins machen bedeutet, ihn zu bestätigen und in Existenz zu rufen.

Deswegen habe ich am Anfang gesagt: Wer wenig betet hat auch wenig Gemeinschaft mit Gott und so auch wenig Kenntnis Seiner Absichten und Seines Willens. Damit meine ich nicht den Dienst der Fürbitte, sondern des täglichen Gebets, den jeder Christ innehaben sollte.

Wir erkennen den Willen und das Herz Gottes nur, wenn wir uns mit Ihm beschäftigen. Nur wer Ihn liebt (z.B. als Braut, Kind, Freund) hat auch ein Verlangen danach, dass Sein Wille geschieht! Darum beten wir auch im Vaterunser: „Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden“.
Der Wille Gottes existiert zuerst im Himmel. Von dort aus möchte Er ihn uns mitteilen und uns ermutigen, ihn mit Hingabe und Ausdauer vor dem Feind auszubeten, damit Gott das Recht bekommt, ihn in Existenz zu bringen.


5. DIE FOLGEN VON UNGLAUBEN

Die Realität ist jedoch, dass viele von uns nur sehr oberflächlich und mit wenig Ausdauer beten (mehr darüber in zwei Wochen) und der Feind Gottes ein legitimes Recht hat, sich uns in den Weg zu stellen und Gottes Segen aufzuhalten. Ganz offensichtlich ist sein Anrecht in bestimmten Haltungen von uns begründet, wie:

• Unentschlossenheit
• Gleichgültigkeit
• Nachlässigkeit
• Unglaube
• Kleinglaube
• Religiosität

Bewusst ausklammern möchte ich hier ein Leben in bewusster Rebellion und Ungehorsam gegenüber Gott– es ist hoffentlich klar, dass uns Gott so nicht hören kann!

Jesus warnt uns über diese Umstände des Unglaubens:

„Er sagte ihnen aber auch ein Gleichnis dafür, dass sie allezeit beten und nicht ermatten sollten. Es war aber eine Witwe in jener Stadt; und sie kam zu ihm und sprach: Schaffe mir Recht von meinem Widersacher. Und eine Zeitlang wollte er nicht; danach aber sprach er bei sich selbst: Wenn ich auch Gott nicht fürchte und vor keinem Menschen mich scheue, so will ich doch, weil diese Witwe mir Mühe macht, ihr Recht verschaffen, auf dass sie nicht unaufhörlich komme und mich quäle. Der Herr aber sprach: Höret, was der ungerechte Richter sagt. Gott aber, sollte er das Recht seiner Auserwählten nicht ausführen, die Tag und Nacht zu ihm schreien, und ist er in Bezug auf sie langsam? Ich sage euch, dass er ihr Recht schnell ausführen wird. Doch wird wohl der Sohn des Menschen, wenn er kommt, den Glauben finden auf der Erde?“ Lukas 18.1-8

Dieses Gleichnis zeigt uns noch einmal die geistliche Wichtigkeit von Beharrlichkeit.
Wir müssen verstehen, dass der ungerechte Richter in diesem Gleichnis nicht Gott ist. Denn Gott ist weder ungerecht, noch zögert Er Seine Hilfe hinaus– wie Jesus sagt. Für mich ist der ungerechte Richter vielmehr der Feind Gottes, der durch unsere Beharrlichkeit buchstäblich „gequält“ oder in anderer Übersetzung „geschlagen“ wird. Deshalb zeigt Jesus, wie wichtig Beharrlichkeit ist und warum wir nicht ermatten sollen.


6. WIR KÄMPFEN GEGEN MÄCHTE UND GEWALTEN

Wir kämpfen im Gebet nicht gegen Gott. Wir müssen Sein Herz nicht erst weich klopfen. Wir kämpfen gegen Mächte und Gewalten, die durch unseren Fall ein legitimes Recht haben Gottes Handeln aufzuhalten, wenn wir nicht Vertrauen und Glauben im gebet dagegensetzen.


„Wir kämpfen ja nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blut, sondern gegen dämonische Mächte und Gewalten, gegen die Weltherrscher der Finsternis, gegen die bösartigen Geistwesen in der unsichtbaren Welt.“ Epheser 6.12

Diese Mächte sind uns als der Braut Christi voller Hass entgegen gewandt. Ihre einzige Waffe gegen uns ist die Anklage unserer nicht ausreichenden Hingabe an die Sache Gottes:

• Sie klagen uns an . . . dass wir nicht wirklich lieben,
• dass wir nicht hingegeben leben,
• dass wir eigentlich nicht wirklich für Gottes Sache sind.

Gott erlaubt diese Prüfung Seiner Braut, die Prüfung unseres Glaubens und der inneren Hingabe : .

„Dann sagte der Herr: "Simon, Simon, der Satan hat euch haben wollen, um euch durchsieben zu können wie den Weizen. Doch ich habe für dich gebetet, dass du deinen Glauben nicht verlierst. Wenn du also später umgekehrt und zurechtgekommen bist, stärke den Glauben deiner Brüder!" Lukas 22.31

Es ist eine ernst zu nehmende Realität, dass der Feind unsere Motive und Bekenntnisse prüfen darf und es ist ein Segen zu wissen, dass Jesus auch für uns gebetet hat, dass wir durchkommen werden.
Aber dennoch ist da die Realität, dass Gott hat sich in vielen Bereichen (nicht in allen) an unsere messbare Hingabe in Gebet und Ausharren gebunden hat und Dinge hier, die uns und Ihm wichtig sind, dementsprechend geschehen oder nicht geschehen.

Wir müssen dieses geistige Gesetz verstehen und auch begreifen, dass es ein geistiger Kampf ist, ein Kampf, in dem es um unsere Herzenshaltungen geht und sie entscheiden, was von Gott her geschehen kann.

„Aber ohne Glauben ist es unmöglich, Gott zu gefallen. Wer zu Gott kommen will, muss glauben, dass es ihn gibt und dass er die belohnt, die ihn aufrichtig suchen.“ Hebräer 11.6

In dieser geistlichen Welt zählen nicht unsere äußerlichen Werke, unser irdischer Stand oder unsere Intelligenz, sondern die Haltung unseres Herzens in Bezug auf unser Gottvertrauen, das sich in anhaltendem Gebet äußert.

Ein vertrauendes Gebet, das Stellung nimmt- nicht gegen Gott oder um Ihn zum Handeln zu bringen- sondern um dem Feind zu zeigen: Wir stehen fest und unerschütterlich zu unserem König, Bräutigam und Gott, wir wollen, dass Sein himmlischer Wille auch hier auf der Erde geschieht. Wir sagen durch unsere Haltung der Entschlossenheit im Gebet und- wo nötig- durch Fasten Ja dazu.

Das sind die geistlichen Waffen unseres Kampfes, das ist der eigentliche Grund, aus dem wir (neben Anbetung und Danksagung) konkret und ausdauernd beten sollen. Es betrifft sowohl deine persönlichen Bereiche, in denen du Durchbrüche brauchst, wie auch die Belange des Reiches Gottes, in denen es durchbrechen muss. In dem Maß, in dem du für beides da bist (und nicht nur für dich) wirst du sehen, was Er für dich tun wird, weil du es von Herzen willst.

„Kämpfe den guten Kampf des Glaubens; ergreife das ewige Leben, zu welchem du berufen worden bist und bekannt hast das gute Bekenntnis vor vielen Zeugen.“ 1. Timotheus 6.12


Ministry

• Gebet um Erleuchtung über diese geistliche Wahrheit, damit es nicht nur eine
Lehre ist, sondern gelebte Realität
• Neuer Mut, an alten Anliegen dranzubleiben
• Ein neues Verständnis dafür, dass Gebet regieren mit Christus bedeutet und
• unsere ewige Berufung als Könige und Priester




Quelle: www.czk.de