Ich glaueb ebenfalls, dass der Mensch in seiner Entscheidung für oder gegen Gottes Weg frei ist.
Andernfalls würden viele Bibelstellen keinen Sinn geben.
Sollte ich wirklich Gefallen haben am Tod des Gottlosen, spricht der Herr, HERR, nicht vielmehr daran, dass er von seinen Wegen umkehrt und lebt?... Werft von euch alle eure Vergehen, mit denen ihr euch vergangen habt, und schafft euch ein neues Herz und einen neuen Geist! Ja, wozu wollt ihr sterben, Haus Israel? Denn ich habe kein Gefallen am Tode dessen, der sterben muss, spricht der Herr, HERR. So kehrt um, damit ihr lebt! (Ezechiel 18,23.31-32)
oder:
Ich rufe heute den Himmel und die Erde als Zeugen gegen euch auf: das Leben und den Tod habe ich dir vorgelegt, den Segen und den Fluch! So wähle das Leben, damit du lebst, du und deine Nachkommen, indem du den HERRN, deinen Gott, liebst und seiner Stimme gehorchst und ihm anhängst! (Deuteronomium 30,19-20a)
Jerusalem, Jerusalem, die da tötet die Propheten und steinigt, die zu ihr gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken versammelt unter ihre Flügel, und ihr habt nicht gewollt! (Matthäus 23,37)
Andererseits gibt es ebenfalls Bibelstellen, die von einer "Erwählung" schon vor der Geburt sprechen, also schon bevor der Mensch selbst eine Entscheidung aus freiem Willen getroffen hat:
Denn die er vorher erkannt hat, die hat er auch vorherbestimmt, dem Bilde seines Sohnes gleichförmig zu sein, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern. Die er aber vorherbestimmt hat, diese hat er auch berufen; und die er berufen hat, diese hat er auch gerechtfertigt; die er aber gerechtfertigt hat, diese hat er auch verherrlicht. (Römer 8,29-30)
Ich kannte dich, ehe denn ich dich in Mutterleibe bereitete, und sonderte dich aus, ehe denn du von der Mutter geboren wurdest, und stellete dich zum Propheten unter die Völker.(Jeremia 1,5)
Wenn Gott aber Menschen für besondere Dienste berufen hat, so wußte er schon vorher, wie sich der Mensch entscheiden würde. Daher wird im Römer Brief von "die er vorher erkannt hat" und in Jeremia von "Ich kannte Dich, bevor"... gesprochen.
Der Grundsatz ist und bleibt das Gott eine Entscheidung des Menschen aus freiem Willen erwartet und in seiner Liebe und Gnade um eine Entscheidung für ihn wirbt.
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