Der Hebräerbrief

Für mich ist der Hebräerbrief ein wenig suspekt. Nicht dass ich nicht verstehen würde, was hier geschrieben ist, sondern eher die Themen die er aufgreift, und wie er seine Thesen belegt.
Hebräerbrief hat mir früher sehr gut gefallen, nimmt er doch ein wichtiges Thema des Handelnden-Glaubens“ auf, durch Glauben Gehorsam. Wobei dieser Glaube nicht an ein Versöhnungsopfer (Theologie) ist, sondern ein tiefes Vertrauen in den Ewigen meint.


Was mich aber letzthin noch mehr aufhorchen liess:

Hebr 7,11 Wenn nun die Vollendung durch das levitische Priestertum <erreicht worden> wäre – denn in Verbindung mit ihm hat das Volk das Gesetz empfangen –, welche Notwendigkeit <bestand dann> noch, einen anderen Priester nach der Ordnung Melchisedeks aufzustellen und nicht nach der Ordnung Aarons zu nennen? 12 Denn wenn das Priestertum geändert wird, so findet notwendig auch eine Änderung des Gesetzes statt. 13 Denn der, von dem dies gesagt wird, gehört zu einem anderen Stamm, aus dem niemand die Wartung des Altars hatte.

Wurde nun entgegen der ausdrücklichen Aussage Jesus, dass das Gesetz NICHT geändert wird, trotzdem geändert? Kein Strichlein der Weisungen Gottes soll anders gelehrt werden!

Eigentlich ein klarer Beleg, dass diese Schrift selbst der Lehre Jesu und noch mehr der Torah widersprechen.

Hebr 7,18 Denn aufgehoben wird zwar das vorhergehende Gebot seiner Schwachheit und Nutzlosigkeit wegen 19 - denn das Gesetz hat nichts zur Vollendung gebracht – eingeführt aber eine bessere Hoffnung, durch die wir uns Gott nahen.

So hängt er diesem Priestertum noch den „Hohepriester“ an, und will seien Darlegung mit Melchisedek begründen und behauptet, dass Melchisedek weder Vater noch Mutter hätte. Im jüdischen weiss man sehr wohl, wer Melchisedek ist. Weshalb weiss es aber der Schreiber nicht? Hat er doch nicht so viel Ahnung von den Ursprüngen?


Das Gesetz als schwach und nutzlos zu bezeichnen, da steckt schon die ganze „Opfertheologie“ dahinter, die im Gesetz, also in den Weisungen Gottes an das Volk Israel etwas Ungenügendes. Aber wozu waren denn diese Weisungen gegeben? Auf dass man in den „Himmel“ kommen soll, wie es der Hebräerschreiber es zu suggerieren versucht? Sicher, durch „Gesetzlichkeit“ verdient man sich nicht den Himmel, aber das Gesetz war nicht deshalb gegeben, sondern um dem Volk für den sozialen und spirituellen Bereich Leitplanken zu geben.




Hebr 1,5-6 Denn zu welchem der Engel hat er jemals gesagt: »Mein Sohn bist du, ich habe dich heute gezeugt« (auch Apg 13,33, Herb 5,5) ? und wiederum: »Ich werde ihm Vater und er wird mir Sohn sein«? 6 Wenn er aber den Erstgeborenen wieder in den Erdkreis einführt, spricht er: »Und alle Engel Gottes sollen ihn anbeten!«

Ps 2,7 Laßt mich die Anordnung des HERRN bekanntgeben! Er hat zu mir gesprochen: »Mein Sohn bist du, ich habe dich heute gezeugt.

David selber ist dieser Sohn. Da steht ein ganz normales Wort für Sohn. Auch David war ein Gesalbter, ein Messiach. Er war das Oberhaupt über Israel, welches Gott als seinen Erstgeborenen bezeichnet.

2.Sam 7,14 Ich will(gemeint ist Salomo) ihm Vater sein, und er soll mir Sohn sein. Wenn er verkehrt handelt, werde ich ihn mit einer Menschenrute und mit Schlägen der Menschenkinder züchtigen.

Siehe auch (1. Chr 17,13) 1. Chr 22,9-13. Dort wird sogar gesagt, dass der Sohn Salomo, der Friedliche heisst. Ebenso steht hier, dass er ihn als Strafe züchtigen wird, für verkehrtes Handeln! Dies lässt sich kaum auf den Messiach anwenden. Weshalb werden nur Teilaspekte zitiert?

Wo steht nun in der Tenach, dass die Engel den Erstgeborenen anbeten sollen?
Ps 97,7 Schämen müssen sich alle Verehrer eines Götterbildes, die sich der Götzen rühmen. Fallt vor ihm nieder, alle Götter!

Vor ihm niederfallen, da ist im Kontext von JHWH die Rede, und Jeshua ist ja nicht JHWH.


Usw.


Nun, in der Bibel steht also noch vieles, was man nicht auf einen Nenner bringen kann. Vieles sind nicht die Lehren Jesus, sondern Lehren über Jesus, was Menschen so meinen, sich in Dinge Hineindenken, WIE es ist. Vieles sind Verheissungen, die man zerstückelt, um auch Jesus hineinpressen zu können.


Im „Judentum“ gab und gibt es nicht dieses nicht lösbare Sündenproblem, wie es die christliche Lehre es darzustellen versucht. Selbst Jesus sagt ja, dass er zu den verlorenen Israeliten gekommen sei, und nicht zu den Gerechten, und Gerechte gab es schon immer. Also er lässt das sehr offen ... Das Verständnis des „Gerechtsein“ wurde im christlichen hochstilisiert, perfektioniert und ins nicht erreichbare gehoben, um nur den einen (Jesus) dort hinein zu stellen.



Alef