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Thema: Shemot

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    Standard Shemot

    Ich habe in den letzten Tagen einen Kommentar (von Rabbi Hirsch) begonnen zu lesen, vom 2. Mose.

    Hier ein paar Gedanken in Kurzform als kleiner Anstoss zum Weiterdenken:


    Shemot heisst ja "Namen", und das 1 Kapitel beginnt mit den Namen der Söhne Israels.

    2.Mose 1,5 Und aller Seelen, die von Jakob abstammten, betrug siebzig Seelen. Josef aber war in Mizrajim (Ägypten).

    Interessant ist, dass das Wort Seelen, also Nefesh, hier im Singular steht, wogegen es bei der Aufzählung bei Esau im Plural steht. Das bedeutet, dass das Haus Jakob eine Seele, also eines Geistes war. Interessant, welche Feinheiten im hebräischen Text sind, welche in einer Übersetzung nicht zur Geltung kommen.


    Ab Vers 8 beginnen dann die Repressalien des Pharaos gegen das Volk Israel
    Zuerst mussten sie Ramses und Piton bauen. Danach machten die Mizrer die Söhne Israels zu Sklaven mit brechender Härte und verbitterten ihr Leben.
    Schliesslich sollten die Hebammen Schifra und Pua die neu geborenen Knäblein der Iwrinnen (Hebräerinnen) töten, was sie aber nicht machten, da sie Gott fürchteten.

    Auch hier hat es ein interessantes Wort, welches nur noch einmal gebraucht wird, bei Jeremia 18 beim Töpfer. So sollten die Hebammen weniger auf die Geburt erst achten, sondern schon den Moment, wo sich das Kind im Mutterschoss dreht, denn aufgrund dessen konnten sie schon wissen, ob es ein Junge oder Mädchen wird (wie weiss ich auch nicht gg). Und die Hebammen sollten es so dann zu einer Todgeburt kommen lassen, also ganz fies und gemein, ohne dass die Mutter es genau wissen konnte.

    Man kann sich auch vielleicht vorstellen, unter welchem Druck diese 2 Hebammen waren. Sie wollten gesunde Kinder zur Welt bringen, aber was war, wenn nun eines doch einmal Krank oder gar tot geboren wurde? Keimten dann nicht Gedanken auf, ob sie vielleicht doch den Auftrag des Pharaos befolgten?

    Pharao zitiert die 2 Hebammen, und interessant ist, dass er sie nicht bestraft. Er müsste doch das durchschaut haben.


    Schlussendlich hetzte der Pharao das Volk Ägyptens gegen die Hebräer auf, dass die Söhne in den Fluss geworfen werden sollen.

    Kp 2 Nun ist da die Geschichte von Mose, Mosche, das Wort bedeutet weniger: einen aus dem Wasser gezogen, also viel mehr: einen aus dem Wasser Rettenden. So wird er von der Tochter des Pharao genannt.

    Aber Mosche muss fliehen und kam dann ins Land Midjan.


    V23 der Pharao stirbt, und ein neuer König unterjochte das Volk Israel noch mehr. Meistens erhofft man sich bei einem Regierungswechsel Korrektur, Besserung. Aber nein, es werden die Ungerechtigkeiten übernommen.
    Dazu Zitat:“ ... die sich der Ursprungs derselben nicht bewusst sind, und denen sie ein überkommenes Staatsregal ist, so wird sie als überkommende Einrichtung geheiligt (hier die Sklavenschaft), durch herkommen sanktioniert, die neue Regierung hält sich gar nicht berechtigt, an dem von den Vorfahren Überkommenen zu rütteln, setzt ohne weiteres die Legalität alles Vorgefundenen voraus, und die mit machiavellistischer Gewalt geknechteten Freien sind zum ewigen Pariastande verdammt.
    Das ist der Fluch der Verjährung in der Entwicklung der Staaten (nicht nur der Staaten!), die Vergangenheit bestellt einen Acker mit Blut und Tränen, und die Gegenwart erntet ihre Ernten in vollendeter Gewissensruhe von dem Boden des fait accompli und hat keine Ahnung mehr von dem Fluche, der an jeder Ähre hängt, die sie zum frohen Genuss heimtragen....


    Tja, die Geschichte wiederholt sich ja immer wieder, im grossen aber genau so im kleinen... politisch, in der Religion und im sozialen Bereich.


    Hier kam aber dann doch eine Frage auf. Wie lange dauerte es an, dass die Söhne der Hebräer getötet wurden? War das nur eine kurze Zeit, oder andauernd?
    Nur, wenn da Mose mit 40 Jahren nach Midian floh, und erst mit 80 Jahren wieder zurückkam, hätte es fast keine hebräischen Männer mehr gegeben, wenn jenem Befehl strikter Gehorsam geleistet worden wäre.




    Kp 3 der brennende Dornbusch:
    V2 Da war ihm ein Engel Gottes sichtbar im Herzen eines Feuers aus der Mitte des Dornbusches.

    Das Feuer ist mitten im Dornbusch (also nicht der ganze Dornbusch brannte), und der Busch verbrennt nicht, und im Herzen darin ein Engel Gottes.

    Mosche geht nun zum Dornbusch und der Ewige spricht zu ihm: Tritt nicht näher, Ziehe deine Schuhe von deinen Füssen, den der Ort, darauf du stehst, ist ein Boden heiliger Bestimmung.


    Also der Boden zu heiligen Bestimmung, der Ort, wo später die Torah gegeben wurde.
    Und weshalb soll man nun die Schuhe ausziehen? Auch die Priester mussten im Heiligtum die Schuhe ausziehen.

    Ist es einfach nur Ehrfurcht vor der Heiligkeit? Es bedeutet auch gänzliche Hingebung, und zwar, so dass zwischen dem heiligen und dem Menschen nichts dazwischen ist, nichts Trennendes und auch nichts Vermittelndes.
    Ich habe mir da Kinder vorgestellt, die Barfuss durch die Pfützen gehen, mit Stiefeln wäre das kein Genuss. Also die Heiligkeit spüren, sich dem Hingeben.




    Alef
    Geändert von anonym002 (29.05.2010 um 22:06 Uhr)


 

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