[align=justify:39ebe7b364]Psalm 130: 6 Meine Seele harrt auf den Herrn, mehr als die Wächter auf den Morgen, die Wächter auf den Morgen.

Ein Wächter kann davon sprechen, wie er mit der Nacht umgeht. Dabei gibt es einen gravierenden Unterschied ob er vorgegebene Runden ablaufen muss oder ob er in einer klimatisierten Überwachungszentrale mit Alarmcomputern und Überwachungsmonitoren sitzt. Im zweiten Fall wollen die schier endlosen Nachtstunden nicht vergehen. Welcher Wächter hätte da noch nie mit dem Schlaf gekämpft - und verloren? :oops: Eine Wüstennacht hat der Nachtwächter Shomer noch nie erlebt. Was auch sollte es in der Wüste zu bewachen geben? Und dennoch: im Geistlichen bin ich nun schon ein, zwei Tagereisen in die Wüste geführt worden. Da sehe ich jedes Wilde Tier, jeden Geier. Aber ich habe Menschen neben mir, die sehen nichts - kein Wunder: sie selbst kennen diese Wüste nicht.

Wer aber seine Rundgänge im pulsierenden Nachtleben einer Grossstadt abläuft, der hat kaum Probleme mit Schlafkrisen.

Den Weg finden - mit unserer Hi-Tech-Beleuchtung ein Kinderspiel! Fokussierbare Umhänge- oder Handlampen mit wiederaufladbaren Akkus und Halogen-Birnen oder neuerdings mit LED-Technologie erleichtern das Weg-Finden ungemein. Wie viel problematischer war das früher, wo die Menschen mit einfachen Öllampen, einem Horn voll Olivenöl, einem Docht und mit Feuer in einem separaten Behälter ausgerüstet gewesen sein mussten. Die Flamme ein wenig grösser als die einer Kerze. Da sah man Hindernisse in ein, zwei Metern Entfernung.

Der Geist führte Jeshua in eine Wüste. So sind ebenfalls die Namen Johannes (Täufer), Saul, Elia und Ismael mit der Wüste verbunden. Hagar und Elia wollten in der Wüste Selbstmord begehen - aber ohne Erfolg: Der Engel des Gottes JAHWEH war schneller und brachte Wasser und Speise. Für sie sah die Wüste wie die (rettende) Endstation aus - aber sie wurde eine Station auf der Durchreise. Sie meinten, die Wüste sei eine Sackgasse gewesen, aber sie wurde zur geistlichen Autobahn.

Ich erlebe zurzeit die Wüste. Gemeinde futsch, Job futsch, alte Beziehungen futsch und keine Aussicht auf ein Zurück. Das Volk, das keine Vision hat, geht zugrunde.

Wie oft habe ich in der Nacht einen zu bewachenden Kunden gesucht und den Weg nicht gefunden. Einmal war ein Einbruchalarm in einer Radiostation. Es war eine weithin sichtbare Antennenanlage und ich wusste: da musste es irgendwo rechts gehen - aber der Nebel behinderte meine Sicht. Kein Wegweiser. Dann merkte ich: ich war zu weit. Wieder zurück und irgendwann stand ich vor der Station. In der Nacht einen Weg finden, und das unter Zeitdruck - das nervt! Wer in die Ruhe eingegangen ist, der ruht auch von seinen eigenen Werken, wie JAHWEH von den Seinen (Hebr. 4: 10).

Jeshua lehrte, dass jeder Tag seine eigene Plage haben solle. Und der Tag beginnt beim Sonnenuntergang - mit der Nacht also. Es gibt da den schönen Spruch: "Der Tag hat 24 Stunden - wenn die nicht reichen nehmen wir die Nacht noch dazu." Aber Jeshua hat über die Nacht anderes gelehrt:

Joh 9: 4 Ich muß wirken die Werke des, der mich gesandt hat, solange es Tag ist; es kommt die Nacht, da niemand wirken kann.

Und diese Nacht dauerte nun wohl fast 2000 Jahre. Wer hat in der Zeit der Katholischen Dominanz die Werke Jeshuas getan? Wie finster diese Zeit in Wahrheit war, das sehen nur die "Jungfrauen", die sich jetzt bereit machen und den Reservekanister mit Öl mitnehmen.

Mat 25: 5 Da nun der Bräutigam verzog, wurden sie alle schläfrig und schliefen ein. 6 Zur Mitternacht aber ward ein Geschrei: Siehe, der Bräutigam kommt; geht aus ihm entgegen!

Warum ausgerechnet zur Mitternacht? Die Mitternacht ist die dunkelste Stunde in der Nacht. Man befindet sich auf dem der Sonne am weitesten abgewendeten Meridian der Erde. Seit der Dämmerung wurde die Nacht immer Dunkler - dann geht es wieder dem Sonnenaufgang zu. Wer sich mit der Endzeitprophetie befasst hat - und nebenbei die Nachrichten verfolgt der weiss es schon lange: es ist "1_2nd_2_12" oder anders ausgedrückt: one second to twelve (Eine Sekunde vor 12)!

Ich komme mehr und mehr mit "Jungfrauen" in Berührung, die sich für den Bräutigam bereit machen. Die Hochzeit des Lammes steht kurz bevor - aber die meisten Christen leben nach der Devise: "Der Herr kommt noch lange nicht". Sie trinken mit den Trunkenen und schlagen ihre Mitknechte. Und sie schlagen auch die "Jungfrauen". Da gibt es "Jungfrauen", bei denen ist die Reinheit von Götzendienst oberstes Gebot - aber Seine Kraft verleugnen sie. Sie behaupten, dass die Werke Jesu mit dem Verschwinden der Apostel auch verschwunden seien. Wenn es heute Zeichen und Wunder gibt, dann können die nur und ausschliesslich vom Teufel sein... :x

Es wird nicht mehr lange gehen, dann werden diese Törichten in der charismatischen Bewegung jeden Preis zahlen, um an das "Öl" zu kommen - aber derweil geht der Brätigam mit den Klugen zum Mahl hinein - und wer auf seine Kraftlosigkeit stolz war, wird das Nachsehen haben. Es ist eine Sekunde vor zwölf!

Der Weg wäre vorgegeben: Der schmale Weg. Die Beleuchtung wäre auch vorgegeben: Öllampen. Shomer geht in absehbarer Zeit erneut in sein Kämmerlein und schliesst die Tür zu. Der VATER im Himmel, der ins Verborgene sieht, der wird es ihm öffentlich vergelten. Nur auf den Knien, nur mit Fasten, nur mit Ruach, nur mit Brot und Wein, nur mit dem Wort, nur mit Heiligung wird es möglich sein, das Ziel zu erreichen. Jüngerschaft ist gleichbedeutend mit Leidensbereitschaft. Der Weg ist hier - und nur hier vorgegeben. Aber sehen wir ihn auch? Gehen wir ihn auch?

2Pe 1: 19 Und wir haben desto fester das prophetische Wort, und ihr tut wohl, daß ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint in einem dunklen Ort, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen.

Für mich ist die Wüste die Nacht - und die Nacht die Wüste. Eine Nacht in der Wüste wie bei Fisch? Mit dieser Erfahrung kann ich leider nicht aufwarten. Ich kann aber auch nicht ausschliessen, dass mir dieses zweifelhafte Vergnügen noch zuteil werden wird - inmitten von Geiern und Schakalen.

Shalom vom Shomer[/align:39ebe7b364]