Eine Wüstennacht? Ist eine Wüstennacht so dunkel?

Sie verlockt nach den Sternen zu schauen. Das ist sicher auch sehr wunderprächtig. Ein Himmel voller kleiner Lichter, wie wir es bei uns kaum vorstellen können! Und wenn der Mond noch dazu scheint, und man die Umrisse der Dünen sehen kann, die Stille, angenehme Kühle (oder fast Kälte) nach der Hitze des Tages .... die Strapazen hinter sich lassend ...


... das klingt bei mir nach Erholung, auftanken, und ich beleibe lieber am Ort, denn sich auf die Sterne zu verlassen, welche den Weg zeigen können, dazu braucht es schon eine gute Hilfe um nicht in die Irre zu gehen.


So werde ich bleiben, und mich unter diesem prächtigen Sternenzelt (da kommt mir das Laubhüttenfest in den Sinn) erholen, auszuspannen, auftanken und vor allem nach oben zu schauen. Ja, in der Nacht kann man das gut, aber am Tag, wenn die Sonne blendet? Das Nach-Oben-Schauen, mich wieder füllen lassen von dem, der dies alles geschaffen hat, das wird mir dann wieder das geben, was ich für den Weg brauche.

Zündet man aber ein Feuer an, so ist es schnell mit der Sternenpracht vorbei, wie wenn dieses Feuer alles was oben ist verschluckt. Ja, das blendet! Das Irdische, das Selbstentfachte, will das Göttliche verschlingen. Und trotzdem kann es ein Licht für jemanden sein, der herumirrt, kann ihm Weg geben und Nähe. Oder dem, der sich zu viel zutraute und der meinte, mit wenig Wissen und guten Ratschlägen anderer seinen Weg finden zu können.


Und trotzdem wartet man schliesslich auf die Dämmerung, wo dann alles im Licht erscheint und man alles klar sehen kann. Wenn die Sonne im tiefen rot sich über den Horizont erhebt. Wenn man auf dem Weg von Mizraim dann endlich Zion erreicht hat, oder sich dieses Zion im Morgenglanz erhebt.


Shalom

Alef