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  1. #11
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    7

    Standard

    Hmmm... lieber Shomer

    du schreibst hier über Geier und Schakale, und ich stellte dir die Frage was und wen du meinst - so bitte ich dich doch um eine Antwort ohne mich zu vertrösten, denn du weißt nicht wann meine geistige Zeit sein wird oder ob sie schon ist.

    LG
    Fischi

  2. #12
    Rafi Gast

    Standard

    Wüstennacht...

    die Wüstennacht...
    Sie hat für mich immer 2 Gesichter
    Einmal stimmt des was Alef gesagt hat. Ein echt sternenklarer Himmel und wenn wir hier denken dass wir mal viele Sterne sind dann jammert man da weil man fast keine Sterne sieht.
    Ich bin immer wenn ich genug Zeit hatte und es ne dunkle, echt sternenklare Nacht war (ich kann mir denken wie viel sterne ihr euch jetzt vorstellt... es sieht schöner aus als ihr euch es vorstellt.), auf den Wasserturm geklettert und hab nach Sataliten ausschau gehalten, die echt schwer zu finden sind, man aber am der Bewegung von den Sternen unterscheiden kann, und an der Leuchtkraft und am Blinken von den Flugzeugen.

    Die Nacht in Senegal... Sie kommt schnell. Wenn dus am Himmel dämmern siehst und in den nächsten 5-10min. Nicht daheim bist dann wirst du daheim sein wenn es Nachtschwarz ist. Der Übergang zwischen Tag und Nacht - ein Farbenspiel, dass sich hier wohl niemand vorstellen kann.

    Mit der Nacht kommt kühle Luft. Es kühlt sich mehr ab als gedacht.

    Man legt sich hin, man kommt zur Ruhe. Man checkt nochmal sein Moskitonetz, dass verhindert dass die ganzen Stechmücken (von denen es vorallem in der Regenzeit wimmelt) nicht reinkommen. Es ist Malariagefährdetes Gebiet. Trotz Medikamenten kann ein Stich von einer Malariamücke diese Krankheit auslösen. Allerdings entwickelt man mit der Zeit ein gutes Immunsystem, was einen sehr gut schützt.
    Es ist Nacht, man versucht zu schlafen. In der trockenen Hitze der Trockenzeit ist das noch relativ angenehm. In der Regenzeit, in der es zwar kühler, dafür aber um einiges feuchter ist, wird es schon schwerer. Die Rennenden Schweißtropfen lernt man zu ignorieren, man wartet und hofft dass man schlafen kann.

    Die Nacht bricht ein, alles legt sich schlafen - doch es ist alles andere als ruhig. Die Grillen fangen an zu Zirpen. Ja, hier in Deutschland sind die ja richtig leise... Da sind sie laut, um ein vielfaches lauter als hier. Die Moskitos kreisen man hört ihr surren. Trotz des Netzes sind ein paar zu dir ins Bett gekommen. Sie scheinen nur um deine Ohren zu kreisen und dich damit am Schlafen hindern zu wollen. Nach ein aar selbst gegebenen Ohrfeigen siehst du ein dass du diese Nacht zwar mit keiner Frau, dafür aber mit ein paar Stechmücken schlafen wirst.
    Um die Ecke wird gefeiert, man hört Musik, man hört trommeln.
    Auch das zu ignorieren will gelernt sein.

    Irgendwann schafft man es dann - man schläft ein. Dank des treuen Nachtwächters kannst du dich sogar einigermaßen sicher fühlen. Die Nacht kühlt die Umgebung ab.

    Man lernt den Moscheschreier, der früh morgens zum gebet aufruft zu ignorieren. Es jucken die neuen Moskitostiche, du weist aber dass es schlimmer wird wenn du kratzt also kratzt du lieber nicht.
    Auch die Hitzepickel, die vorallem gern in der Regenzeit kommen, jucken. Es gibt so komisches weißes Pulver - das hilft.
    Du ziehst dich an, Hose, Shirt. Beim rausgehen ziehst du normalerweise Flip-Flops an, aber nicht so komische wie du hier kaufen kannst. Viel einfachere, nich so kitschiges Zeugs drauf... Viel schöner - find ich jedenfalls.
    Willst du gechlossene Schuhe anziehen so klopfst du sie vorher aus... Das Haus ist zwar überall zu und hat an allen Fenstern und Türen Moskitonetze, trotzdem aber mögen Skorpione vorallem Turnschuhe. Manchem hat es schon große Schmerzen erspart, dass er die Turnschuhe ausgeklopft hat.

    Du gehst raus, die Sonne scheint hell und heiß - nichts erinnert an die gestrige Nacht.

    Das sind meine Gedanken an eine Wüstennacht. Gut... um genau zu sein ist das keine Wüstennacht... Senegal ist ein Land an der Wüstengrenze. Geht man nördlich kommt man zur Wüste. Der Fluss Senegal ist so ziemlich der letzte richtige Fluss vor der Wüste, allerdings hält die Wüste sich nicht zurück und wandert immer weiter ins Landesinnere.

  3. #13
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    Standard

    Liebe Popcorn

    Wer will schon deinem Empfinden etwas korrigieren? Kann man das Empfinden korrigieren? Können Gefühle falsch sein? Sicher kann man andern falsche Gefühle vorzeigen, aber wenn man in sich schaut, und so wie du das Empfinden sprechen lässt, und es versucht, in der Schwachheit unserer Sprache auszudrücken, so kann man nur fein hinhören und zu verstehen versuchen und versuchen, das mitzuerleben.


    Danke.


    Und HaShem, das ja eigentlich „nur“: „der (ha) Name (shem)“ heisst, wird gefüllt mit der unbeschreiblichen Grösse des Ewigen und seinen uns offenbarten Seins, so dass man staunt und diesem Ewigen in Ehrfurcht und Liebe begegnet.


    Sei lieb gegrüsst

    Alef

  4. #14
    Rafi Gast

    Standard

    nach meiner kurzen Erzhlung einer Wüstennacht will ich aber mir auch mal das Zitat anschauen...

    Es ist in dieser Wüstennacht kein Weg zu zeigen; es ist zu helfen, mit bereiter Seele zu beharren, bis der Morgen dämmert und ein Weg sichtbar wird, wo niemand ihn ahnte
    Es ist in der Wüstennacht kein Weg zu zeigen.
    ja... wenn es dämmert solltest du daheim sein. Denn ich würde dir nicht raten draußen spazieren zu gehen wenn es dunkel ist. Auch die einheimischen gehen im Normalfall draußen nicht mehr rum wenn es Nacht ist.
    Es hngt sicher mit dem ncoh weit verbreiteten Geisterglauben zusammen. Aber auch einfach nur damit, dass es eben gefährlich ist. Es gibt nicht viele Raubtiere, dafür aber viele Schlangen und giftiges Kleintier, dass Nachtaktiv ist. Sie gehen normalerweise nicht auf Menschen los, sind aber leicht reizbar und wenn du halt an ner Hecke durchstreifst un des der Schlange gegen den Strich geht dann bist du gebissen noch bevor du weist, dass da ne Schlange war. Wenn du ein durch 4 hohe Mauern abgegrentes Gelände hast, auf dem kein hohes Gras und Gebüsch steht dann geht es noch. Aber sobald hohes Gras da ist...

    Es ist zu helfen, mit breiter Seele zu beharren
    Geduld ist angesagt. ausharren, warten bis man gelernt hat, die Umgebung zu ignorieren, den Schweiß, den Lärm und zu schlafen. Wir haben uns als Gegenseitig geholfen die Moskitonetze richtig festzumachen damit nix ins bett kommt...

    bis der Morgen dämmert und ein Weg sichtbar wird, wo niemand es ahnte
    Der Morgen dämmert, der Moscheeschreier ruft, es wird hell. Die Gegend sieht komplett anders aus. Man kann Autospuren sehen, die man vorher nicht gesehen hätte. Man fühlt sich sicherer wenn man draußen im Feld unterwegs ist. Die Tiere verziehen sich vor der Sonne, was du auch tun solltest. Aber du kannst auf Wegen gehen, die in der Nacht zu gefährlich wären.

    Meine Gedanken zu dem Zitat...

  5. #15
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    Hier nur ein kleiner Gedanke zum Thema Wüste. Midbar heisst im hebräischen die Wüste. Es ist der Ort wo Gott spricht. Und wo könnte er das besser tun?

    Denken wir an den Auszug Israels aus Mizraim und seine Wüstenwanderung. Nicht im geschäftigen Ägypten, nein in der Wüste bekamen sie die Torah, dort redete der Ewige mit ihnen und erlebten sie den Ewigen in Wolken– und Feuersäule, also auch bei Tag und Nacht.

    So denke ich, dass die Wüste ein wirklich guter Ort dafür ist, um auf seine Stimme zu hören. Die Nacht ist ja auch bei uns nicht immer so leicht zu ertragen, und wie wohl erst in der Einsamkeit der Wüste? Aber wie ich aus Gedanken von euch heraus gelesen habe, sind solche Nächte auch ganz besonders - wie tröstlich!

    So sehe ich auch Wüstenzeiten und Nächte als Möglichkeit meine Wahrnehmung zu schärfen, für Wege und Kostbarkeiten, die mir der Ewige zeigen möchte. Aber wollen wir wirklich hören, sie wahrnehmen mit allen Sinnen? Es ist wirklich nicht ganz einfach, wenn so vieles im Alltag auf uns eindringt.

    Liebe Grüsse Helo

  6. #16
    Popcorn Gast

    Standard

    Lieber Alef, liebe Helo


    Sicher kann man andern falsche Gefühle vorzeigen, aber wenn man in sich schaut, und so wie du das Empfinden sprechen lässt, und es versucht, in der Schwachheit unserer Sprache auszudrücken, so kann man nur fein hinhören und zu verstehen versuchen und versuchen, das mitzuerleben.
    Genau dieses feine Hinhören ist das, was dich und Helo so auszeichnet. :wink: Dafür bekommt ihr ein warmes Dankeschön. Dieses Hinhören ist es auch, das einem die Türen zu den Nächsten öffnet. Mit Menschen die das können, ist es besonders schön über Gott zu reden, zusammen auf der Reise in die Ewigkeit zu sein. Schön, dass es euch beide gibt!



    Und HaShem, das ja eigentlich „nur“: „der (ha) Name (shem)“ heisst, wird gefüllt mit der unbeschreiblichen Grösse des Ewigen und seinen uns offenbarten Seins, so dass man staunt und diesem Ewigen in Ehrfurcht und Liebe begegnet.
    Genau das lässt mich erzittern, trifft mich ins Mark und lässt mich staunen. Dieses Ahnen von etwas was nicht zu beschreiben ist.


    Lieber Rafi, danke für deine Gedanken, sie sind sehr interessant. Ich hatte Kontakt mit zwei Familien die dort leben und die haben mir es genau so geschildert wie du. Die brauchen sich gegenseitig in den "Wüstennächten" und können sich dadurch auch besonders schätzen.


    Shalom
    Popcorn

  7. #17
    Josias Gast

    Standard

    Shalom Popcorn,

    Zitat von Martin Buber

    Es ist in dieser Wüstennacht kein Weg zu zeigen; es ist zu helfen, mit bereiter Seele zu beharren, bis der Morgen dämmert und ein Weg sichtbar wird, wo niemand ihn ahnte.
    Ist die Wüste nicht die Prüfung aller Fragen? Zeige mir einen Weg im unbeständigen Sand, wenn dieser nicht ganz klar von G-tt heraus gedeutet wird.

    Ob Tag oder Nacht...Mögen die Narren die Nacht benötigen um des vertrauen G-ttes wegen zu erlangen. Lässt man sich hingegen von G-tt führen wird die Nacht zum Tag und der Sand zum Weg des Ewigen.

    Shalom Josias

  8. #18
    Popcorn Gast

    Standard

    Shalom Josias


    Ja, da hast du recht. Ich selber wähnte mich schon in der Wüste als ich eine Zeit erlebte, wo ich oberdringende Fragen für mein Leben prüfte - du hast als Bruder einen Teil dieser Wüstenzeit mit mir durchgestanden. Und genau diese "Wüste" wurde mir zum grossen Segen.


    Ich war mal in der Sahara. Und es stimmt, es gibt dort keine Wege von Menschen gemacht die dauerhaft sind. Es gab natürliche Wege, diese musste man kennen, sonst ging man in die Irre. Diese Reise damals war sehr interessant, aber auch gefährlich. Ich durfte nicht an Pannen denken oder oder oder ...... Ich konnte die Reise geniessen, weil ich wusste da ist einer der die Wege kennt. Hätte der sich von mir getrennt, ich wäre hoffnungslos verloren gewesen.


    Lässt man sich hingegen von G-tt führen wird die Nacht zum Tag und der Sand zum Weg des Ewigen.
    Das ist eine wunderschöne Aussage Josias. Ich für mein Leben möchte mich führen lassen, mein unbeständiges Leben (wie der Sand) soll der Weg zum Ewigen sein.

    Shalom

    Popcorn


 

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