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Thema: Suizid

  1. #1

    Standard Suizid

    Ein Bekannter, der auch gläubig war, hat vor kurzem nach einer schweren Depression Selbstmord begangen. Ich bin selber seit vielen Jahren depressiv. Es ist nicht lange her, daß Selbstmordgedanken für mich alltäglich waren, auch wenn ich nicht gefährdet war. Es gab jedoch eine Zeit in meinem Leben, die war so schlimm, daß es wirklich fast passiert wäre. Ich will das nicht weiter ausführen, sondern nur darauf hinweisen, daß ich weiß, wie man sich fühlen muß um sein Leben zu beenden. Zwischen Selbstmordgedanken und der Tat befindet sich noch ein langer Weg. Meine Angst, diese Hölle auf Erden noch ein mal zu erleben und es das nächste mal nicht zu überstehen, hat mich tief geprägt.
    Ich habe damals nur überlebt, weil ich mich ständig gefragt habe, wie Gott es fände, wenn ich das Leben, das er mir geschenkt hat, wegwerfe. Der Suizid ist doch sicher nicht Bestandteil Gottes Plans für mich? Heißt es nicht, Gott würde einem keine Last aufladen, die man nicht tragen könne? Ich habe sie damals gerade so noch tragen können.
    Mein Bekannter hat es nicht geschafft. Hat er sein ewiges Leben verwirkt?

  2. #2
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    2.934

    Standard

    Hallo anno

    Wie könnte ein Mensch über einen anderen Mensch urteilen, ohne dass er je in seinen Schuhe gegangen wäre, seine Gedanken und Emotionen durchlebt hat?

    Nun, der Ewige kennt aber das Herz, und weiss um die Verzweiflung, die Not, die Aussichtslosigkeit, das Unverstandensein in dieser Welt oder was auch immer die Ursache war, und wird deshalb ebenso verständnisvoll und gnädig sein, udn sicher nicht vorwurfsvoll reagieren.


    Aber es liegt nicht an uns, über die letztendlichen Ratschlüsse Gottes zu urteilen, da wir einfach vieles nicht wissen.
    Wissen dürfen wir aber, dass der Ewige Gnädig und barmherzig ist, Geduldig und von grosser Güte.... und sich diesem hier in Leben anzuvertrauen, gibt doch schon echt Zuversicht.


    Alef

  3. #3
    luxdei Gast

    Standard

    Gott verlangt unseren ernsthaften Willen. Wenn wir dann trotzdem scheitern, weil uns nur die Fähigkeiten oder Kräfte fehlen, nicht aber die ernste Absicht, dann haben wir aus der Sicht Gottes trotzdem alles getan, was von uns verlangt war.

  4. #4

    Standard

    Heißt, wenn man gegen die Depression (den Drang zum Suizid) kämpft und verliert, dann ist es auch nicht anders, als wenn man gegen Krebs kämpft und verliert?
    Ich glaube nicht, daß ein Mensch, der sowas noch nicht selbst erlebt hat, es nachvollziehen kann, aber ich bin mir sicher, daß die meisten Selbstmörder wirklich um ihr Leben gekämpft haben. Bei mir war es jedenfalls so. Man stirbt an Verzweiflung.

  5. #5
    luxdei Gast

    Standard

    Zitat Zitat von anno Beitrag anzeigen
    Heißt, wenn man gegen die Depression (den Drang zum Suizid) kämpft und verliert, dann ist es auch nicht anders, als wenn man gegen Krebs kämpft und verliert?
    Ja. Depressionen, wie Du sie beschreibst, sind eine Krankheit, und keine Charakterschwäche.

  6. #6

    Standard

    Ich habe die krankhaften/körperlichen Symptome immer als Begleiterscheinung gesehen. Ich tue es immer noch. Die hätten mich damals nicht in den Suizid getrieben. Es war eine ganz konkrete Verzweiflung am Leben, die ich nur auf meinen Charakter zurückführen kann.

  7. #7
    Obertonmusik Gast

    Standard

    Gott ist das JA zum Leben
    auch ein JA zu Dir selbst.

    In dem Wort Jaweh ist für mich
    das Ja und Das Weh der Welt enthalten.
    Da darf es keine Verneinung geben.
    Selbst wenn ich in Depression und
    Verzweiflung falle !
    Ich sage es mal in Zen-Worten:

    Dunkle Wolken am Himmel
    sie kommen - sie gehen

  8. #8
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    Standard

    Zitat Zitat von Obertonmusik
    In dem Wort Jaweh ist für mich
    das Ja und Das Weh der Welt enthalten.
    Das ist ein sehr interessanter Gedanke, den es lohnt weiter zu denken.

  9. #9
    luxdei Gast

    Standard

    Zitat Zitat von anno Beitrag anzeigen
    Es war eine ganz konkrete Verzweiflung am Leben, die ich nur auf meinen Charakter zurückführen kann.
    Und ich meine, daß eben diese Verzweiflung krankheitswertig ist.

  10. #10
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    8

    Standard

    In meiner " kurzen " Praxistätigkeit ist mir ( Gott sei Dank ) der Tod nicht all zu oft begegnet ( ich schliesse hier die Präp-Kurse bewusst aus ) . So habe ich einige gesehen die sanft entschlafen sind , andere die es plötzlich erwischt hat ! Ich empfehle brennend als wirklich interessante Literatur Elisabeth Kübler Ross ( mehr verrate ich hier nicht ) .
    Was den Suizid betrifft , denke ich , ist er Ergebnis mangelnder Aufmerksamkeit . Nehmen wir z.B. einen Suizidgefährdeten , der sich in Behandlung befindet : Welche Hilfestellung bekommt er konkret ( neben dem zustopfen mit Pharmaka ) ? Reicht diese Hilfe und andere auch wirklich aus ?
    In einer Produktiven Gesellschaft ist es wichtig so rasch wie möglich einen " kranken Menschen " wieder zur " Produktion ", nicht nur des eigenen Wohlstandes, zu bringen. Und das geschieht meist unter Zeitdruck wobei viel an Qualität verloren geht .
    Es gibt augenscheinlich viele Gründe , sich das Leben zu nehmen ! Doch sich das Leben selbst zu nehmen ist wie an der Uhr eigenmächtig zu drehen . Alles hat seine Zeit ! Und diese Zeit , die gegeben ist HAT SEINEN GRUND !
    Manchmal bleibt die Welt für einen Augenblick stehen und wenn sie sich dann weiterdreht , ist nichts mehr wie es mal war !


 

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